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27.02.2025 | 05:45

Abwanderung und Trendwechsel – Globex Mining, First Majestic Silver, Rio Tinto

  • Globex Mining
  • First Majestic Silver
  • Rio Tinto
Bildquelle: pixabay.com

Der Rechtsruck in Europa geht nach der Wahl in Deutschland weiter und selbst Brüssel stellt sich sehr langsam den veränderten Realitäten. Die EU-Kommission mit dem Brüsseler Bürokratiemonster möchte die Bürokratie zukünftig reduzieren. Auch das Lieferkettengesetz soll zwar nicht abgeschafft, aber immerhin um ein Jahr verschoben werden. Das soll der Autoindustrie und den anderen Wirtschaftszweigen mehr Zeit verschaffen und gleichzeitig sollen den Unternehmen auch CO2-Strafen an anderer Stelle erspart bleiben. Ob das reicht, die Abwanderung der Industrie aus Europa zu stoppen, mag bezweifelt werden, aber immerhin zeigt sich die EU etwas beweglicher als sonst. Diese drei Unternehmen sind davon nicht betroffen, da sie außerhalb der EU ihr Geld verdienen und daher lohnt sich ein schneller Blick darauf.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: CA3799005093 , CA32076V1031 , GB0007188757


 

Globex Mining bereits verdoppelt

Auf den Erwerb und die Weiterverpachtung von rohstoffhaltigen Projektgebieten vorwiegend in Kanada hat sich die kanadische Rohstoff-Holding Globex Mining (WKN: A1H735 | ISIN: CA3799005093 | Ticker-Symbol: G1MN) spezialisiert. In den letzten 40 Jahren baute CEO Jack Stoch das Rohstoffunternehmen stetig aus und machte das Unternehmen branchenweit bekannt. Mit dem Stand von Anfang Januar 2025 ist das Unternehmen an insgesamt 254 Rohstoffprojekten beteiligt, welche die begehrten Metalle Gold, Silber, Platin und Palladium, aber auch Basismetalle und Industriemineralien wie Seltene Erden abdeckt.

Von den 254 Projektgebieten erhält das Rohstoff-Konglomerat Globex Mining aus 106 Projekten Royalty Zahlungen. Royalty Zahlungen sind Lizenzzahlungen und werden in Form von Bargeld, Aktien, und/oder anteiligen Lieferungen der geförderten Metalle geleistet. Das führte über die Jahrzehnte zu einem stetig steigenden Cashflow. Zuletzt verkaufte das Unternehmen seine Aktienanteile an O3 Mining an Agnico Eagle Mines . Diese legten ein Angebot über 1,67 CAD je Aktie vor, was einem Aufschlag von 58 % zum letzten Börsenkurs entsprach. Für seine 1,185 Mio. Aktien an O3 Mining erhielt Globex Mining im Gegenzug 1,98 Mio. CAD.

Anfang Februar 2025 konnte das Unternehmen zudem vermelden, dass das Partnerunternehmen Radission Mining Resources seine ersten Goldfunde ausweisen und testen konnte. Von der Kewagama Goldmine erhält Globex Mining 2 % des Netto-Schmelzgoldes (Net Smelter Royalty) und von der New Alger Goldmine 1 % des eingeschmolzenen Goldes. Sobald dort die Goldproduktion anläuft und Gold aus dem Gestein gewonnen wird, erhält die Rohstoff-Holding jedes Quartal ihren Anteil. Das risikoarme Geschäftsmodell begeistert jedenfalls die Investoren und immer mehr Anleger erkennen den Mehrwert gegenüber den produzierenden Unternehmen.

