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15.06.2022 | 05:45

Abverkauf & Übernahme? Aspermont, Netflix, ProSiebenSat.1 Media SE, Roku Aktie

  • Aspermont
  • Netflix
  • prosiebensat
  • roku
Bildquelle: pixabay.com

Während viele Portfoliomanager nach dem deutlichen Abverkauf noch ihre Wunden lecken, plant die Brüsseler EU-Kommission die Einführung einer Daten-Maut für US-Tech-Konzerne. Die Unternehmen wie Google, Meta, Netflix, Apple, Amazon und Microsoft nutzen die europäischen Netze der Telekommunikationsindustrie mit sehr hohen Datenvolumina, ohne dafür aber eine Nutzungsgebühr zahlen zu müssen. Die Telekommunikationskonzerne nennen dabei Kosten i.H.v. 36 bis 40 Mrd. EUR, die jährlich durch den Datenverkehr der US-Plattform-Konzerne über die europäischen Netze entstehen. Mehr als die Hälfte der weltweiten Datenströme soll dabei den sechs US-Unternehmen zuordenbar sein.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: ASPERMONT LTD | AU000000ASP3 , PROSIEBENSAT.1 NA O.N. | DE000PSM7770 , NETFLIX INC. DL-_001 | US64110L1061 , ROKU INC CL. A DL-_0001 | US77543R1023


 

Aspermont wächst stärker

Das führende Medienunternehmen der Rohstoffbranche ist die australische Aspermont (WKN: A0NGFS ISIN: AU000000ASP3 Ticker: 00W). In den letzten Jahren hat sich das einstige Druck- und Medienhaus zu einem digitalen Unternehmen entwickelt. Nahezu alle Dienstleistungen werden digital zur Verfügung gestellt und auch Veranstaltungen wie die „Future of Mining Australia“ werden nicht nur als Messen mit Vor-Ort-Präsenz abgehalten, sondern können auch digital betreten sowie Gesprächstermine virtuell abgehalten und Produkte digital präsentiert werden. Die Digitalisierung der Prozesse hat viel Zeit und Geld gekostet, aber auch die Renditen signifikant erhöht. Die Kennzahlen des zweiten Quartals sprechen für sich.

Der Gesamtumsatz konnte um 39% auf 4,8 Mio. AUD (ca. 3,2 Mio. EUR) im Quartal gesteigert werden und die Bruttomarge ist von 63% auf 65% geklettert. Das entspricht einem Bruttogewinn von 3,1 Mio. AUD (ca. 2,07 Mio EUR). Damit wächst das Unternehmen bisher stärker als erwartet und konnte in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres Einnahmen von 9 Mio. AUD (6 Mio. EUR) erzielen. Das Unternehmen wächst daher im Geschäftsjahr 2022 mit 25% Wachstumsrate schneller, als dies die Analysten Julien Desrosiers und Felix Haugg mit 8,9% erwartet hatten. Das Unternehmen wächst damit das 23. Quartal in Folge, erzielt dabei positive Renditen und die Analysten geben ein Kursziel von 0,11 AUD bzw. 0,07 EUR aus.

ProSiebenSat.1 Media – Insider kaufen zu

Seit letztem Jahr im Mai 2021 befindet sich die Aktie der ProSiebenSat.1 Media AG (WKN: PSM777 ISIN: DE000PSM7770 Ticker-Symbol: PSM) im Abwärtstrend. Der Aktienkurs kam in der Spitze vom Mai 2021 von 19,00 EUR zurück auf derzeit nur noch 9,30 EUR. Das entspricht einem Kursrückgang von mehr als 50% innerhalb eines Jahres und das, obwohl das Unternehmen weiterhin leicht wächst. Der Gruppenumsatz stieg im ersten Quartal um 2% auf 954 Mio. EUR. Höhere Werbeerlöse waren dafür maßgeblich. Der operativ-freie Cashflow stieg sogar um 77% von 42 Mio. EUR auf 145 Mio. EUR. Die Netto-Finanzverschuldung konnte auf 1.740 Mio. EUR reduziert werden. Der Umsatz im Bereich Dating & Video legt auch im Schnitt um 11% p.a. zu und infolgedessen plant die ProSiebenSat.1 Media den Teilexit an der ParshipMeet Group und bereitet den Börsengang vor.

