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24.10.2023 | 05:45

Bullen- und Bärenmarkt zum Jahresende - Defense Metals, Kontron, RWE Aktien

  • Defense Metals
  • Kontron
  • RWE
Bildquelle: pixabay.com

Mit den drei großen Bankenpleiten in den USA im März und April diesen Jahres und der Zwangsübernahme der Crédit Suisse (CS) durch die Schweizer Großbank UBS, begann die Topbildung an den Aktienmärkten. Die Angst der Investoren vor sechs Monaten vor einer größeren Finanzkrise war hoch, doch durch das Eingreifen der Zentralbanken konnte ein Abtauchen der Märkte zumindest verzögert werden. Doch die Unsicherheit kam mit dem Angriff der Hamas auf Israel wieder zurück und setzte den Börsen in den vergangenen beiden Wochen bereits deutlich zu. Das wiederum bietet Investoren die Chance, gezielt bei aussichtsreichen Unternehmen Zukäufe zu tätigen, um sich günstig in langfristig interessante Branchen und Sektoren einkaufen zu können.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: CA2446331035 , AT0000A0E9W5 , DE0007037129


 

Defense Metals liefert aus

Die wachsende globale Nachfrage nach Rohstoffen für die weltweit stetig wachsende Bevölkerung und deren Bedarfe ist einer der Treiber für Rohstoffunternehmen, neue Rohstoffquellen zu erschließen. Da in den vergangenen Jahren durch niedrige Rohstoffpreise zu wenig in das Aufspüren neuer Lagerstätten investiert worden ist, läuft die Welt nach und nach in einen Angebotsmangel hinein. Auch die Deglobalisierung und die damit verbundene Erschließung heimischer Rohstoffquellen, vor allem in Kanada und USA, hat in den letzten Monaten deutlich an Fahrt aufgenommen. Gerade die beiden nordamerikanischen Staaten wollen ihre Abhängigkeitsverhältnisse von China deutlich reduzieren, denn aus Sicht der Nordamerikaner ist China der ernstzunehmenste, geopolitische Gegenspieler auf dem internationalen Schachbrett. Dieser dominiert in vielen Bereichen der Rohstoffversorgung und Rohstoffverarbeitung die internationalen Märkte und kann diese Abhängigkeiten als Druckmittel bei neuen Sanktionen nutzen.

Von dieser Entwicklung profitiert mittelfristig auch der Mineralexplorer Defense Metals (WKN: A2PBZ4 | ISIN: CA2446331035 | Ticker-Symbol: 35D). Mit seiner enormen Lagerstätte an Seltenerdoxidgehalten (TREO) bei dem Projekt Wicheeda kann die bisherige Marktdominanz von chinesischen Unternehmen signifikant reduziert werden. Doch die Entwicklung solcher Abbaugebiete benötigt neben Geld vor allem kostbare Zeit. Zeit, die im geopolitischen Ränkespiel zwischen den USA und China derzeit zugunsten von China spielen dürfte. So hat das Reich der Mitte bereits den Export von Gallium und Germanium eingeschränkt, welche für die Halbleiterindustrie wichtige Ausgangsmaterialien sind. Nun wird die Beschränkung auch auf Graphit ausgedehnt. Das weitere Exportbeschränkungen seitens China kommen dürften, sollte jedem Marktteilnehmer immer bewusster werden.

Von dieser Entwicklung sollte Defense Metals profitieren, denn deren Wicheeda-Projekt weist einen 3,77%igen Anteil an Seltenen Erden im Gestein aus. Da diese sehr hohen Konzentrationen an Seltenen Erden u. a. auch in Oberflächennähe liegen, ist ein anfänglicher kostengünstigerer Abbau per Tagebau möglich. Um den Absatzmarkt vorzubereiten, sammelte das Unternehmens bereits im Frühjahr und Sommer dieses Jahres 26 t schwere Proben an Seltenen Erden und verschickte diese an verschiedene Verarbeitungsbetriebe, Raffinerien und Metallhändler in Europa. Diese sollen mit den geschickten Proben ihre Erfahrungen bei den Verarbeitungen sammeln und zukünftig ihre Rohstoffe auch aus Kanada zugeschickt bekommen können.

