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03.02.2025 | 05:45

Skepsis bei US-Werten, Europäer profitieren – ASML Holding, Deutsche Bank, First Hydrogen, Infineon

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Bildquelle: pixabay.com

Die Quartalsberichtssaison läuft auf Hochtouren und immer mehr Unternehmen veröffentlichen ihre Ergebnisse zum vierten Quartal 2024. Die Marktteilnehmer sind aber in den letzten Wochen eher skeptisch, denn die Kursentwicklungen der letzten Monate lassen nicht viel Raum für kleinere Verfehlungen. Daher tendieren Nasdaq und S&P 500 in den vergangenen beiden Monaten seit Dezember 2024 eher seitwärts, während der DAX von einem Allzeithoch zum nächsten steigt.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: NL0010273215 , DE0005140008 , CA32057N1042 , US30303M1027


 

Infineon vor den Zahlen

Nachdem in der vergangenen Woche der niederländische Anlagenbauer für die Chipindustrie ASML (WKN: A1J4U4 | ISIN: NL0010273215 | Ticker-Symbol: ASME) sein Finanzergebnis zum vorangegangenen Quartal vorlegte, folgt am morgigen Dienstag der Halbleiterhersteller Infineon (WKN: A1JWVX | ISIN: US30303M1027 | Ticker-Symbol: FB2A) mit seinen Kennzahlen zum abgelaufenen vierten Quartal 2024. Einen Hinweis zum kommenden Bericht versuchen Analysten aus dem guten Finanzergebnis von ASML zu ziehen. Diese konnten ihre Umsätze zum Vorjahresquartal um 24,05 % und den Gewinn gar um 29,66 % steigern. Bei Infineon drückt aber die verhaltene Nachfrage aus dem Automobilsektor auf die Umsätze und die schwachen Auftragseingänge erhöhen das Risiko einer Margenerosion.

Derweil investiert Infineon weiter in Forschung und Entwicklung und kooperiert mit Teradyne in den Bereichen Stromversorgungssysteme und IoT. Teradyne wird im Rahmen der verstärkten Beziehung einen Teil des Teams für automatisierte Testgeräte von Infineon in Regensburg übernehmen. Der Bereich KI-unterstützende Stromversorgungslösungen wächst zwar bereits, fängt die Umsatzeinbrüche aus dem Automobilbereich aber noch nicht ab. Daher ist der Ausblick für 2025 noch verhalten und das Analysehaus mwb research vergibt nur die Einstufung „Halten“ bei einem Kursziel von 33,00 EUR.

First Hydrogen vor dem Ausbruch

Nach einem deutlichen Abverkauf im vergangenen Jahr, bei dem die First Hydrogen Aktie (WKN: A3C40W | ISIN: CA32057N1042 | Ticker-Symbol: FIT) im Zuge der allgemeinen Schwäche im Wasserstoff- und Brennstoffzellensektor rund 80 % ihres Wertes einbüßte, scheint sich seit November 2024 bei etwa 0,24 Euro ein stabiler Boden zu bilden. Grund zur Hoffnung auf eine mögliche Trendwende gibt die Tatsache, dass der Relative-Stärke-Index (RSI) auf Tages- wie auch auf Wochenbasis seit Juni 2024 positive Divergenzen anzeigt. Der Indikator hat zuletzt Kaufsignale generiert, was die Aussichten weiter verbessert.

Hinzu kommt, dass First Hydrogen ambitionierte Pläne verfolgt: Das Unternehmen entwickelt leichte Nutzfahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie, die mit einer einzigen Betankung bis zu 630 Kilometer Reichweite erreichen sollen. Ein Wiederanstieg der Aktie scheint daher nur eine Frage der Zeit zu sein. Geplant ist der Bau einer Produktionsanlage in Kanada, die jährlich 25.000 Fahrzeuge herstellen soll, sowie einer 35-MW-Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff. Darüber hinaus strebt das Unternehmen eine Expansion nach Kontinentaleuropa an, wobei Deutschland als erster Markt innerhalb der EU ausgewählt wurde. Hier soll die Brennstoffzellentechnologie in bestehende Fahrzeugplattformen eines großen deutschen Herstellers integriert werden.

Um das Ökosystem weiter auszubauen und Kunden ein umfassendes „Hydrogen-as-a-Service“-Modell anzubieten, prüft First Hydrogen zudem die Möglichkeit, grünen Wasserstoff mithilfe von Strom aus kleinen modularen Kernreaktoren zu produzieren. Diese strategischen Initiativen könnten langfristig das Potenzial des Unternehmens stärken und die Grundlage für eine nachhaltige Erholung der Aktie schaffen.

Deutsche Bank mit leichten Gewinnmitnahmen

Die Deutsche Bank (WKN: 514000 | ISIN: DE0005140008 | Ticker-Symbol: DBK) litt in 2024 stark unter Rechtsstreitigkeiten, insbesondere durch den Konflikt um die Postbank-Übernahme, welcher Belastungen von 1,7 Mrd. Euro verursachte. Dies führte zu einem Rückgang des Vorsteuergewinns auf 5,3 Mrd. Euro (–7 % zum Vorjahr) und des Nettogewinns auf 2,7 Mrd. Euro (–36 % zum Vorjahr). Eine auslaufende Steuervergünstigung verschärfte die Situation. CEO Christian Sewing nannte 2024 ein „Übergangsjahr“, da zusätzliche Rückstellungen für Rechtsfälle die Bilanz belasteten.

Der Postbank-Streit bleibt ein zentraler Kostentreiber. Das Oberlandesgericht Köln entschied zugunsten der ehemaligen Aktionäre, was potenziell hohe Nachzahlungen für die Bank bedeutet. Zwar wurde Berufung eingelegt, doch das Risiko bleibt. Auch in Polen gibt es Probleme: Die Tochtergesellschaft musste ihr Kapital um 310 Mio. Euro aufstocken, um Risiken aus Fremdwährungskrediten zu bewältigen.

Aber die positiven Ertragssignale aus der Investment-Sparte (+15 % auf 10,6 Mrd. Euro) und der Fondstochter DWS (Rekordzuflüsse, verwaltetes Vermögen erstmals über 1 Bio. Euro) überwiegen deutlich. Die Aktie stieg in 2024 um 32 % und seit Jahresauftakt 2025 noch einmal um 15 % an, ehe Ende letzter Wochen erste Gewinnmitnahmen den Kurs drückten.

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Fazit

Während die Marktteilnehmer bei Infineon noch skeptisch sind, läuft die Aktie von der Deutschen Bank seit über einem Jahr auf Schienen Richtung Norden. Im Finale der Bodenbildung befindet sich derzeit die Aktie von First Hydrogen, aber die Divergenzen im RSI deuten schon einen bevorstehenden Ausbruch an.



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