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26.12.2019 | 05:45

Seltene Erden, E-Mobilität, strategische Investments – Ucore Rare Metals, Mkango Resources und Tesla

Bildquelle: pixabay.com

Der deutsche Strom soll grüner werden, der Ausstieg aus Atom- und Kohlestrom ist beschlossene Sache und wer dem Zeitgeist der E-Mobilität nicht huldigt, ist ein Klimasünder. So wäre eine durchschnittliche Fernseh-Talkrunde zusammenfassbar. Doch ist das korrekt und nachhaltig? Im dritten Quartal 2019 stammten ca. 50,9 Prozent (Q.II 45,9 Prozent) und somit die Hälfte des eingespeisten Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien. Auf Kohle mit 28,4 Prozent (Q.II 29,3 Prozent) folgte bereits Windkraft mit 17,8 Prozent (Q.II 19,9 Prozent). Auf Platz drei kam Kernenergie mit 13,9 Prozent (Q.II 12,1 Prozent) vor Erdgas mit 13,0 Prozent (Q.II 10,5 Prozent) und Photovoltaik mit 12,4 Prozent (Q.II 12,9 Prozent). Wie realistisch ist eine konstante Energieversorgung im Industrieland Deutschland, wenn die Hauptenergieträger Nr. 1 und Nr. 3. nicht mehr verwendet werden dürfen? Was passiert mit den Energiepreisen, wenn Hauptenergieträger Nr. 4 (billiges russisches Gas) nicht mehr verwendet werden darf, sondern durch teures Frackinggas der USA ersetzt werden soll?

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Dr. Tim Faustmann
ISIN: US88160R1014


 

USA/Pentagon – North Stream II, Energiesicherheit und strategische Investments

Dass die USA das globale geopolitische Schachspiel und die von Halford Mackinder (1861 – 1947) geprägte Herzlandtheorie seit über 100 Jahren in Perfektion beherrschen, konnte letzte Woche wieder beobachtet werden. Kernziel dieser Theorie ist es, ein Zusammengehen der eurasischen Landmächte (Deutschland, Rußland, China) zu verhindern und als „lachender Dritter“ die Zügel der Macht zu steuern. Dieses Vorgehen konnte bereits die letzten Monate und Jahre am Beispiel des Handelskrieges mit China beobachtet werden und setzt sich seit letzter Woche mit den Sanktionen gegen das Deutsch-Russische Projekt von North Stream II fort. Mit unglaubhaften Begründungen mischen sich die USA rigoros in innerstaatliche Angelegenheiten anderer Länder ein und stiften nicht nur Verwirrung, sondern die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen in den entsprechenden Ländern können teilweise sehr drastisch sein. Um so wichtiger ist es für Investoren, sich mit geopolitischen Standardwerken z.B. Mackinder Doktrin zu beschäftigen, denn diese können gerade im Rohstoffbereich zur Outperformance im Depot führen. Aktuell plant zum Beispiel das US-Verteidigungsministerium im Pentagon die Abhängigkeit der USA von China in Bezug auf Seltene Erden zu verringern und sucht daher Rohstoffquellen und Verarbeitungsanlagen außerhalb Chinas.
Welche Unternehmen suchen und produzieren Seltene Erden und wer verbraucht Sie?

Ucore Rare Metals – Förderung durch die USA und Bundesstaat Alaska?

Das kanadische Unternehmen Ucore Rare Metals (WKN: A1C06Z) ist im Besitz der größten US-amerikanischen Rare Elementen Lagerstätte in Alaska: Bokan Dotson Ridge.
Dort lagern über 5 Mio. Tonnen Gestein mit ca. 1,75 %igem Anteil an Seltenen Erden. Zusammen mit dem US Unternehmen Materion bewirbt sich Ucore Rare Metals bei der US-Bundesregierung auf die Ausschreibung zur „Inländischen Seltenen Erden Sicherung“ für die USA. Bereits die Ankündigung der Bewerbung sorgte bei den Aktionären für Furore und letzte Woche für einen Kurssprung. Zusätzliche Unterstützung erhält Ucore Rare Metals vom Bundesstaat Alaska. Dieser wird über das Dekret 99 die Baukosten für die Infrastruktur in Höhe von bis zu 145 Mio. USD übernehmen. Damit würde ein Großteil der Kosten für das kanadische Unternehmen wegfallen, so dass die Aktionäre wohl am meisten vom „Autarkiegedanken“ Washingtons profitieren.

Mkango Resources – Große Seltene Erden Vorkommen in Afrika

Das ebenfalls kanadische Unternehmen Mkango Resources (WKN: A2AL6Z) hat sich auf die Erforschung von Seltenen Erden und den damit verbundenen Mineralien in der Republik Malawi spezialisiert. Vier exklusive Projektlizenzen in dem afrikanischen Binnenstaat gehören zum wesentlichen Asset von Mkango Resources. Das Haupterkundungsgebiet ist dabei der 51%ige Phalombe Anteil mit der Songwe Hill Seltene Erden-Lagerstätte. Die restlichen 49% dieser Lagerstätte werden von der finanzstarken Talaxis gehalten und entwickelt. Die dortige Ressource beinhaltet ca. 21 Millionen Tonnen Gestein. Der Anteil an Seltenen Erden beträgt ca. 1,41%. Trotz des Einstiegs von Talaxis in diesem Jahr wird die Aktie von Mkango Rersources bisher bei einem Preis von 0,14 CAD nur mit einem Aufschlag von 6,6 Mio. CAD zu den Barbeständen gehandelt. Doch auch Mkango Resources dürfte auf Grund der im Vergleich zu Ucore Rare Metals fast viermal so großen Vorkommen von Seltenen Erden in den nächsten Monaten weiter in den Fokus der Anleger geraten.

Tesla – Allzeithoch + Kursverdopplung für Elektroautobauer

Die Tesla Aktie (WKN: A1CX3T) kennt seit August 2019 nur noch einen Weg – nach oben!
Und die Kursverdopplung war vermutlich das beste Weihnachtsgeschenk für Elon Musk und seine treuen Aktionäre. Damit ist Tesla an der Börse bereits mit 75 Mrd. USD um ca. 20 Mrd. USD höher bewertet als der Oberklassenautobauer Mercedes. Was jedoch wenige Aktionäre bei all der Börseneuphorie bedenken, ist, dass der Elektroautobauer ein großer Verbraucher von Seltenen Erden ist. Circa ein halbes Kilogramm Seltene Erden sind je Elektroauto verbaut. Bei steigenden Absätzen von E-Autos oder Hybridelektrofahrzeugen, steigt zwangsläufig der Bedarf an Seltenen Erden und das ist auch für Mkango Resources wie auch Ucore Rare Metals positiv. Wie aber die Energieversorger mit der steigenden Nachfrage nach Elektrizität umgehen werden bei gleichzeitiger Abschaltung der wesentlichen Grundlastkraftwerke, das wird erst die Zukunft zeigen.


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