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23.04.2020 | 05:45

Insider + Dividenden + Ölkrisengewinner – Frontline, Saturn Oil & Gas, Royal Dutch Shell, dynaCERT

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Bildquelle: pixabay.com

Den massiven Verwerfungen am Ölmarkt folgen massive Verwerfungen in der Ölindustrie. Bereits Anfang März konnte sich die OPEC nicht auf Produktionskürzungen einigen und Saudi-Arabien drehte im Anschluss auch noch den Ölhahn auf und überflutete seitdem, den Ölmarkt mit zu viel Öl. Aufgrund des wirtschaftlichen Kollapses der Weltwirtschaft, dank des LockDowns wegen des Corona-Virus, brach die weltweite Nachfrage nach Öl und dessen Folgeprodukten ein. Anfänglich wurden noch die Lager gefüllt, dann die Tanker und schlussendlich traf das Überangebot an Öl am US-Markt am 20. April auf keinerlei Nachfrage mehr. Der Markt ist mittlerweile gesättigt, der Rest ist Geschichte und dürfte etlichen Anlegern schmerzlich viel Geld gekostet haben. Wer profitiert von dieser Entwicklung und was machen die Insider von Unternehmen im Moment?

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: GB00B03MLX29


 

Frontline – Profiteur der Ölkrise

Der weltweit größte Betreiber am Öltankermarkt Frontline (WKN: A2AD7B, ISIN: BMG3682E1921, Ticker-Symbol: FRLN) dürfte einer der Gewinner der Ölkrise sein und werden. Zur Flotte der Firma gehören 21 VLCC, 28 Suezmaxx und 20 Aframax Tanker, die im Schnitt nur 4 Jahre alt und damit nicht einmal halb so alt wie die Schiffe vom nächst größeren Wettbewerber sind. Damit sind auch die Kosten im Vergleich zum Wettbewerb deutlich niedriger für Verbrauch und Wartung. Von den Verwerfungen am Ölmarkt profitiert gerade Frontline mit am meisten, denn sämtliche Öl-Lager auf der Welt sind voll, so dass nur noch die schwimmenden Tanker als Lagerstätten in Frage kommen. Auf Grund dieser Nachfrage dürfte die Auslastung der Tanker für das komplette Jahr 2020 bei 100 Prozent liegen und das bei gleichzeitig stark gestiegenen Charterraten in allen Tankerklassen. Diese Auslastung dürfte zu sprudelnden Gewinnen bei den Norwegern führen und die bereits üppige Dividendenrendite von über 10% p.a. weiter steigern.

Saturn Oil & Gas – Kostenführer & Insiderkäufe

Das kanadische Erdölunternehmen Saturn Oil & Gas (WKN A2DJV8, ISIN CA80412L1076, Ticker-Symbol: SMK) war bereits in 2019 das Unternehmen mit den niedrigsten Produktionskosten von ganz Kanada. Die Produktionskosten betragen ca. 15 CAD je Barrel bzw. 10,58 USD (USDCAD 1,418 am 23.April 2020). Der Vorteil für Saturn Oil & Gas ist, dass die Hälfte der Ölproduktion bis zum Februar 2021 bereits zu 65,40 CAD verkauft worden ist.
Damit ist nicht nur die Liquidität des Unternehmens gesichert, sondern Saturn Oil & Gas könnte in der Krise auch strategische Zukäufe tätigen und Assets von insolvent werdenden Wettbewerbern zukaufen. Auch wurden die geprüften und wahrscheinlichen Reserven in der Kategorie Total Proved + Probable um 63 Prozent auf mittlerweile 7.418 Mio. Barrel erhöht, wobei dieser Zugewinn an Assets zur Zeit nur weniger Investoren interessiert.
Und doch lohnt ein Blick hinter die Kulissen und wie sich Insider positionieren.
Der CEO von Saturn Oil & Gas John Jeffrey baute im vergangenen Monat sein Investment an dem Unternehmen auf 2,808 Millionen Aktien aus. Auch der neue Aufsichtsrat des Unternehmens James Payne, gleichzeitig CEO vom Wasserstoffunternehmen dynaCERT (WKN A1KBAV, ISIN CA26780A1084, Ticker-Symbol: DMJ), kaufte zu Kursen bis 0,10 CAD im April 2020 bisher 130.000 Aktien hinzu. Das überzeugt und zeigt, dass Kurse bis 0,10 CAD als Schnäppchen bei den Insidern angesehen werden. An schwachen Markttagen lohnt sich also der Zukauf.