Der Umsatz im Segment Commerce & Ventures ging im Vergleich zum Vorjahresquartal um 14,5% auf 160 Mio. EUR zurück. Das lag aber ursächlich daran, dass die Portfoliounternehmen Amorelie und moebel.de zum Jahresende 2021 veräußert worden sind. Warburg Research sieht die Aktie als „Buy“ stufte aber das Kursziel von 20 EUR auf 18 EUR zurück. Die Schweizer Großbank UBS sieht die Aktie ebenfalls als „Buy“, begrenzt aber das Kursziel auf 16 EUR. Die zum ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi gehörende TV-Holding MFE (ehemals Mediasat) kauft jedenfalls bei den derzeitig niedrigen Kursen zu und hat ihren Anteil bereits auf 24,26% hochgefahren. Dieser soll im Lauf der nächsten Monate weiter ausgebaut werden. Weiter 0,74% hält das Unternehmen noch über Finanzinstrumente, so dass die MFE über 25% der Stimmrechte verfügt. Interessant ist auch, dass die Vorstandsmitglieder Wolfgang Link und Christine Scheffler der ProSiebenSat.1 Media zwischen 9,84 EUR und 10,24 EUR Aktien zugekauft haben. Das zeigt Vertrauen in die Zukunft und dass die Vorstände von höheren Kursen in der Zukunft ausgehen.

Netflix – Abgestraft - und jetzt Übernahme?

Wie in der Einleitung geschrieben, würde eine Daten-Maut für die Nutzung der Infrastruktur der Telekommunikationsanbieter in der EU auch das Unternehmen Netflix (WKN: 552484 ISIN: US64110L1061 Ticker-Symbol: NFC) mit seinen vielfältigen Film- und Serienproduktionen betreffen. Doch aktuell herrschen eher die Gerüchte über eine Übernahme von Roku (WKN: A2DW4X ISIN: US77543R1023 Ticker-Symbol: R35), die auf einen Artikel des Business Insider beruhen. Eine Verbindung zwischen Netflix und Roku gibt es schon lange, denn Roku-CEO Anthony Wood war längere Zeit bei Netflix tätig und entwickelte seinerzeit im Griffin-Projekt die Smart TV-Set Top Box. Um möglichen Lizenzverletzungen mit Vertragspartnern aus dem Wege zu gehen, wurde Roku ausgegliedert und das Produkt eigenständig vermarktet. Mittlerweile ist das Roku Smart TV mit Samsung das weit verbreitetste System.

Ein Zusammenschluss würde Netflix auch besseren Zugang zum Werbemarkt geben, denn über das Roku Smart TV würde Netflix wissen, wie das Nutzerverhalten ist und könnte werbefinanziertes Streaming besser aussteuern. Dagegen würde der wahrscheinlich hohe Übernahmepreis sprechen, der die Verschuldung von Netflix deutlich erhöhen würde. Andererseits könnte auch eine Kapitalerhöhung durch die Ausgabe neuer Aktien die Übernahme durchgeführt werden, was aber die Altaktionäre verwässern würde. Vielleicht wäre aber statt einer Übernahme die gegenseitige Partnerschaft interessanter, bei der Roku im Gegenzug Provisionszahlungen von Netflix erhält, für neu vermittelte Kunden. Die nächsten Wochen sollten daher genauer beobachtet werden, welche Variante hier ggf. umgesetzt werden könnten, sofern sich die Vermutungen bewahrheiten.


Die gute Laune bei den Aktieninvestoren ist durch den Abverkauf der Aktienkurse in den letzten Wochen stark eingetrübt. Gerade Anleger mit Fokus auf Wachstum/Growth haben signifikante Kursverluste in ihren Depots zu verkraften, sofern sie nicht mit Stoppkursen gearbeitet haben. Dennoch ergeben sich gerade in solchen Marktphasen sehr interessante Einstiegsmöglichkeiten, denn auch Qualitätsaktien kommen in solchen Abverkaufsphasen unter Druck, da die jeweiligen Investoren vor lauter Panik alle Aktien in den Verkauf stellen oder durch Margin-Calls in den Verkauf stellen müssen.


Interessenskonflikt

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