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13.04.2023 | 05:45

In die Luft gegangen - Lufthansa AG, TUI AG, Star Navigation Systems Aktie

  • Lufthansa
  • TUI AG
Bildquelle: pixabay.com

Durch den Ausbruch der Vulkane Schiwelutsch und Besymjanny ist viel Asche in die Luft gegangen. Die beiden Vulkane befinden sich auf der russischen Halbinsel Kamtschatka und gehören zu den Stratovulkanen - sie bedrohen die Luftfahrtindustrie. Besymjanny eruptierte bereits am Ostersonnabend und am Ostermontag folgte mit der bisher mächtigsten Eruption des bisherigen Jahres 2023, der Schiwelutsch. Beide blasen seitdem gewaltige Aschewolken in die Stratosphäre. Die Asche vom Besymjanny konnte bereits bis auf 20 km Höhe gemessen werden, während die Schiwelutsch Asche bis auf 15,5 km Höhe herausgeschleudert wurde. Erinnerungen an den Flugverkehr einschränkenden Ausbruch des Islandvulkans Eyjafjallajökulls im Jahr 2010 werden geweckt und die ausgerufene Alarmstufe Rot bedroht den internationalen Flugverkehr bereits zwischen Japan und den USA.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Sven Ferber
ISIN: LUFTHANSA AG VNA O.N. | DE0008232125 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG505 , STAR NAVIGATION SYS GRP | CA8551571034


 

Lufthansa in Sippenhaft?

Mit dem anhaltenden Ausbruch der Stratovulkane auf der Kamtschatka-Halbinsel wurde die Aktie des Luftfahrtunternehmens Lufthansa AG (WKN: 823212 | ISIN: DE0008232125 | Ticker-Symbol: LHA) seit Dienstag in den Abverkauf geschickt. Mit der Warnung und Ausrufung der Alarmstufe ROT drückten übervorsichtige Aktionäre auf den Verkaufsknopf und die Aktie verlor an der Börse von 10,40 EUR auf 9,56 EUR innerhalb von zwei Tagen 8 % der Marktkapitalisierung. Ob dieser Abverkauf gerechtfertigt ist, wird sich erst noch zeigen müssen, denn bisher sind von der Warnung nur Verbindungslinien zwischen Japan und den USA betroffen und nicht zwischen den Hauptrouten von Nordamerika und Europa.

Mehr unter Druck würde die Aktie kommen, wenn die beendeten Gehaltsverhandlungen mit Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) in einem Streik enden würden. Monatelang verhandelten die Vertreter beider Parteien erfolglos und die Friedenspflichtperiode endet zum 30. Juni 2023 in zweieinhalb Monaten kurz vor den Sommerferien. Mit der Aufkündigung einer Vereinbarungsklausel des letzten Tarifvertrages kurz vor Weihnachten 2021 im Pandemieumfeld, das mind. 325 Flugzeuge mit Lufthansapiloten besetzt sein müssen, wurde die Konzernseite unter Vorstandschef Carsten Spohr wortbrüchig. Zwischenzeitlich hat dies Herr Spohr auch als Fehler eingeräumt, zeigt aber der Gewerkschaft, das in Sondersituation sich nicht an Vereinbarungen gehalten wird. Anleger sollten daher eine Eskalation via Streik zwischen Piloten und Lufthansa bei ihrer Anlageentscheidung im Hinterkopf haben.

Star Navigation vernetzt die Welt

Das kanadische Unternehmen Star Navigation Systems (WKN: 754105 | ISIN: CA8551571034 | Ticker-Symbol: S30) wurde vor 20 Jahren gegründet und ist seit 31.03.2023 auch an der Börse in Frankfurt handelbar. Das Datenanalyseunternehmen hat sich dabei auf die Vernetzung von datenproduzierenden Einheiten zur Überwachung fokussiert und arbeitet hierbei mit Unternehmen u. a. aus der Luftfahrt zusammen. Es liefert den Auftragnehmern die nötige Hard- und Software, stattet z. B. Flugzeuge oder Schiffe damit aus und kann dann via Satellitenkommunikation alle Daten in Echtzeit erfassen, analysieren und auswerten.

Durch die Echtzeitübermittlung können Störungen und Unregelmäßigkeiten schon während des Fluges erkannt und umgehend darauf reagiert werden. Damit haben die Unternehmen, die mit Star Navigation Systems zusammenarbeiten, gegenüber den aktuellen Anbietern den Vorteil, die Standzeiten von Flugzeugen am Boden deutlich zu reduzieren, da Fehler früh erkannt und Wartungsarbeiten gezielt oder gar vor dem Schaden durchgeführt werden können. Anwendung sollen die Systeme aber nicht nur bei Flugzeugen, sondern auch bei der Überwachung von Zügen, Lastwagen, Booten der zivilen wie auch militärischen Fahrzeugen vorgenommen werden.

Starkes Interesse kommt hier auch von unterschiedlichen Staaten aus Afrika, die in den letzten Jahren stark gewachsen sind und öffentliche Fahrzeuge nachts oder an Wochenenden für illegalen Grenzverkehr oder Fischerei missbraucht werden. Der Staat Kenia arbeitet hier über die LAPSSET Corridor Development Authority (LSDA) mit Star Navigation Systems zusammen und dürfte dem Unternehmen auf dem Kontinent den Durchbruch verschaffen.

TUI AG ein Zombiunternehmen?

Nachdem die Lockdown-Maßnahmen der Politik im Zuge der Corona-Pandemie vor allem der Reisebranche hart zugesetzt hatte und Großunternehmen wie die TUI AG (WKN: TUAG50 | ISIN: DE000TUAG505 | Ticker-Symbol: TUI1) nur durch milliardenschwere Injektionen von Steuergeldern und Kreditlinien der KfW am Leben gehalten werden konnten, soll das Jahr 2023 die Branche wieder über das Vorcorona-Niveau bei den Buchungen und Umsätzen bringen. Der Deutsche Reiseverband (DRV) berichtete bereits mit starken Buchungseingängen der Reisewilligen und das Plus im Januar lag mit 12 % über dem Vor-Coronajahr 2019 und dürfte das Reisejahr 2023 zu einem neuen Umsatz-Rekordjahr der Branche machen.

Auch für TUI lief das Osterferiengeschäft sehr gut und konnte über 500.000 Gäste und 95 % Auslastungsquote seiner Objekte vermelden. Das erste Quartal 2023 lag bereits ca. 10 % oberhalb des Niveaus von 2019, doch die Jahre 2020 bis 2022 sind damit noch lange nicht ausgemerzt. Zwar will der TUI Konzern mit der aktuell laufenden Kapitalerhöhung über 1,75 Mrd. EUR nicht nur Großaktionär Alexej Mordaschow um knapp zwei Drittel auf unter 11 % verwässern, sondern die Nettoschuldenlast von 5,3 Mrd. EUR auf 3,55 Mrd. EUR reduzieren. Doch bei einem durchschnittlich von den Analysten erwarteten Gewinn für 2023 von 434 Mio. würden trotz Kapitalmaßnahmen ungefähr die Hälfte für Zinszahlungen aufgewendet werden müssen, ohne dabei Tilgungsmaßnahmen vorzunehmen. Bei weiter steigenden Zinsen und negativen Gewinnrücklagen von knapp neun Mrd. EUR gleicht die TUI AG ohne weitere Kapitalerhöhungsmaßnahmen und damit weiteren Verwässerung einem Zombiunternehmen.


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