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17.04.2024 | 05:45

Biotech im Visier – Bristol-Myers Squibb, Formycon, MorphoSys, Vidac Pharma Aktie

  • Bristol-Myers Squibb
  • Formycon
  • MorphoSys
  • Novartis
  • Vidac Pharma
Bildquelle: pixabay.com

Für viele Pharma- und Biotechaktionäre hat dieser Sektor einen ganz besonderen Charme. In dieser hochspekulativen Branche liegen Erfolg und Misserfolg oft eng beieinander und das führt in der Regel zu hohen Kursschwankungen. Für Anleger mit Fokus auf Volatilität ist dies hoch attraktiv, denn positive Ergebnisse in den verschiedenen klinischen Phasen der entsprechenden Produkttests machen sogar oft dreistellige prozentuale Kursgewinne bei Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung möglich. Aber auch Leerverkäufer kommen hier auf ihre Gewinne, wenn Fehlschläge bei der Produktentwicklung zu starken Abverkäufen der Aktien führen.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: US1101221083 , DE000A1EWVY8 , GB00BM9XQ619 , DE0006632003


 

Formycon – besser als erwartet, aber

Die Formycon AG (WKN: A1EWVY | ISIN: DE000A1EWVY8 | Ticker-Symbol: FYB) ist einer der führenden unabhängigen Entwickler von hochwertigen Biosimilars. Mit Vorlage der vorläufigen Geschäftskennzahlen für 2023 konnte das Unternehmen aus Planegg bei München die Marktteilnehmer kurzfristig überraschen. Die Umsatzerlöse verzeichneten einen deutlichen Anstieg zum Vorjahr um 35,2 Mio. EUR auf 77,7 Mio. EUR. Die Umsätze setzten sich hauptsächlich aus Entwicklungsleistung der Projekte FYB203 und FYB201 sowie aus Meilensteinzahlungen für FYB202 zusammen. Dadurch konnte auch das EBITDA mit 1,5 Mio. EUR in 2023 höher ausgewiesen werden, als dies allgemeinhin erwartet wurde.

Das bereinigte EBITDA lag für Formycon nach -28,8 Mio. EUR in 2022 im vergangenen Jahr bei +13,3 Mio. EUR. Dies war besonders überraschend, da die unternehmenseigenen Erwartungen zwischen -5 bis -15 Mio. EUR lagen und einige Analysten bis zuletzt noch mit -14 Mio. EUR gerechnet hatten. Die positive Überraschung kam daher vor allem von der Kostenersparnis aus dem zurückgestellten Projekt FYB207. Die finalen und geprüften Kennzahlen will das Unternehmen am 25. April 2024 veröffentlichen.

Vidac Pharma mit Zulassungsbescheid

Das in Israel und Großbritannien ansässige biopharmazeutische Unternehmen Vidac Pharma (WKN: A3DTUQ | ISIN: GB00BM9XQ619 | Ticker-Symbol: T9G) konnte Ende März 2024 vom japanischen Patentamt den Zulassungsbescheid seines Arzneimittelkandidaten VDA-1275 erhalten. Dieser hat bereits in der präklinischen Phase mehrere vielversprechende Wirkungen gezeigt und wurde gegen Krebszellen eingesetzt. Das im Wirkstoff VDA-1275 eingesetzte neue Molekül hat direkt bei einer Vielzahl von Tumoren in Tierversuchen seine Wirksamkeit entfalten können. Auch bei einer Kombination des Wirkstoffes mit zwei weitverbreiteten Chemotherapeutika an im Labor nachgezüchteten menschlichen Leberzellen konnten starke Synergieeffekte nachgewiesen werden.

Bereits im Februar 2024 konnte Vidac Pharma in einem Darmkrebsmodell bei Mäusen die Überlebenszeit statistisch signifikant gegenüber dem Chemotherapeutikum Opdivo (Nivolumab) von Bristol-Myers Squibb (WKN: 850501 | ISIN: US1101221083 | Ticker-Symbol: BRM) verlängern. Im Modell von menschlichen Leberkrebszellen konnte im Labor mit der Verwendung von VDA-1275 die Gabe der Zellwachstumshemmer Sorafenib und Cisplatin reduziert und trotzdem die IC50-Krebszellviabilität um 50 % bzw. 95 % verringert werden. Nach Auswertung dieser Erkenntnisse mit weiteren Fachleuten werden klinische Tests folgen müssen, denn die ersten Ergebnisse sehen vielversprechend aus.

MorphoSys – Abschied nehmen

Nach einer mehr als zwei Jahrzehnten andauernden Achterbahnfahrt mit vielen Höhen und Tiefen wird es nun Zeit, von dem börsennotierten Biotechunternehmen MorphoSys (WKN: 663200 | ISIN: DE0006632003 | Ticker-Symbol: MOR) Abschied zu nehmen. Nach dem letzten Allzeithoch der Aktie Anfang 2020 mit 146,30 EUR ging die vorletzte Bewegung bis Ende 2022 im Sturzflug hinab. Erst bei 11,81 EUR und fast 92 % Kursverlust konnte die Nase des abstürzenden Aktienkurses hochgerissen werden, bis im Januar 2024 der Pharmariese Novartis (WKN: 904278 | ISIN: CH0012005267 | Ticker-Symbol: NOT) mit dem Übernahmeangebot das Ende der Börsennotiz von MorphoSys einleitete.

Derzeit bieten die Schweizer 68 EUR je MorphoSys Aktie und der Vorstand und Aufsichtsrat des in Planegg bei München ansässigen Unternehmens empfehlen den Aktionären die Annahme des Übernahmeangebotes. Insgesamt würde Novartis 2,7 Mrd. EUR an Barzahlungen für die verkaufswilligen Aktionäre bereithalten und versuchen noch im laufenden zweiten Quartal die Übernahme abzuschließen. Im Anschluss würde dann die Börsennotierung von MorphoSys Aktien in den USA und Deutschland durch ein Delisting enden. Dafür ist aber eine Mindestannahmeschwelle bei der Übernahme von 65 % des Aktienkapitals der Münchener notwendig.

Fazit

Mit einer Prämie von 94 % zum letzten Aktienkurs als Übernahmeangebot von Novartis für die MorphoSys Aktien bekamen die Aktionäre der letzten zwei Jahren einen ordentlichen Aufschlag auf ihr eingegangenes Risiko. Das dürfte dem Sektor im Allgemeinen wieder mehr Auftrieb verleihen und damit auch die Aktien von Vidac Pharma oder Formycon in den Fokus der Anleger rücken lassen.



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