19.04.2023 | 06:45
Steigt weiter an – Formycon, Globex Mining, JinkoSolar Aktie
Turbulenzen im Bankensektor, hohe Inflationskennzahlen und geopolitischen Risiken wirbeln die Weltwirtschaft durcheinander. Zum einen müssten die Zentralbanken die Zinsen weiter anziehen, um den Inflationsgeist wieder in die Flasche zu bekommen und zerstörtes Vertrauen wieder herzustellen. Zum anderen setzte dies den Bilanzen der Banken, Versicherungen und Pensionskassen so stark zu, dass im Zuge der Bankenrettung wieder enorme Mengen an Anleihen aufgekauft werden mussten, um die Liquidität im Finanzsystem sicher zu stellen. Daher rechnen immer mehr Marktteilnehmern mit höheren Inflationszielen der Zentralbanken und flüchten daher in Sachwerte wie Aktien und Rohstoffen.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
FORMYCON AG | DE000A1EWVY8 , GLOBEX MINING ENTPRS INC. | CA3799005093 , JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007
Globex Mining – Aktienkurs zieht an!
Von den anziehenden Rohstoffmärkten profitieren vor allem die Unternehmen aus dem Rohstoffsektor. Seit 30 Jahren gehört dabei das kanadische Unternehmen Globex Mining (WKN: A1H735 | ISIN: CA3799005093 | Ticker-Symbol: G1MN) zur Bergbaubranche und hat in diesem Zeitraum alle zyklischen Höhen und Tiefen mitgemacht. Doch das Geschäftsmodell der Unternehmensgruppe, die von Gründer und CEO Jack Stoch geführt wird, unterscheidet sich von denen der meisten kanadischen Unternehmen. Statt durch stetige Verwässerungen immer neues Kapital einzuwerben, um ein bestimmtes Projekt zu explorieren und im Idealfall zu einer produzierenden Mine zu entwickeln, kauft Globex Mining in den zyklischen Abschwungphasen Explorationsprojekte oder stillgelegte Minen auf und hält sie im Bestand. Wenn dann die nächste Aufschwungphase beginnt, stellt Globex Mining diese Projekte anderen Unternehmen gegen Cashzahlung und Aktienoptionen und späteren Royalty in Form des jeweiligen Rohstoffes zur Verfügung und erwirtschaftet somit einen stetig steigenden Cashflow.
Mittlerweile gehören über 200 Bergbauprojekte dazu und damit befindet sich so ziemlich jeder Rohstoff im Portfolio. Mit 25 Mio. CAD an Cash (16,75 Mio. EUR) und marktgängigen Sicherheiten ist das schuldenfreie Unternehmen sehr gut aufgestellt. Dabei wird Globex Mining bei einem Aktienkurs von 0,91 CAD (0,61 EUR) gerade einmal mit 50,7 Mio. CAD (34 Mio. EUR) bewertet. Auch die stetigen Neuigkeiten seiner Lizenznehmer lassen das Unternehmen ständig in das Blickfeld von Investoren geraten. Erst diese Woche berichtete das Lizenzunternehmen Cartier über die vorläufige wirtschaftliche Einschätzung (PEA) des Projektes der Chimo Mine, deren Investitionsbedarf sich nach 3 Jahren rechnen würden. Von jedem produzierten Metall, das Cartier aus dem Boden dieser Mine später holt, erhält Globex 3 % der Produktion als Lizenzzahlung (Royalty). Bei einer angegebenen Produktion von 116.900 Unzen Gold für 9,7 Jahre entsprechen die 3 % Royalty Goldzahlungen in einer Menge von über 34.000 Unzen über 10 Jahre. Auf den heutigen Goldpreis übertragen, wären allein diese Royaltyzahlungen (ohne Berücksichigtung von Inflation und Zinsen) höher als die derzeitige Marktkapitalisierung von Globex Mining.
Formycon besser aufgestellt?
Das aus der Nähe von München kommende Unternehmen Formycon (WKN: A1EWVY ISIN: DE000A1EWVY8 Ticker: FYB) ist in den letzten Wochen aus dem Fokus der Anleger gefallen und verlor seit Jahresanfang ca. 30 % und der Aktienkurs ging von 94,10 EUR auf derzeit 66,20 EUR zurück. Zwischenzeitlich notierte die Aktie sogar kurzzeitig Anfang April unterhalb der 64 EUR Marke. Trotz der Erholung der letzten 14 Tage notiert die Aktie unterhalb der im Februar für 70 Mio. EUR zu einem Aktienkurs von 77 EUR durchgeführten Kapitalerhöhung.
An dieser überzeichneten Kapitalerhöhung nahmen vorwiegend institutionelle Anleger teil u. a. auch die Ankeraktionäre Athos KG, welche zum Strüngmann Family Office gehört, wie auch Active Ownership Capital. Kurz nach der Kapitalerhöhung konnte auch der neue CFO Enno Spillner vorgestellt werden, der mit Wirkung zum 1. April 2023 in den Vorstand der Gesellschaft berufen worden ist. Dieser war vorher bei Evotec tätig und ersetzte den Mitgründer von Formycon Herrn Dr. Nicolas Combé, der in den Ruhestand gewechselt ist. Da der Aktienkurs sich in den letzten Tagen wieder fangen konnte, bietet sich für risikofreudigere Investoren im aktuellen Preisniveau ein interessanter Einstiegszeitpunkt an, sofern mit engem Stopp unterhalb des letzten Tiefs bei 63,80 EUR gearbeitet wird.
JinkoSolar bald neue Allzeithochs?
Starke Nerven in den letzten zwei Jahren mussten die Aktionäre von JinkoSolar (WKN: A0Q87R | ISIN: US47759T1007 | Ticker-Symbol: ZJS1) haben. In den letzten 30 Monaten schwankte die Aktie in einer großen Spannbreite zwischen 77 EUR und 23 EUR. Doch der Schwankungskorridor verengte sich in den vergangenen 12 Monaten auf nur 70 EUR und 37 EUR und bildet übergeordnet eine Verkeilung aus. Aus charttechnischen Gesichtspunkten sollte nach Fertigstellung des Verkeilungsmusters eine Auflösung in Richtung des vorherigen Trends erfolgen.
Da dieser im Jahr 2020 aufwärtsgerichtet war, sollte auch der Ausbruch aus dem Keil gen Norden erfolgen. Damit würde nach dem Ausbruch als übergeordnetes Ziel das Allzeithoch bei 77,70 EUR angelaufen werden. Von einem aktuellen Kurs von 44,90 EUR je Anteilsschein käme das einem Anstieg von 70 % gleich. Da auch die Umsätze seit Jahren steigen, das Jahr 2022 mit einer Umsatzverdopplung zu 2021 abgeschlossen werden konnte, wäre ein Anstieg auf neue Allzeithochs auch aus fundamentalen Gründen gerechtfertigt.