22.06.2023 | 05:45
KREISLAUFWIRTSCHAFT IMMER WICHTIGER – REGENX TECH, SALZGITTER, VOLKSWAGEN
Die politisch verordnete Energiewende verschlingt nicht nur enorme Summen an Kapital, sondern benötigt einen stetig wachsenden Bedarf an Rohstoffen. Führende Unternehmen aus dem Rohstoffsektor berichten bereits, dass der wachsende Hunger der Welt nach Rohstoffen in den kommenden Jahren nicht mehr zu decken ist, da die Kapazitäten der Rohstoffminen dies nicht hergeben und der Aufbau neuer Minen mehr als 10 Jahre benötigt. Daher wird Recycling von Rohstoffen in der Industrie und der Ausbau der Kreislaufwirtschaft immer wichtiger und das in allen Bereichen.
Lesezeit: ca.
2 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
REGENX TECH CORP | CA75903N1096 , SALZGITTER AG O.N. | DE0006202005 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039
REGENX TECH RECYCLT KATALYSATOREN
Ein riesiger Markt für Recycling befindet sich auf dem Schrottmarkt, und zwar konkret von ausrangierten Dieselkatalysatoren. Hierauf hat sich in den letzten Jahren das kanadische Unternehmen Regenx Tech (WKN: A3DMYS | ISIN: CA75903N1096 | Ticker-Symbol: J64) spezialisiert und ein Trennungsverfahren für die Rückgewinnung von Edelmetallen entwickelt. Im speziellen geht es um die im Katalysator verbauten Edelmetalle Palladium um Platin. Bisher werden ca. 84 % des weltweiten Angebotes an Palladium zur Herstellung von Katalysatoren für PKWs, Nutzfahrzeugen und Industrieanlagen verbraucht. Der Umfang, der jedes Jahr auf den Schrott landenden Katalysatoren bzw. der beinhaltenden Edelmetalle wird auf über 21 Mrd. USD geschätzt und das entspricht ca. 85 % aller Katalysatoren. Bis 2025 sollen durch den Verkauf von Neufahrzeugen und dem Ausrangieren alter Fahrzeuge dieser Markt sogar auf knapp 40 Mrd. USD anwachsen.
Um diesen Markt für sich zu erobern hat sich Regenx Tech auf das Recycling dieser Katalysatoren fokussiert. Das von dem ClechTech-Unternehmen entwickelte Verfahren nutzt ein chemisch-technisches Verfahren und kann damit über 90 % der Edelmetall Palladium und Platin aus den Dieselkatalysatoren zurückgewinnen. Bei diesem Verfahren werden die Materialien kleingemahlen, durch einen chemischen Prozess voneinander getrennt und später durch Ausfällung separiert und konzentriert. Das von Regenx Tech verwendete Verfahren spart darüber hinaus zu den herkömmlichen Schmelzverfahren viel Energie und damit CO2 ein, welches durch die stetig steigende Bepreisung der Emissionszertifikate die Wettbewerbsfähigkeit von Regenx Tech stetig anwachsen lässt.
SALZGITTER AG MIT STAHLSCHROTTRECYCLING
Auch die Salzgitter AG (WKN: 620200 | ISIN: DE0006202005 | Ticker-Symbol: SZG) hatte erst vor wenigen Monaten über die Tochtergesellschaft deutsche Erz- und Metall-Union das Recycling-Unternehmen Must-Metalle-Container-Recycling übernommen. Das bisher eigentümergeführter Familienunternehmen Must wurde bereits vor über 114 Jahren 1909 gegründet und sich im Laufe der Zeit auf das regionale Containergestellungs- und Entfallstellengeschäft der metallverarbeitenden Betriebe spezialisiert. Hier spielt auch die Sortierung und Aufbereitung von Qualitätsschrottsorten eine wichtige Rolle und dieses Knowhow kaufte sich die Salzgitter AG mit der Übernahme ein.
Die Übernahme gehört mit zum Transformationsprozess im Rahmen des SALCOS-Programmes des Stahlkonzerns und dieser will sein Schrottrecyclingaktivitäten deutlich ausweiten. Hier geht es dem Konzern neben der Rückführung von hochwertigen Sekundärrohstoffen für die Stahlherstellung auch um die Reduzierung der CO2-Belastungen durch den hohen CO2-Zertifikatebedarf der die Stahlherstellung benötigt wird. Auch die stärkere Einbindung der Transporte der Waren über die europäischen Wasserwege will die Salzgitter AG und ihre Tochtergesellschaften weiter ausbauen und hat bereits drei Charterschiffe unter Vertrag.
VOLKSWAGEN RECYCELT IN SALZGITTER BATTERIEN
Ein ebenfalls enorm wachsender Markt für das Recycling sind ausgediente E-Auto-Batterien. Mit den Modellen ID.3 und ID.4 hat der Volkswagen Konzern (WKN: 766403 | ISIN: DE0007664039 | Ticker-Symbol: VOW3) den Sprung in den Massenmarkt der Elektromobilität geschafft. Hier bilden die Batteriezellen die Schlüsselkomponente der E-Fahrzeuge und liefern nach Bedarf die nötige Energie, um die Elektrofahrzeuge anzutreiben. Doch jeder Batterie hat je nach Beanspruchung eine abnehmende Ladekapazität und muss irgendwann gewechselt und/oder ausgetauscht werden.
Um die verwendeten Rohstoffe wieder zurückzugewinnen und der Kreislaufwirtschaft im Volkswagenkonzern zurückzuführen, wurde das Tochterunternehmen Volkswagen Group Components am Standort Salzgitter aufgebaut. Das Tochterunternehmen soll für den Konzern das Recycling der Batterien übernehmen und mit der Zeit durch Verbesserung der Zurückgewinnungsverfahren eine Wiederverwertungsquote von mehr als 90 Prozent erreichen. Der sogenannte LithoRec-Prozess wurde an der Technischen Universität (TU) Braunschweig zwischen 2009 – 2011 entwickelt und erprobt und wird nun in Salzgitter in der Praxis umgesetzt.