15.05.2023 | 05:45
Vorsichtig Vorwärts - Defense Metals, European Lithium, SAP Aktie
Seit Monaten verkünden die Medien den Abgesang auf den US-Dollar als Weltwährung, doch auch wenn die Dominanz sinkt, so bei Weitem nicht so rasant, wie es die Zeitungen in ihren Überschriften verlautbaren. So betragen die weltweiten Transaktionsabwicklungen im März 2023 laut Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunications (SWIFT) immer noch 42 % in USD und damit weiterhin vor dem EUR mit ca. 40 %. Doch der EUR dürfte schneller als der USD aus dem internationalen Handel gedrängt werden, denn durch die zunehmende Abwanderung der deutschen Wirtschaft ins außereuropäische Ausland wird die EUR-Nachfrage weiter geschwächt. Dennoch steigen trotz den weltweit zunehmenden Unsicherheiten die Aktienindizes weiter und bieten Investoren regelmäßig die Chance, die Inflationsverluste auszugleichen.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , EUROPEAN LITHIUM LTD | AU000000EUR7 , SAP SE O.N. | DE0007164600
Defense Metals mit Seltenen Erden
Seit Jahresanfang konnte sich die Aktie des Mineralexplorer Defense Metals (WKN: A2PBZ4 ISIN: CA2446331035 Ticker: 35D) vorübergehend gut entwickeln. Die Aktie kletterte in der ersten Anstiegsphase von 0,13 EUR auf 0,27 EUR bis Februar 2023 an. Der anfängliche Höhenflug ist nun bis Mitte Mai bereits wieder verflogen und die Aktie korrigiert die Aufwärtsbewegung und notiert derzeit bei 0,16 EUR. Nun lohnt wieder ein genauerer Blick auf das Unternehmen, denn zu einer Marktkapitalisierung von 31 Mio. EUR hat das Unternehmen aussichtsreiche Assets. Der auf Seltene Erden fokussierte Explorer sitzt nämlich mit seinem Projekt Wicheeda auf einer riesigen Lagerstätte an Seltenerdoxidgehalten (TREO).
Diese weisen mit einer Konzentration von bis zu 3,77 % am Gesamtgestein teilweise sehr hohe Konzentrationen auf. Da diese oberflächennah liegen, werden diese später auch im Tagebau abgebaut werden können, was eine erheblich kostengünstigere Abbaumöglichkeit ist, als einen Untertagebau aufzubauen. Mit den derzeitigen Arbeiten an der vorläufigen Machbarkeitsstudie (PFS) soll eine spätere Finanzierung des Minenaufbaus vorbereitet werden. Dafür wurde bereits die Verarbeitung der Erzproben bei dem Unternehmen SGS Lakefield durchgeführt und die Arbeitsweise optimiert. Damit kann das Gestein noch feiner gebrochen werden, was die spätere Ausbeute an Seltenen Erden und damit die Wirtschaftlichkeit des Projektes noch einmal erhöht.
European Lithium – Aktienrückkauf angelaufen
Im April 2023 hat das Unternehmen European Lithium (WKN: A2AR9A | ISIN: AU000000EUR7 | Ticker-Symbol: PF8) ein Aktienrückkaufprogramm initiiert. Dieses startete am 17.02.2023 und ist befristet bis zum 31.02.2024. Hierbei wurde die Unternehmensführung ermächtigt, bis zu 100 Mio. Aktien für insgesamt 6,9 Mio. AUD (ca. 4,2 Mio. EUR) zurückkaufen zu dürfen. Das entspricht in etwa 6,7 % aller ausstehenden Aktien des Unternehmens und liefert den Aktionären entsprechend durch die Verknappung des Aktienangebotes einen langfristigen Mehrwert.
Aufgelegt hat der Vorstand den Aktienrückkauf, weil das Management der Ansicht ist, das European Lithium im Vergleich zu anderen Wettbewerbern erheblich unterbewertet ist und damit den Aktionären ein deutlicher Mehrwert geboten werden dürfte. Tony Sage, Vorstandsvorsitzender, drückte sich diesbezüglich wie folgt aus: „Der Vorstand ist der Ansicht, dass der aktuelle Aktienkurs des Unternehmens nicht den zugrunde liegenden Wert der Vermögenswerte des Unternehmens widerspiegelt. Es ist eine phantastische Gelegenheit, Aktien mit einem erheblichen Abschlag zurückzukaufen und den Wert unserer verbleibenden ausgegebenen Aktien zu steigern.“ Bis Freitag, den 12.05.2023, hat European Lithium laut Ad-hoc Mitteilung bereits 27.230.726 Aktien und damit etwas mehr als ein Viertel der geplanten Rückkäufe durchgeführt.
SAP vor Kursrücksetzern?
Nach Auszahlung der Dividende von 2,05 EUR je Aktie der SAP (WKN: 716460 ISIN: DE0007164600 Ticker-Symbol: SAP) am vergangenen Freitag, hielt sich die Aktie im Handelsverlauf recht gut. Statt mit einem regulären Tagesverlust von 1,54 % durch den Dividendenabschlag zu 131,19 gehandelt zu werden, fiel die Aktie nicht einmal auf dieses Niveau ab, sondern schloss den Tag sogar mit 131,63 EUR. Dies ist unter Berücksichtigung der ausgezahlten Dividende 0,44 EUR höher. Auch konnte der ehemalige Chef der Unternehmensberatung Deloitte, Herr Punit Renjen, als neues Mitglierd in den Aufsichtsrat gewählt werden.
Dieser soll im kommenden Jahr den Vorsitz des Aufsichtsrates übernehmen, denn im Mai 2024 endet die Amtszeit von Unternehmensmitbegründer Plattner, der dem Aufsichtsrat seit Sommer 2003 angehört. Für das Analysehaus Jefferies war diese Entscheidung noch nicht wichtig genug, um an der Einschätzung der SAP etwas zu ändern. Daher wurde die Einstufung von SAP auf „Underperform“ und das Kursziel von 105 EUR belassen. Analyst Charles Brennan sieht im Moment eher ein Risiko, dass die "Freien-Cashflow-Ziele" im Gesamtjahr nicht ganz erreicht werden könnten. Da die SAP-Aktie derzeit bei 121,28 EUR notiert, wäre aus Sicht von Jeffries mit Kursrücksetzern zu rechnen.