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14.02.2024 | 05:40

Ausbruch oder panische Rücksetzer? - Altech Advanced Materials, Aixtron, Varta Aktie

  • Altech Advanced Materials
  • Aixtron
  • Varta
Bildquelle: pixabay.com

Nach den überraschend positiven Verbraucherkennzahlen in den USA gingen die Aktienmärkte als erste Reaktion panikartig auf Talfahrt. Die positiven Daten sind in diesem Fall für die Marktteilnehmer negativ, denn die Mehrheit der Anleger hat mit weiter fallenden Zentralbankzinsen der FED gerechnet. Diese sind nun vorerst vom Tisch und selbst wieder anziehende Zinsen sind nicht mehr ausgeschlossen. Die kommenden Tage dürften daher zu einer sehr volatilen Neuorientierung der Börsianer und zu dem ein oder anderen Schnäppchen bei ausgewählten Aktien führen.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: DE000A2LQUJ6 , DE000A0WMPJ6 , DE000A0TGJ55


 

Altech Advanced Materials kurz vor Produktionsstart

Das Heidelberger Unternehmen Altech Advanced Materials (WKN: A2LQUJ | ISIN: DE000A2LQUJ6 | Ticker-Symbol: AMA1) hat sich für die kommenden Quartale viel vorgenommen. Im sächsischen Chemiepark Schwarze Pumpe läuft die Pilotanlage für die Batterieinnovation CERENERGY® auf Hochtouren. Erstes Material erwartet Unternehmenslenker Uwe Ahrens aus der Pilotproduktion in den kommenden Wochen. Zudem sollen bis Ende März 2024 alle behördlichen Genehmigungen für die industrielle Herstellung der Festkörperbatterie CERENERGY® vorliegen.

Um die Planungen für den kommenden Aufbau des Hauptwerkes vorzubereiten, warb das Unternehmen Ende November 2023 Eigenkapital i. H. v. 3,6 Mio. EUR zu 7,6 EUR je neuer Aktie ein. Wenn nach der Planungsphase und den behördlichen Genehmigungen die Vorbereitungen abgeschlossen sind, soll im Anschluss mit dem Bau begonnen werden. Dafür sind inkl. Nebengebäude bisher 112 Mio. EUR veranschlagt. Der Aufbau der Gebäude inkl. der Fertigungsproduktion wird ca. 24 Monate dauern. Dies soll größtenteils durch Kredite, Bürgschaften und Fördermittel von Land und Bund bestritten werden. Im Anschluss kalkuliert Altech Advanced Materials mit einem Hochfahren der Produktion von 12 Monaten und würde in der aktuellen Preis- und Kostenkalkulation ein EBITDA-Potenzial von ca. 105 Mio. EUR p. a. erwirtschaften.

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Aixtron mit Gegenbewegung

Die Halbleiterkonzerne stehen nach wie vor im Schatten der Künstlichen Intelligenz, und die dafür entsprechende Ausrüstungen, an immer höhere Rechenleistungen. Die Stimmung der Marktteilnehmer in Europa und jenseits des Atlantiks ist noch ungetrübt hoch. Angetrieben vom Shortsquezze der marktengen Arm Holdings Aktie, erhoffen sich die Investoren eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung der vergangenen vier Jahre.

Davon profitiert nach wie vor die Aktie der Aixtron SE (WKN: A0WMPJ | ISIN: DE000A0WMPJ6 | Ticker-Symbol: AIXA). Trotz Rücksetzer seit Mitte Dezember notiert die Aktie noch stark bei 33,33 EUR je Anteilsschein. Die Analysten von Jefferies sehen für Aixtron einen gerechtfertigten Preis von 55 EUR und geben daher für den Wert ein „Buy“ aus. Das Wachstum des Konzerns sollte laut der Analystin Olivia Honychurch weiter anhalten und von Anwendungen der generativen Künstlichen Intelligenz angetrieben werden. Am meisten sollten davon mittelgroße Ausrüster und Anlagenbauer für die Chipproduzenten profitieren. Im Blick sollten die Aktionäre dabei den Absatz der Siliziumkarbid- und Galliumnitridbauelemente für Leistungselektronik haben.

Varta – Kapitalflucht zu Ende? Cyberattacke!

Viel Substanz ist beim vor drei Jahren noch gehypten Börsenstar aus dem schwäbischen Ellwangen nicht übriggeblieben. Im Januar 2021 konnte die Aktie der Varta AG (WKN: A0TGJ5 | ISIN: DE000A0TGJ55 | Ticker-Symbol: VAR1) bei 181,30 EUR ihr Allzeithoch ausbildete. Seinerzeit war die Welt noch in Ordnung und nur die wenigsten Marktteilnehmer konnten sich vorstellen, dass der Wert innerhalb von knapp drei Jahren mehr als 90 % seiner Marktkapitalisierung abgeben könnte. Seit Juni 2023 mit der Markierung der 13,82 EUR als Allzeittief ist die Aktie nun wieder um über 27 % auf 17,63 EUR angestiegen und notiert knapp über dem Ausgabepreis von 17,50 EUR im Oktober 2017.

Ist nun die Kapitalflucht aus der Aktie zu Ende? Die Stabilisierung des Aktienkurses in einer Spannbreite von 15 bis 23 EUR je Anteilsschein deutet darauf zumindest hin. Die ersten Börsianer fassen wieder Vertrauen, denn das Restrukturierungsprogramm von Varta scheint zu greifen. Die Kosten wurden laut Vorstand Dr. Markus Hackstein gesenkt. Der Umsatz soll 820 Mio. EUR betragen und daraus ein bereinigtes operatives Ergebnis von 40 Mio. bis 60 Mio. EUR erzielt werden. Zudem wurde heute früh vermeldet, das Vartas IT-System von einer Cyberattacke betroffen waren/sind. Das hat zur Folge das aus Sicherheitsgründen die Produktion runtergefahren und vom Internet getrennt worden ist. Wann daher unterm Strich die schwarze Null erreicht wird und ob die Maßnahmen des Managements in einem inflationären Umfeld ausreichend greifen, bleibt auch mit der heutigen Sondersituation wohl eher abzuwarten.


Während die Innovation von Altech Advanced Materials die Batterienutzungsdauer und Effizienz deutlich erhöht, fassen die Börsianer bei der Varta-Aktie vorläufig wieder Mut. Inwieweit sich der Hype um KI-Aktien und deren Zulieferer im Zuge möglicher Zinserhöhungen fortsetzt, sollte aus aktueller Sicht erst einmal abgewartet werden.


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