Dies wird auch nötig sein, denn die Nachfrage nach Seltene Erden-Magneten wird sich in den kommenden zehn Jahren aufgrund der Elektromobilität verdoppeln. Um diese Nachfrage bedienen zu können, müsste jedes Jahr eine neue Mountain Pass Mine in den Betrieb gehen. Doch bisher ist die Mountain Pass Mine die bisher einzige nordamerikanische Produktionsstätte von Seltenen Erden.

Kontron AG mit Kaufempfehlung

Die Kontron AG (WKN: A0X9EJ | ISIN: AT0000A0E9W5 | Ticker-Symbol: KTN) konnte sich im aktuellen Marktumfeld gut halten. Unterstützung findet die Aktie u. a. auch aufgrund des laufenden zweiten Aktienrückkaufprogrammes 2023. In der vergangenen Woche kaufte das Unternehmen insgesamt 102.805 Aktien zurück. Damit stieg die Anzahl der rückgekauften Aktien auf 202.973 in den letzten zwei Wochen. Insgesamt sollen zu einem Preis von max. 23 EUR bis zu 4 Mio. Aktien vom Markt genommen werden. Dafür hat Kontron 70 Mio. EUR an Kapital bereitgestellt.

Zudem wird das Unternehmen Bsquare zu einer Bewertungssumme von ca. 38 Mio. USD übernehmen, was einem Kaufpreis von 1,90 USD je Stammaktie entspricht. Durch die Übernahme soll das Geschäft in Nordamerika weiter vorangebracht werden und sich auch Cross-Sellingmöglichkeiten ergeben. Laut Kontron CEO Hannes Niederhauser sind die Bsquare Produkte eine erstklassige Ergänzung zu deren susietec-Softwareportfolio.

RWE übergewichten

Den deutsche Energieversorger RWE (WKN: 703712 | ISIN: DE0007037129 | Ticker-Symbol: RWE) sollten laut Empfehlung der US-Bank J.P. Morgan die Anleger „Übergewichten“. Mit einem Kursziel von 53,50 EUR legte der Analyst Vincent Ayral am vergangenen Freitag seine Studie vor und sieht nach den bisherigen Kennzahlen ein weiteres starkes Quartal für das Unternehmen. Das Wachstum sei solide und der Konzern konnte seine gesteckten Jahresziele bereits erhöhen. Derzeit überschätzt aber der Markt die aktuelle Energiekrise und preist zu viel Risikoabschlag ein. Das ist aus seiner Sicht nicht angemessen und daher sollte die Aktie in den nächsten Monaten positiv überraschen.

Auch die Deutsche Bank Research belässt die Aktie als „Buy“, senkte aber das Kursziel von 52 EUR auf 51 EUR ab. Der Analyst James Brand hält die Befürchtungen vor weiter steigenden Anleihenrenditen und einem belastenden Geschäft mit erneuerbaren Energien als übertrieben an und sieht daher weiteres Potenzial nach oben für den Energieversorger. Die Aktie der RWE notiert derzeit bei 33,72 EUR und könnte daher nach dem Szenario der Deutschen Bank um weitere 50 % ansteigen.

Fazit

Während die Börsen derzeit eine erhöhte Risikogefahr für die Aktiengesellschaften der Welt in die Kurse einpreisen, hat sich der Ausblick für viele Gesellschaften für die kommenden Jahre weiter verbessert. So bietet die aktuelle Marktschwäche die Möglichkeit, sich langfristig in Unternehmen einzukaufen, deren Geschäftsmodell bereits jetzt für Cashflow sorgt, oder die wie Defense Metals einen strategischen Rohstoff besitzen, der in den kommenden Jahren einer stetigen Nachfragesteigerung unterliegt und Basis für das Fortbestehen ganzer Industriebereiche ist.



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