Frische Liquidität – Canopy Growth, Power Nickel, ThyssenKrupp, Nucera Aktie

Power Nickel erhält mehr Eigenkapital

Ein Wirtschaftszweig, der einem starken Wandel unterliegt und von dem der deutsche Industriestandort stark abhängig ist, ist die Automobilindustrie. Durch Regulatorik, Abschaffung des Verbrennungsmotors hin zur E-Mobilität, unterliegt dieser Sektor gerade in Europa einem viel stärkeren Anpassungsdruck als anderswo auf der Welt. Dazu kommt durch den internationalen Wettbewerb auch der Kampf um Rohstoffe. Von einem der größten Rohstoffproduzenten der Welt - Russland - haben sich zumindest die Staaten der europäischen Union verabschiedet und das verknappt die Auswahl an zur Verfügung stehenden Rohstoffen. Die selbstverursachten Folgen der Politik versucht diese nun mit noch mehr Geld zu übertünchen. So soll die staatliche Förderbank Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) nach dem Willen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Eigenkapital für Rohstoffprojekte zur Verfügung stellen, um auch die Abhängigkeit von China zu reduzieren. Im Fokus stehen hierbei die Metalle wie Lithium, Nickel, Seltene Erden, Gallium und Wolfram.

Dies dürfte mittelfristig interessant für Unternehmen aus diesem Rohstoffsektor sein, wozu auch die kanadische Aktie von Power Nickel (WKN: A3CUEW ISIN: CA7393011092 Ticker-Symbol: IVV) zählt. Nickel ist knapp und ein Schlüsselelement für die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien. Dieser Bereich allein ist verantwortlich für die Nachfrage nach ca. 10 % der weltweiten Nickelproduktion. Doch neue Nickelvorkommen sind rar gesät und dazu gehört das NISK-Projekt von Power Nickel in Quebec, Kanada. Auf dem Explorationsgrundstück wurden neben Nickel auch Palladium, Platin und Kupfer gefunden. Um den Standort noch genauer und schneller erkunden zu können, floss Power Nickel noch im Juni 2023 Investitionskapital in Höhe von 4,81 Mio. CAD zu einem Aktienkurs von 0,50 CAD (0,35 EUR) zu. Dieses Investitionskapital wurde zu einem signifikanten Aufschlag für die Neuinvestoren verkauft, denn an der Börse wird die Aktie derzeit nur zu 0,22 CAD bzw. 0,15 EUR gehandelt.

Canopy Growth – Schulden in Eigenkapital

Die Entschuldung des einstigen Überfliegers im Cannabisbereich geht weiter voran. Das Unternehmen Canopy Growth (WKN: A140QA | ISIN: CA1380351009 | Ticker-Symbol: 11L1) konnte zuletzt signifikant seine Verschuldungsquote reduzieren, indem Schulden verkauft und/oder in Aktien umgewandelt worden sind. Damit konnte das Unternehmen eine drohende Zahlungsunfähigkeit abwenden, vor der es vor kurzem noch gewarnt hatte. Das Cannabisunternehmen gab den Verkauf eines unbesicherten wandelbaren Darlehens über 100 Mio. USD an einen institutionellen Anleger bekannt. Dieser wurde bereits am 21. Februar 2023 angekündigt und nun konnte CFO Judy Hong den Vollzug des Vertrages vermelden.

Mit dem Abschluss setzt das Unternehmen sein Engagement zur Reduzierung der Verschuldung, der Erhaltung der Liquidität und zur Schaffung zusätzlicher finanzieller Flexibilität fort, so der CFO zu dieser positiven Neuigkeit. Dazu verkündete das Unternehmen den Abschluss des Verkaufs der Modesto Fabrik im US-Bundesstaat Kalifornien für 81 Mio. CAD, der bereits im April dieses Jahres begonnen hatte. Insgesamt hat das Unternehmen nun bereits die fünfte Einrichtung verkauft und will bis Ende September weitere 150 Mio. CAD aus der Veräußerung weiterer Anlagen erzielen.

ThyssenKrupp & Nucera IPO

Der Stahlkonzern ThyssenKrupp (WKN: 750000 | ISIN: DE0007500001 | Ticker-Symbol: TKA) will durch einen IPO das Tochterunternehmen Nucera (WKN: NCA000 | ISIN: DE000NCA0001 | Ticker-Symbol: NCH2) an die Börsen bringen. Der Börsengang soll bereits am Freitag, den 7. Juli 2023 erfolgen und das Wasserstoffunternehmen soll zu einem Preis von 19 bis 21,50 EUR je Anteilsschein auf das Handelsparkett gelangen. Die derzeitige Indikation deutet auf einen Preis von ca. 20 EUR je Aktie hin, steht aber bisher noch nicht genau fest. Dieser ergibt sich erst mit Ablauf des bis heute befristeten Bookbuilding-Verfahrens. Insgesamt soll der Verkauf von bis zu 30,3 Mio. Aktien durch den Börsengang 500 bis 566 Mio. EUR in die Kassen von ThyssenKrupp spülen. Das nationale wie auch internationale Interesse an den neuen Aktien ist groß, gerade weil Wasserstoff derzeit als Schlüsselenergieträger zum Wandel hin zur CO2-freien Wirtschaft und Energieversorgung angesehen wird.

Doch die Entwicklung in der „grünen“ Zukunftstechnologie geht langsamer voran als viele politischen Akteure sich dies bisher erhofft hatten. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff im Vergleich zu Erdgas, Benzin oder Diesel bisher noch nicht gewährleistet ist und der technische Fortschritt bisher den nötigen Quantensprung in dem Sektor geliefert hat. Potenzielle Investoren von Nucera sollten daher im Hinterkopf behalten, dass kurzfristig zwar Branchen und Sektoren vom Markt gehypt werden, mittel- bis langfristig zählt aber wie überall in der Wirtschaft das Erzielen von Gewinn.