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24.09.2024 | 05:45

Kommt der Bullrun? Bayer, Formycon, Vidac Pharma Aktie

  • Bayer
  • Formycon
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Bildquelle: pixabay.com

In der teils hochspekulativen Branche der Pharma- und Biotechnologie liegen Erfolg und Misserfolg oft eng beieinander. Das führt in der Regel zu hohen Kursschwankungen, was für viele Anleger und Trader mit Fokus auf die Volatilität hoch attraktiv ist. Jedes positive wie auch negative Ergebnis kann zwei- bis dreistellige prozentuale Kursschwankungen mit sich bringen. Selbst große milliardenschwere Unternehmen sind davor nicht gefeit und so können Fehlentscheidungen - wie bei Bayer - zu einer jahrelangen Abwärtsbewegung, genauso wie richtige Entscheidungen - wie bei Novo Nordisk - zu langen Phasen des Kursanstieges führen.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: DE000BAY0017 , DE000A1EWVY8 , GB00BM9XQ619


 

Formycon – Markteinführung

Die Formycon AG (WKN: A1EWVY | ISIN: DE000A1EWVY8 | Ticker-Symbol: FYB) ist einer der führenden unabhängigen Entwickler von hochwertigen Biosimilars. Das Unternehmen aus Planegg bei München profitiert vom Trend hin zu neuen antikörper- und proteinbasierten Therapien. Diese rufen bei der Behandlung von Krankheiten jedoch hohe Therapiekosten auf, die sich nicht jeder leisten kann. Durch die Verwendung von Biosimilars, welche eine vergleichbare Wirkung und Qualität besitzen, können diese antikörper- und proteinbasierten Therapien zu deutlich niedrigeren Preisen angeboten werden.

Mit dem Fokus auf Biosimilars will Formycon als Spezialanbieter sein Knowhow bündeln und über Kooperationspartner vermarkten lassen. In den USA hat das Unternehmen mit dem damaligen Partner Coherus bereits einen Marktanteil von 40 % erreichen können. Coherus wurde zuletzt durch den neuen Partner Sandoz ersetzt. Ziel von Formycon ist es, die Umsätze mit dem neuen Partner weiter auszubauen. Interessant für Formycon ist in dieser Woche der Auftritt auf dem Kongress der European Academy of Dermatology & Venerology (EADV), der vom 25. bis 28. September 2024 in Amsterdam stattfindet. Dort wird das Unternehmen seine klinischen Studiendaten zum Ustekinumab Biosimilar-Kandidaten FYB202 vorstellen. Deutliche Kursbewegungen könnten daher wieder anstehen.

Vidac Pharma stark gefragt

Das biopharmazeutische Onkologieunternehmen Vidac Pharma (WKN: A3DTUQ | ISIN: GB00BM9XQ619 | Ticker-Symbol: T9G) konnte in diesem Jahr mehrere Erfolge vermelden. So erhielt das Unternehmen bereits Ende März 2024 vom japanischen Patentamt den Zulassungsbescheid seines Arzneimittelkandidaten VDA-1275. Dieser Wirkstoff wird in der präklinischen Phase gegen Krebszellen eingesetzt und zeigte bereits beachtenswerte Erfolge. Das Hauptmolekül in VDA-1275 konnte bei einer Vielzahl von Tumoren in Tierversuchen seine Wirksamkeit entfalten. Wird VDA-1275 zusammen mit zwei weitverbreiteten Chemotherapeutika eingesetzt, so zeigten sich im Labor bereits starke Synergieeffekte bei nachgezüchteten menschlichen Leberzellen.

In der letzten Woche erhielt Vidac-Pharma zudem ein erstklassiges Schreiben vom US-amerikanische Marken- und Patentamt. Die Behörde erteilte ein Patent auf die Verwendung von Vidacs neuen chemischen Wirkstoffen zur Ablösung des Hexokinasen2-Isozyms mit den mitochondrialen VDAC-Poren. Dieses kehrt die hyperglykolytischen Stoffwechsel von Krebszellen um und zwingt diese in den programmierten Zelltod (Apotose). Nach der Meldung vom US-amerikanischen Marken- und Patentamt am 19.09.2024 kannte die Aktie kein Halten mehr und konnte mit einem Kursplus von 53,8 % in zwei Tagen in das Wochenende gehen. Mit Ausbildung des Bodens im Juni 2024 bei 0,16 EUR kennt die Aktie seitdem nur eine Richtung und mit dem Schlusskurs von zuletzt 0,40 EUR steht bei den Aktionären der letzten drei Monate ein Kursplus von 150 %.

Bayer - ist das der Boden?

Seit der Übernahme von dem umstrittenen Glyphosathersteller Monsanto fand die Bayer Aktie (WKN: BAY001 | ISIN: DE000BAY0017 | Ticker-Symbol: BAYN) bisher keinen Boden. Die anhaltenden Glyphosatprozesse in den USA (58.000 Gerichtsstreitigkeiten) sind nach wie vor nicht abschließend geklärt und wirken sich bereits seit fast acht Jahren kursschädigend aus. Seit der Übernahme brach die Börsenbewertung des Bayer Konzerns um 72 % ein und die Marktkapitalisierung des einstigen Vorzeigekonzerns beträgt gerade nur noch 28,7 Mrd. EUR. Damit notiert der Chemie- und Agrarkonzern nicht einmal halb so hoch wie die damalige Kaufpreiszahlung von 66 Mrd. USD für Monsanto.

Auch der sich seit über einem Jahr im Amt befindende CEO Bill Anderson konnte den weiteren Abverkauf bei der Aktie bisher nur verlangsamen.
Seit März diesen Jahres stabilisierte sich die Aktie jedoch im Bereich von 25 EUR bis 30 EUR. Ist das der lang erwartete Boden beim Bayer Konzern? Die Quartalszahlen sanden zuletzt wieder positive Signale und der Umsatz konnte zum Vorjahr zulegen. Die Experten erwarten für das Gesamtjahr einen Gewinn pro Aktie von 5,07 EUR und das durchschnittliche Kursziel liegt bei 32,25 EUR.

Fazit

Wie schnell die Kurse auf Nachrichten reagieren, zeigte in der vergangenen Woche die Aktie von Vidac Pharma. Mit Patenterteilung ist das geistige Eigentum nun für viele Jahre geschützt und steigert den Wert des Unternehmens deutlich. Interessant könnte nun auch wieder die Aktie von Bayer werden, die zuletzt in eine Bodenbildungsphase überging. Mit Spannung wird die Börse diese Woche auf die News von Formycon zum FYB-202 Kandidaten warten.



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