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27.11.2024 | 05:40

Wer profitiert, wer verliert? Bayer, Formycon, Regeneron Pharmaceuticals, Vidac Pharma Aktie

  • Bayer
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Bildquelle: pixabay.com

In einem Interview mit der Zeitung Les Echos äußerte sich der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, dass er noch nicht bereit ist einen Sieg über die Inflation zu erklären. Dennoch sollte die EZB die Zinsen seiner Meinung nach aber nicht zu lange auf einem restriktiven Niveau halten. Die bisher leicht sinkende Inflation sei aus sinkenden Energiepreisen aber weiterhin hohen Dienstleistungspreisen zurückzuführen. Analysten rechnen daher im Schnitt mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im Dezember 2024 auf 3 %. Ob dies zu einem nächsten Kursschub an den europäischen Börsen führen kann?

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: DE000A1EWVY8 , US75886F1075 , GB00BM9XQ619 , DE000BAY0017


 

Formycon vor Marktzulassung

Als führender unabhängiger Entwickler von hochwertigen Biosimilars ist die Formycon AG (WKN: A1EWVY | ISIN: DE000A1EWVY8 | Ticker-Symbol: FYB) in der Branche bekannt. Dabei profitiert das Unternehmen aus Planegg bei München vom Trend hin zu neuen protein- und antikörperbasierten Therapien. Bei der Behandlung von Krankheiten führen diese Therapien bisher noch zu hohen Kosten, so dass sich diese nicht jeder leisten kann. Werden in der Therapie jedoch Biosimilars mit vergleichbarer Wirkung und Qualität verwendet, können Anwendungen zu deutlich niedrigeren Preisen angeboten werden.

Mit klarem Fokus auf Biosimilars will der Spezialanbieter Formycon sein Knowhow zusammenfassen und über Kooperationspartner vermarkten lassen. In den USA hat dies mit dem ehemaligen Partner Coherus gut funktioniert und es konnte so ein Marktanteil von 40 % erreicht werden. Da Coherus durch den neuen Partner Sandoz ersetzt wurde, übernimmt nun dieser die entsprechende Produktvermarktung. Ziel von Formycon ist es, die Umsätze mit dem neuen Partner weiter auszubauen. Interessant ist derzeit die Veröffentlichung von Formycon, dass mit der Marktzulassung für das Biosimilar FYP203 (Aflibercept) in der EU, Lichtenstein und Norwegen in Ende Januar 2025 gerechnet wird. Mit FYP203 will Formycon das in 2023 mit 9 Mrd. USD umsatzstarke Medikament Eylea von Regeneron Pharmaceuticals (WKN: 881535 | ISIN: US75886F1075 | Ticker-Symbol: RGO) angreifen.

Vidac Pharma - nächste klinische Studie

Das bisherige Jahr war für das biopharmazeutische Onkologieunternehmen Vidac Pharma (WKN: A3DTUQ | ISIN: GB00BM9XQ619 | Ticker-Symbol: T9G) sehr erfolgreich. Ende März 2024 erhielt das Unternehmen den Zulassungsbescheid vom japanischen Patentamt für seine Arzneimittelkandidaten VDA-1275. In der präklinischen Phase zeigte dieser Wirkstoff im Einsatz gegen Krebszellen beachtenswerte Erfolge. Das darin enthaltende Hauptmolekül in VDA-1275 zeigte bei Tumoren in Tierversuchen seine Wirksamkeit. Wird der Wirkstoff VDA-1275 zusammen mit bestimmten Chemotherapeutika eingesetzt, so konnten im Labor auch starke Synergieeffekte bei nachgezüchteten menschlichen Leberzellen gezeigt werden.

Daraufhin fassten die Marktteilnehmer wieder Vertrauen in die Aktie und seit Ende des zweiten Quartals drehte auch der Aktienkurs wieder gen Norden. Im September 2024 erhielt dann Vidac-Pharma ein erstklassiges Schreiben vom US-amerikanischen Marken- und Patentamt. Auf die Verwendung von Vidacs neuen chemischen Wirkstoffen zur Ablösung des Hexokinasen2-Isozyms mit den mitochondrialen VDAC-Poren erteilte die Behörde ein Patent. Mit diesem Wirkstoff wird die Umkehrung des hyperglykolytischen Stoffwechsels von Krebszellen patentiert, welches die Krebszellen in den programmierten Zelltod (Apotose) treibt. Für die Aktionäre war diese Meldung der nächste Durchbruch, denn der Kurs explodierte förmlich innerhalb weniger Handelstage.

Diese gute Entwicklung führte auf der Jahreshauptversammlung auch zu einer hohen Zustimmungsrate für eine geringfügige Verwässerung durch eine Kapitalerhöhung in Höhe von 600.000 EUR. Daran beteiligten sich die bestehenden Investoren wie auch das Management, um seine neuartigen Krebsmedikamente weiterzuentwickeln. Unter anderem soll VDA-1102 in der zweiten klinischen Phase 2b Studie gegen eine frühe Form von Hautkrebs (Aktinische Keratose) getestet werden. Studienleiter wird Prof. Dr. Thomas Dirschka von dem weltweit führenden dermatologischen Forschungsinstitut der CentroDerm GmbH sein.

Bayer weiter im Abverkauf

Seit der Übernahme von dem umstrittenen Glyphosathersteller Monsanto hat die Bayer Aktie (WKN: BAY001 | ISIN: DE000BAY0017 | Ticker-Symbol: BAYN) keinen Boden gefunden. Bisher jeder kurzfristige Bodenbildungsversuch wurde wieder abverkauft. So ist das einstige 120 Mrd. EUR schwere Börsengewicht innerhalb der letzten neun Jahre auf nur noch 19 Mrd. EUR Marktkapitalisierung zusammengeschrumpft. Ein Verlust von fast 90 % und eine erschütternde Entwicklung für einen global aufgestellten Konzern.

10.000de Glyphosatprozesse in den USA belasten nach wie vor die Konzernbilanz und sind immer noch nicht abschließend geklärt. Wenn man bedenkt, dass der deutsche Chemie- und Agrarkonzern seinerzeit für Monsanto eine enorme Kaufpreiszahlung von 66 Mrd. USD leistete, kann die Wertvernichtung nur als enorm bezeichnet werden. Auch in 2025 erwartet der Konzern noch keine Aufhellung der geschäftlichen Entwicklung. Zwar wurden im letzten Quartal die Verbindlichkeiten um knapp 5 % auf 35 Mrd. EUR reduziert, doch wichtige Patente wie der Gerinnungshemmer Xarelto laufen aus und wann der oberste Gerichtshof der USA eine Entscheidung fällt, ist auch ungewiss. Ein Lichtblick liefert derzeit nur die Marktzulassung von Attruby (Acoramidis) in den USA des Kooperationsunternehmens BridgeBio Pharma. Bayer hat sich für 310 Mio. EUR und weiteren Meilensteinzahlungen in Europa die exklusiven Vermarktungsrechte gesichert.

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Fazit

Die Entwicklung von Vidac Pharma macht im Vergleich zu einer Bayer Aktie mehr als Spaß und an der umsichtigen Geschäftsführung um Dr. Max Herzberg könnten sich einige führenden Unternehmenslenker ein Beispiel nehmen. Mit Spannung wird die Börse zum Jahresanfang 2025 auf Formycon und dessen Zulassung von Wirkstoff FYB-203 warten. Sollte die erfolgen, würde ein milliardenschwerer Markt angegriffen und entsprechendes Wachstumspotenzial in den aktuellen Kurs eingepreist.



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