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09.09.2024 | 05:45

Verunsicherte Anleger - Altech Advanced Materials, Broadcom, Deutsche Pfandbriefbank, Volkswagen Aktie

  • Altech Advanced Materials
  • Boadcom
  • Deutsche Pfandbriefbank
  • Volkswagen
Bildquelle: pixabay.com

Kaum ein Unternehmen in Deutschland bildet die wirtschaftliche Situation des Landes derzeit so stark ab wie der Volkswagen Konzern. Ein erfolgreiches Geschäftsmodell wurde im Zuge von Fehleinschätzungen fast über Bord geworfen und - durch eine ausschließliche Fixierung auf die Elektromobilität - der ganze Konzern in wirtschaftliche Schieflage gebracht. Den Preis der massiven Strategiefehler sollen nun die wettbewerbsunfähig gewordenen Standorte und deren Mitarbeiter zahlen. Wenn auch spät, kommt das Unternehmen nun wieder in der Realität und damit im harten globalen Wettbewerb an. Doch aufgepasst beim Platzen des Tech- & KI-Hypes.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: DE000A2LQUJ6 , US11135F1012 , DE0008019001 , DE0007664039


 

Altech Advanced Materials – saubere Batterien

Die Fokussierung auf Elektromobilität war für den schwerfälligen Volkswagen-Konzern, der mit der Verbrennertechnologie groß geworden ist, ein Fehlschlag. Gleichwohl läuft die Energiewende weiter und auch die weltweite Nachfrage nach Elektroautomobilen steigt stetig an. Doch was für einen schwerfälligen Riesen mit ca. 675.000 Mitarbeitern und gewachsenen Hierarchien kaum zu bewältigen ist, schaffen schlagkräftige Einheiten mit flacher Struktur deutlich einfacher, wie das Beispiel Tesla in der Vergangenheit zeigte.

Eines der Probleme in der Elektromobilität ist die bisherige Batterietechnologie, die meist auf einer Kombination von Lithium, Kobalt, Graphit und Kupfer aufbaut. Diese ist zum einen temperaturanfällig. Bei heißen, wie auch kalten Temperaturen vermindert sich die Leistung der Batterien teils deutlich. Zum anderen ist die Gewinnung der Rohstoffe teils kritisch zu betrachten. Dem entgegengestellt hat sich das Heidelberger Unternehmen Altech Advanced Materials (WKN: A2LQUJ | ISIN: DE000A2LQUJ6 | Ticker-Symbol: AMA1) mit der CERENERGY® Batterietechnologie .

Diese zeichnet sich dadurch aus, dass sie feuer- und explosionssicher ist und auch bei heißen wie auch kalten Klimazonen sehr gut funktioniert. Mit einer Lebensdauer von mehr als 15 Jahren verwendet das Unternehmen zur Batterieherstellung nur Kochsalz und geringe Mengen Nickel. Dadurch werden wertvolle und teure Rohstoffe gespart, so dass der Produktionsprozess um ca. 40 % niedriger liegen dürfte, als bei vergleichbaren Lithium-Ionen-Batterien. Im Chemiepark Schwarze Pumpe soll die Massenproduktion aufgebaut werden, so dass ab 2026 die ersten Batterien das aufzubauende Werk verlassen könnten. Dafür müssten noch ca. 156 Mio. EUR investiert werden. Ab dem ersten vollen Produktionsjahr würden dann Erlöse von jährlich 106 Mio. EUR und ein EBITDA von knapp 50 Mio. EUR einen zügigen Rückfluss des Investitionskapitals bewirken.

Deutsche Pfandbriefbank trotzt Gesamtmarkt

Die Aktie der Deutsche Pfandbriefbank (WKN: 801900 | ISIN: DE0008019001 | Ticker-Symbol: PBB) konnte im Vergleich zum Gesamtmarkt Stärke entwickeln. Der Anteilswert stieg in der vergangenen Woche von 4,87 EUR auf 5,76 EUR zum Wochenschlusskurs an und damit um über 18 %. Hintergrund für den deutlichen Anstieg dürfte die geplante Zinssenkung in den USA sein und damit eine Entspannung bei den Anleihen und dem US-Immobilienmarkt.

Der US-Gewerbeimmobilienmarkt hatte der Deutsche Pfandbriefbank Ende des letzten Jahres bereits deutlich zugesetzt und auch zum Ende des zweiten Quartals lief es nicht gut. Der Gewinn vor Steuern ist im Vergleich zum Vorjahr um drei Viertel auf 13 Mio. EUR eingebrochen. Die Risikovorsorge für Kreditausfälle wurde auf 56 Mio. EUR erhöht und so nahezu verdreifacht. Die Anleger setzen daher darauf, dass die Zinssenkung der FED die angespannte Bilanz der Deutsche Pfandbriefbank entspannt und die Profitabilität wieder ansteigt. Zudem will Vorstandschef Kai Wolf zum 10. Oktober 2024 die neue Unternehmensstrategie präsentieren.

Broadcom im Abverkauf

Dem allgemeinen Abwärtstrend konnte sich dagegen die Aktie von Broadcom (WKN: A2JG9Z | ISIN: US11135F1012 | Ticker-Symbol: 1YD) nicht entziehen. Der Chiphersteller enttäuscht mit seiner Prognose die Erwartungen der Anleger und diese schickten den Wert weiter auf Talfahrt. Notierte die Aktie Mitte Juni noch bei 176 EUR, so sank der Wert seitdem beständig und gab am vergangenen Freitag auf 123,72 EUR nach. Damit schlagen bereits Kursverluste von knapp 30 % in weniger als drei Monaten zu Buche und ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 133 ist der Wert trotz Kursrückgang weiterhin stark überbewertet und selbst bei einer Kurshalbierung wäre das KGV immer noch zu hoch. Daher sollten Anleger gerade bei solchen Werten mit extremen KGV rechtzeitig die Notbremse ziehen, bevor der ersten Halbierung noch die zweite Halbierung des Kurses folgt. Der Kursrutsch der Broadcom-Aktie machte sich zudem im NASDAQ 100 bemerkbar und auch der Technologieindex wirkte zuletzt stark angeschlagen.

Fazit

Die Altech Advanced Materials konnte zuletzt bessere Leistungsdaten bei dem neuen Batteriestand liefern als erwartet und wird den Ge- und Verbrauch von Lithium in Batterien zurückdrängen. Von der anstehenden Zinssenkung profitieren konnte bereits die Aktie der Deutschen Pfandbriefbank. Währenddessen platzt die Blase der Technologiewerte mit KGVs von 133 -wie bei Broadcom- bereits. Die Aktie könnte damit für viele Monate im Abwärtsstrudel gefangen sein.



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