08.05.2024 | 05:45
Ausbruch erfolgt – Cameco, Infineon Technologies, Kraken Energy, Xiaomi Aktie
Nach dem Anschlag Israels auf die iranische Botschaft in Syrien und der Tötung hochrangiger iranischer Militärangehöriger übte der Iran in der Nacht auf Sonntag Vergeltung gegenüber Israel. Es wurden ca. 300 leicht zu ortende Drohnen Richtung Israel geschickt, welche fast vollständig von der israelischen Luftverteidigung mit Unterstützung der USA abgefangen werden konnten. Diese sich gerade entladenden Spannungen im Nahen Osten dürften auf die Energiepreise - allen voran auf Erdöl - eine preistreibende Wirkung haben. Daher sollten Aktien aus dem Energiesektor wieder stärker in den Fokus der Anleger rücken.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
CA13321L1085 , DE0006231004 , CA50075X1024 , KYG9830T1067
Kraken Energy Uran in den USA
Mit dem Ausbau der globalen Atomenergie steigt die Nachfrage nach Uran weiter an. Da die USA erst kürzlich ein Gesetz verabschiedet haben, ab August 2024 kein Uran aus russischen Quellen mehr beziehen zu wollen, dürfte sich ein neuer Gleichgewichtspreis bei Uran bilden. Um auch den wachsenden Bedarf in Nordamerika bedienen zu können, hat sich das kanadische Unternehmen Kraken Energy (WKN: A3DLDF | ISIN: CA50075X1024 | Ticker-Symbol: F2C) auf die Entwicklung von alten Uranprojekten fokussiert. Davon besetzt der Uranexplorer gleich vier Uranprojekte in den USA, wovon sich drei in dem Bundesstaat Nevada und eines im Bundesstaat Utah befindet.
Auf der Harts Point Liegenschaft in Utah hat das Unternehmen im März 2024 sein diesjähriges Bohrprogramm gestartet und dafür zwei Zielzonen für die Bohrungen ausgesucht. In beiden Zielzonen konnte Uran nachgewiesen werden, wie Kraken Energy berichtete. Im ersten Bohrloch konnte eine erhöhte Radioaktivität auf einer Länge von 12,9 m und im zweiten Bohrloch auf einer Länge von 16,2 m nachgewiesen werden. Das bestätigte die Annahme von Kraken Energy, auch in diesem Gebiet auf Uran zu stoßen.
Das Harts Point Grundstück befindet sich im Zentrum des Colorado Plateau, in dem seit den 1950er-Jahren mehr als 590 Mio. Pfund Uran mit 0,2 – 0,4 % Konzentration abgebaut worden sind. Entsprechend gut ist die dortige Region infrastrukturell erschlossen und zugänglich. Auch für einen später möglichen Uranabbau befindet sich das 2.622 ha große Areal nur 64 km entfernt von der Uranaufbereitungsanlage White Mesa. Das bedeutet die Ersparnis von millionenschweren Investitionen in Infrastruktur bei niedrigen Transportkosten des zukünftigen Abraummaterials.
Cameco mit Verlusten
Der Uranpreis zieht nach einer kurzen Zwischenkorrektur wieder weiter an und das befeuert auch die Aktienkurse der Uranproduzenten wieder an. Davon profitieren kann auch der zweitgrößte Uranproduzent der Welt, Cameco (WKN: 882017 | ISIN: CA13321L1085 | Ticker-Symbol: CJ6). Präsident und Vorstand von Cameco ist Tim Gitzel und der äußerte sich im letzten Quartalsbericht wie folgt: „Im ersten Quartal war die Betriebsleistung in unseren Uran-, Kraftstoffdienstleistungen und Westinghouse-Segmenten stark. Die Finanzergebnisse entsprechen den von uns vorgelegten Aussichten für 2024. Diese haben sich nicht geändert.“
Dennoch fielen die Quartalszahlen für Q.1 2024 schlechter aus als erwartet. Sie fiel das bereinigte Ergebnis je Aktie mit 0,13 CAD nur halb so hoch aus, wie es die Analysten mit 0,26 CAD erwartet hatten. Unterm Strich war es sogar ein Verlust von 7 Mio. CAD, während im Vorjahresquartal noch 119 Mio. CAD Gewinn ausgewiesen werden konnten. Doch das liegt nicht nur an den Abschreibungen, die durch die Übernahme von Westinghouse vorgenommen werden mussten, sondern auch an dem mehr verkauften Uran, als das was Cameco produzieren konnte. Um die Lieferverpflichtungen erfüllen zu können, musste sich zu hohen Preisen am Spotmarkt eingedeckt werden und dies führte zu weiteren Verlusten bei dem Uranproduzenten.
Infineon explodiert nach Xiaomi Deal
Stark gefragt waren seit Wochenstart die Aktien der Infineon Technologies AG (WKN: 623100 | ISIN: DE0006231004 | Ticker-Symbol: IFX). Um mehr als 16 % ging es für den Halbleiterkonzern aufwärts und dies, obwohl der Vorstand den Ausblick für 2024 senkte! Der Vorstand nahm wegen der Nachfrageschwäche in wesentlichen Zielmärkten die Geschäftsjahresprognose zurück. Die Umsatzerwartungen werden für das laufende Jahr um 900 Mio. EUR gesenkt. Erwartet wird innerhalb einer Schwankungsbreite von plus/minus 400 Mio. EUR nur noch ein Jahresumsatz von 15,1 Mrd. EUR nach zuvor 16 Mrd. EUR. Auch die Segmentergebnismargen sollen niedriger ausfallen als erwartet und bei ca. 20 % liegen.
Doch während die meisten Anleger erwarten würden, dass der Aktienkurs fällt, macht dieser genau das Gegenteil und bricht aus. Woran das liegen dürfte, könnten in der Meldung vom Vortag am Montag zu lesen sein. Hier vermeldete Infineon die Lieferung von Siliziumkarbid-Leistungsmodule (SiC) an den Handyhersteller Xiaomi (WKN: A2JNY1 | ISIN: KYG9830T1067 | Ticker-Symbol: 3CP). Dieser verwendet die CoolSiC™ Technologie für höhere Leistungen bei seinem Elektromobil SU7. Was Apple trotz Milliardeninvestitionen nicht schaffte, setzt Xiaomi in China um und wird mit Anfragen auf Vorbestellung des Fahrzeugs überschüttet. Zuletzt wurde bereits die 100.000 Vorbestellung vermeldet und die Wartezeit beträgt mehr als neun Monate. Doch auch andere Autoproduzenten setzen auf Infineon.
Fazit
Durch den Anstieg der Uranpreise dürfte auch der Uranproduzent Cameco, wie auch der Uranexplorer Kraken Energy, profitieren. Ebenfalls weiter im Kurs ansteigen dürfte die Aktie von Infineon, denn die Nachfrage nach den Produkten nicht nur in der Elektromobilität in Asien dürfte wieder weiter anziehen.