11.12.2024 | 05:50
Uranaktien kommen wieder! Cameco, Myriad Uranium, Rio Tinto, Uranium Energy
Der weltweite Ausbau der Investitionen in neue wie auch bestehende Kernkraftanlagen hat sich durch den Trend zur Digitalisierung wie auch der exponentiell zunehmen Anwendungen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) deutlich beschleunigt. Das zeigten zuletzt auch die jüngsten Investitionen der Big-Tech-Unternehmen wie Amazon, Microsoft und Meta in die Kernenergie. Diese Unternehmen wollen nicht nur die Grundlast an Energie in den USA, sondern gleichzeitig ihren wachsenden Strombedarf und damit die zukünftigen Stromlieferungen sicherstellen. Von dieser sauberen und zuverlässigen Energiequelle aus Atomkraft profitieren daher besonders die folgenden Unternehmen:
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
CA13321L1085 , CA62857Y1097 , GB0007188757 , US9168961038
Uranium Energy kauft von Rio Tinto zu
Das US-amerikanische Uranunternehmen Uranium Energy (WKN: A0JDRR | ISIN: US9168961038 | Ticker-Symbol: U6Z) hat letzte Woche die nächsten uranhaltigen Liegenschaften und Produktionsstätten gekauft. Dieses Mal kaufte das Unternehmen von Rio Tinto ihrer Tochtergesellschaft Rio Tinto America ein Portfolio an Uranbergbaugrundstücken in Wyoming ab. Mit darunter befindet sich die vollständig lizenzierte Sweetwater Anlage wie auch das Red Desert Projekt und das Green Mountain Projekt. Zusammen umfasst dies ungefähr 175 Mio. Pfund an historischen Uranressourcen, die für 175,4 Mio. USD in Cash von Uranium Energy (UEC) gekauft worden sind.
Diese Anlagen werden die Produktionskapazität von UEC im Great Divide Basin in Wyoming erheblich erweitern. Allein die Sweetwater Anlage mit 3.000 Tonnen am Tag Verarbeitungskapazität hat eine jährlich lizenzierte Gesamtkapazität von 4,1 Mio. Pfund U3O8. Damit verfügt UEC über die größte lizenzierte Produktionskapazität der USA mit der Option, die bisherige Sweetwater Anlage später sogar noch um den Faktor 4 erweitern zu können.
Myriad Uranium erweitern Uranressource
Von der wachsenden Nachfrage an Uran aus Nordamerika profitiert auch der Uranexplorer Myriad Uranium (WKN: A3D1E0 | ISIN: CA62857Y1097 | Ticker-Symbol: C3Q). Seit Jahresanfang konnte die Aktie von 0,10 EUR auf zuletzt 0,31 EUR zulegen und damit ein Wachstum von 200 % für seine Aktionäre erzielen. Das in Kanada gelistete Unternehmen ist ebenfalls im US-Bundesstaat Wyoming aktiv und betreibt das dortige Uranprojekt Copper Mountain.
Dort fand in den letzten Monaten das bis Ende November abgeschlossene diesjährige Bohrprogramm des Unternehmens statt. Im Abschnitt der „Canning“ genannten Lagerstätte konnte in diesem Jahr U3O8-haltiges Gestein auf einer Länge von 750 m nachgewiesen werden. Insgesamt fanden in diesem Jahr auf dem Grundstück 34 Bohrungen statt. In insgesamt 30 Teilabschnitten wurden durchschnittliche Urangehalte von über 1.000 ppm nachgewiesen. Einzelne Spitzenabschnitte erreichten sogar Messwerte von 3.870 ppm U3O8. Damit bestätigen die vorgenommenen Bohrungen die Ergebnisse von dem ehemaligen Grundstücksbesitzer Union Pacific aus den 1970er-Jahren.
Die letzten 11 Bohrungen konnten zudem den Nachweis erbringen, dass die bisher auf 150 bis 160 m Tiefe vorgenommenen historischen Bohrungen nicht ausreichten, um die Mächtigkeit der Uranressource zu erfassen. Daher sollen im nächsten Bohrprogramm 2025 auch tiefere Gesteinsschichten erbohrt und getestet werden. Dafür sammelt Myriad Uranium derzeit 2,5 Mio. CAD für 0,45 CAD (0,305 EUR) je Aktie ein, um die Finanzierung des Bohrprogrammes bereits jetzt sicherzustellen.
CEO Thomas Lamb sagte dazu: „Hochinteressant ist auch, dass wir unterhalb des 'Hard Deck' von Union Pacific auf erhöhte Urangehalte gestoßen sind, was wir im Rahmen dieser Bohrphase anvisiert hatten. Während des vorherigen Uran-Zyklus besaß Neutron Energy Teile von Copper Mountain, konnte die Eigentumsanteile jedoch nicht konsolidieren. In seinem ersten Datenbestand (2008) hieß es jedoch, dass Feldarbeiten, Bohrungen und Auswertungen der gewonnenen Daten ergeben haben, dass es in Copper Mountain eine sehr große Uranressource gibt. Vielleicht sogar im Umfang von mehreren hundert Millionen Pfund. Die Entdeckung von Uran unterhalb des historischen Hard Deck von Union ist ein wichtiger Schritt für uns, dieses Weltklasse-Potenzial schließlich zu erreichen."
Cameco mit neuem Jahreshoch
In der letzten Woche konnte der zweitgrößte Uranproduzent der Welt Cameco (WKN: 882017 | ISIN: CA13321L1085 | Ticker-Symbol: CJ6) mit Erreichen der 59,00 EUR ein neues Jahreshoch und gleichzeitig ein neues Allzeithoch erreichen. Seit der Ankündigung zum Kauf von 49 % der Anteile an dem Nuklearunternehmen Westinghouse im Oktober 2022 hat sich Cameco hin zu einem vertikal integrierten Atomenergieunternehmen entwickeln. Gleichzeitig hat der Aktienkurs sich seitdem von 21,65 EUR auf zuletzt 54,90 EUR verbessert und damit um mehr als 150 % zugelegt.
War Cameco bis zur vollzogenen Investition in Westinghouse im November 2023 nur der zweitgrößte Uranproduzent aus uranhaltigem Gestein, so vertiefte sich die Wertschöpfungskette deutlich. So ist Westinghouse der größte Ausrüster von Kernkraftwerken u. a. mit Brennstäben und hat einen globalen Marktanteil von ca. 50 %.
Fazit
Die Bohrergebnisse bei Myriad Uranium bestätigen bereits ein großes uranhaltiges Vorkommen in Wyoming, das durch weitere Bohrungen in 2025 und fortfolgende zu einer der Top 10 Uranlagerstätten innerhalb der USA entwickelt werden könnte. Währenddessen notiert die Aktie von Cameco bereits knapp unter dem Allzeithoch (AZH), während Uranium Energy noch ca. 15 % unter dem AZH von 2007 notiert und damit kurz vor dem Ausbruch steht.