Royal Dutch Shell – 9,27% p.a. Dividende

Der Aktienkurs der in den Niederlanden beheimateten Royal Dutch Shell (WKN: A0D94M / ISIN: GB00B03MLX29 Ticker-Symbol: R6C) notiert derzeit bei 15,98 Euro (23.04.2020). Der Gewinn im vierten Quartal 2019 betrug 2,9 Mrd. Euro und der Jahresgewinn 2019 lag bei 16,5 Mrd. Euro. Die auf das Jahr umgerechnete Dividende für 2020 beträgt ca. 1,48 Euro, was einer Dividendenrendite von 9,27% p.a. entsprechen würde. Ob diese bei so niedrigen Ölpreisen aber auch gezahlt werden wird, das dürfte im Moment noch fraglich bleiben und hängt von der Dauer der niedrigen Ölpreise ab. Die Q. 1 2020 Zahlen werden zum 30. April verkündet und dürften einen ersten Ausblick geben.

Fazit

Finanzschwache Ölproduzenten werden in den kommenden Monaten vom Ölmarkt verschwinden. Gewinner der Öl-Krise werden die Kostenführer wie Saturn Oil & Gas und die Global Player sein, denn der globale Ölmarkt wird im Anschluss von deutlich weniger Anbietern beliefert werden, die sich dann die zukünftigen Gewinnmargen unter sich aufteilen können und in Schieflage geratene Wettbewerber zu günstigen Preisen einkaufen werden. Auch Öltanker-Unternehmen, wie Frontline, werden durch die gestiegenen Charterraten profitieren. Daher greift auch dieses Mal die Erkenntnis: Jede Krise liefert auch Chancen, man muss sie nur erkennen und ergreifen.

Laut Werbung von Smartbroker sind die Aktien von Frontline, Saturn Oil & Gas, Royal Dutch Shell und dynaCERT für 4,00 EUR pro Order und ohne Depotgebühr in Deutschland handelbar.


Interessenskonflikt & Risikohinweis

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Kommentar vom 24.11.2020 | 05:55

Der Ölmarkt hat sich in den letzten Monaten von dem April-Schock sehr gut erholt. Viele Aktien sind in den letzten Wochen nach ihren tieferen Tiefs wieder angesprungen. Der Relative-Stärken-Index kündigte diese Trendwende bereits an, so daß im übergeordneten Chartbild ein neuer Bullenmarkt gestartet sein könnte. Von diesem Trendwechsel außerhalb der Mainstream-Blase zu profitieren, sollte sich für die Early-Mover lohnen und ist teilweise mit üppigen Dividenden abgesichert. Mehr dazu hier:

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Kommentar vom 27.10.2020 | 07:20

Die Angst vor dem zweiten LockDown und den wirtschaftlichen Auswirkungen für die Unternehmen sind auf dem Börsenparkett zu spüren. Der Deutsche Aktien Index DAX verlor am gestrigen Montag in der Spitze 554 Punkte bzw. 4,4% und fiel nachbörslich bis auf 12.090 Punkte. Erst nach 18:30 Uhr setzten leichte Käufe und damit Erholungstendenzen an den weltweiten Börsen ein und verringerten die Kursverluste leicht.
Wer in den letzten Monaten seine Hausaufgaben gemacht und Liquidität aufgebaut hat, der wird in dem laufenden Abverkauf das ein oder andere Schnäppchen bei ausgewählten Aktien machen können. Voraussetzung dafür ist, der potentielle Käufer kennt den Preis und den Wert der Aktie.

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