First Majestic Silver mit deutlichem Überschuss

Die Quartalszahlen von First Majestic Silver (WKN: A0LHKJ | ISIN: CA32076V1031 | Ticker-Symbol: FMV) sind im vierten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr besonders gut ausgefallen. Die gestiegene Produktion an Silberäquivalenten (AgEq), der höhere Silberpreis sowie der Rückgang der Kosten sorgten für ein überraschend positives Ergebnis. Der Umsatz konnte zum dritten Quartal um 18 % auf 172,3 Mio. USD gesteigert werden. Der freie Cashflow konnte im selben Zeitraum auf 68,4 Mio. USD erhöht werden, nachdem im Vorquartal 31,3 Mio. USD erzielt werden konnten. Das stärkte die Cashposition des Silber- & Goldproduzenten deutlich auf 308,3 Mio. USD, wovon aber 106,1 Mio. Ausgabenrestriktionen unterliegen.

Das EBITDA konnte im Vergleich zum Vorquartal von 36,9 Mio. USD auf 62,0 Mio. USD gesteigert werden. Durch die erhöhte Produktion, wie auch durch Anpassungen in der Belegschaftsstruktur in der San-Dimas-Mine, sanken die Gesamtkosten (AISC) von 21,03 USD je AgEq auf 20,34 USD je AgEq. Insgesamt konnte First Majestic Silver im Gesamtjahr 21,7 Mio. AgEq produzieren, die sich aus 8,4 Mio. Unzen Silber und 156.542 Unzen Gold zusammensetzen. Das Unternehmen setzte im abgelaufenen Quartal zudem sein Aktienrückkaufprogramm weiter fort, kaufte 50.000 Aktien zu durchschnittlich 7,81 CAD und zog die Aktien im Anschluss aus dem Verkehr. Als Dividende für das vierte Quartal werden 0,0057 USD je Aktie festgesetzt, welche den Aktionären des Stichtages 28.02.2025 am 14.03.2025 ausgezahlt wird.

Rio Tinto klare Kaufempfehlung?

Der Rohstoffgigant Rio Tinto (WKN: 852147 | ISIN: GB0007188757 | Ticker-Symbol: RIO1) legte in der vergangenen Woche seine Kennzahlen zum abgelaufenen Quartal vor. Der Bergbauriese verfehlte knapp die Markterwartungen, denn der bereinigte Gewinn sank um 8 % auf 10,9 Mrd. USD und damit etwas stärker als erwartet. Der Konzern kürzte daher leicht die Dividende, so dass die Abschlussdividende auf 2,25 USD je Aktie festgelegt worden ist. Die Gesamtjahresdividende wird somit ca. 8 % niedriger ausfallen und 4,02 USD je Aktie betragen. Insgesamt werden 60 % des Gewinns ausgeschüttet, was 6,5 Mrd. USD entspricht.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs ändert aber ihre Einschätzung und Empfehlung zum „Kauf“ nicht. Aufgrund des gesunkenen EBITDA wird jedoch die Kursprognose leicht von 7.500 Pence auf 7.400 Pence (89,15 EUR) reduziert. Die Privatbank Berenberg ist nicht ganz so optimistisch wie Goldman Sachs. Sie schätzt zwar die Aktie ebenfalls als „Kauf“ ein, aber das Kursziel sieht sie nur bei 6.300 Pence (75,90 EUR). Der Analyst Liam Fitzpatrick von der Deutschen Bank sieht sogar nur 6.000 Pence (72,30 EUR) als gerechtfertigt an, stuft die Aktie aber ebenfalls nach wie vor als „Kauf“ ein.

Fazit

Während die Banken und Analysehäuser die Aktie von Rio Tinto als klaren Kauf identifizieren, sehen es die Marktteilnehmer derzeit noch nicht so und lassen den Wert bisher links liegen. Besser sieht es dagegen bei First Majestic Silver aus, dessen Aktienkurs sich immer mehr einengt und zu einem Kurssprung ansetzen könnte. Wie so ein Kurssprung aussieht, hat Globex Mining bereits im letzten halben Jahr gezeigt und konnte seine Marktkapitalisierung fast verdoppeln.



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