22.04.2022 | 05:45
Durchgeschüttelt und lukrativ? LVMH, mm2 Asia, TUI Aktie
Die letzten beiden Jahre haben die Unternehmen weltweit erheblich ‘durchgeschüttelt‘. Neben den sogenannten Corona-/Lockdown-Gewinnern gab es aber deutlich mehr Verlierer. Viele Unternehmen mussten komplett aufgeben oder es brachen teilweise gesamte Geschäftssparten weg. Angebot und der Wettbewerb dünnten sich teilweise signifikant aus. Doch die weltweit wachsende Nachfrage bei gleichzeitig verringertem Angebot, lässt die Preise und damit die Teuerung explodieren. Für die Unternehmen, welche die letzten beiden Jahre überlebt haben, ergeben sich daher interessante Investitionsmöglichkeiten.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
LVMH EO 0_3 | FR0000121014 , mm2 Asia LTD | SG1DC0000006 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000
mm2 Asia Geschäfte ziehen an
Die börsennotierte Gesellschaft mm2 Asia (WKN: A2AS8Y / ISIN: SG1DC0000006) mit Hauptsitz in Singapur vereint in sinnvoller Weise mehrere Standbeine im Entertainment Bereich miteinander. Als Kerngeschäft betreibt mm2 Asia die Produktion und das Sponsoring von Film-, Fernseh- und Onlineinhalten. Ergänzt wird dieses Geschäft durch eine Eventproduktion sowie die Promotion von Konzerten. Darüber hinaus betreibt mm2 Asia insgesamt 26 Kinos in Singapur und Malaysia. Dienstleistungen rund um das Filmpostproduktionssegment runden das Portfolio von mm2 Asia ab.
Mit dem Ende der Corona-Pandemie erwartet das Management die sukzessive Öffnung des über die letzten zwei Jahre äußerst eingeschränkten Filmmarktes. Wenn der Weg für die Blockbuster-Produktion für die Kinos wieder frei ist, Konzerte sowie weitere Veranstaltungen wieder durchgeführt werden können, erwartet das Unternehmen die Wiederaufnahme der Expansionen. Zusätzlich plant mm2 Asia den Einstieg in das Metaverse durch einen NFT-Marktplatz namens Metaviva. Aufgrund des sehr vielseitigen Geschäftsmodells sowie der Innovationskraft von mm2 Asia hat die Aktie erhebliches Potential für die Zukunft.
LVMH - läuft Luxus immer?
LVMH (WKN: 853292 / ISIN: FR0000121014) mit Sitz in Paris ist im Luxusbereich tätig und sehr breit aufgestellt. Die LVMH ist in den Märkten von Mode, Wein, Spirituosen wie auch Parfüms und Kosmetik, sowie Uhren und Schmuck nahezu weltweit präsent. Den Umsatz konnte LVMH letztes Jahr um 43,6 % auf 64,2 Mrd. EUR steigern. Der Gewinn wuchs von 2020 auf 2021 um sagenhafte 115 % auf 12,7 Mrd. EUR für das Geschäftsjahr 2021. Die starken Zahlen sowie die starken Produkte lassen positiv in die Zukunft blicken. Charttechnisch befindet sich die Aktie derzeit in einem leichten Abwärtstrend. Anleger sollten hier ggf. abwarten bis das Chartbild wieder eindeutige Long-Signale generiert.
Die US-Bank JPMorgan ist dagegen noch etwas optimistischer. Der Analyst Fintan Ryan sieht vor Beginn der Quartalsberichtssaison einen positiven Ausblick für die Marktdaten von Tequila, Scotch und irischen Wisky und damit für die europäischen Spirituosenhersteller. Auch bei CO2-neutralen Verpackungsmitteln macht LVMH Fortschritte. Am 19.04.2022 verkündete das Unternehmen die Kooperation mit Origin Materials. Diese stellen CO2-neutrale und sogar CO2-negative PET-Flaschen aus Holzresten her. Damit soll eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft geschaffen werden und die Verpackungen für Parfums und Kosmetika zukünftig mit Hilfe der Origin-Technologie hergestellt werden.
Abheben oder Absturz mit TUI AG
Die TUI AG (WKN: TUAG00 / ISIN: DE000TUAG000) ist als Reisekonzern in den Bereichen Touristik, Hotels, Fluggesellschaften, Straßen/Schiene und Logistik aktiv. Der Umsatz wie auch das Ergebnis vor Steuern konnte von 2020 auf 2021 deutlich verbessert werden, wobei das Lockdownjahr 2020 auch wahrlich ein signifikantes Ausreißerjahr gewesen ist. Doch trotz der verbesserten Ergebnisse in 2021 verbrennt TUI weiterhin Geld. Die Gefahr einer möglichen Insolvenz ist noch nicht gebannt. Jetzt überrollt nach Corona und Lockdown bereits die nächste potentielle Krise den TUI Konzern. Durch signifikant steigende Inflation haben Reiselustige immer weniger Kaufkraft im Geldbeutel.
Noch gibt es keine Erkenntnisse und Hinweise darauf, dass sich die allgemeine Teuerung auf das zukünftige Buchungsverhalten negativ auswirkt. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass sich ein bestimmter Prozentsatz der Bevölkerung keinen Auslandsurlaub mehr leisten kann und daher eher zu Städtereisen und Kurzausflügen tendieren dürfte. Doch auch dieses Segment bedient die TUI AG und könnte zumindest auch diesen Markt bedienen. Dennoch dürfte die Marge für den Konzern gering bleiben. Daher sollte aus charttechnischen Gesichtspunkten abgewartet werden, ob die Bodenbildung nachhaltig ist. Ein erstes Indiz wäre ein Monatsschlusskurs oberhalb der 3,20 EUR. Risikofreudige Anleger sollten aber dennoch einen Stoppkurs an das März 2022 Tief bei 2,02 EUR legen.
Fazit
Immer mehr Hinweise aus Wirtschaft und Wissenschaft deuten auf eine deutlich rezessive Phase der Wirtschaft hin. Die Erzeugerpreise der Produzenten sind mit 30,9% p.a. Anstieg so hoch wie seit 1949 nicht mehr. Daher sollten Investoren aktuell in Aktien investieren, welche erfahrungsgemäß auch während einer Rezession gut Ergebnisse abliefern und Cashflow erzielen. Hier bieten sich Branchen wie Genussmittel, Luxusartikel oder Entertainment der Unterhaltungsindustrie an.