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05.06.2023 | 05:45

Bullenmarkt und Rezession? Defense Metals, RWE, Kontron

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Bildquelle: pixabay.com

Mit den drei großen Bankenpleiten in den USA im März und April diesen Jahres und der Zwangsübernahme der Crédit Suisse (CS) durch die Schweizer Großbank UBS war die Angst vor einer noch größeren Finanzkrise als 2007/2008 den meisten Investoren und Anlegern ins Gesicht geschrieben. Nur das rigorose Eingreifen der Zentralbanken und der zur Verfügungstellung von enormen Mengen an Liquidität, konnten Schlimmeres zumindest kurzfristig verhindern. Doch der starke Zinsanstieg der letzten 3 Jahre hat nicht nur die Banken und ihre Sicherheiten in Form von langlaufenden Staatsanleihen unter Druck gebracht, sondern führt auch zur weiteren Verknappung der Angebotsseite. Dies liegt neben höheren Zinsen auch an den zunehmend strengeren Vergaberichtlinien von Darlehen der Banken, die das gestiegene Ausfallrisiko beschränken wollen.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , RWE AG INH O.N. | DE0007037129 , Kontron AG | AT0000A0E9W5


 

Defense Metals mit neuem strategischem Investor

Der Wandel in der Weltwirtschaft geht immer schneller vonstatten. Während Deutschland mit der aktuellen und vorangegangenen Regierung sein jahrzehntelanges, bewährtes Wirtschaftsmodell durch enorme Verteuerung der Strompreise mehr als nur infrage gestellt hat, locken die internationalen Hauptwettbewerber wie die USA und China die deutschen Unternehmen mit günstigen Energiekosten, niedrigeren Steuern und qualifizierten Mitarbeitern an. Dazu kommt die wachsende globale Nachfrage nach Rohstoffen für die weltweit steigende Bevölkerung, die im derzeitigen Tempo kaum bewältigt werden kann und zu mittelfristig weiter anziehenden Rohstoffnotierungen führt. Auch den geopolitischen Verwerfungen zwischen den von den USA angeführten Staaten einerseits und den BRICS-Staaten andererseits, durchmischen die bisherigen internationalen Lieferverträge und Abhängigkeitsverhältnisse. Daher fördern gerade die USA und Kanada ihre ansässigen Rohstoffunternehmen zur schnelleren Entwicklung neuer Rohstoffprojekte.

Einer der Profiteure mit reger Nachfrage von Investoren ist der Mineralexplorer Defense Metals (WKN: A2PBZ4 | ISIN: CA2446331035 | Ticker-Symbol: 35D). Dieser besitzt mit seinem Projekt Wicheeda eine enorme Lagerstätte an Seltenerdoxidgehalten (TREO). Dort wurden bereits 3,77 % Anteile an Seltenen Erden im Gestein nachgewiesen, was eine sehr hohe Konzentration ist. Da diese teilweise oberflächennah sind, ist auch ein anfänglich kostengünstigerer Abbau via Tagebau möglich. Aktuell bereitet das Unternehmen die vorläufige Vormachbarkeitsstudie (PFS) vor, welche eine erste Grundlage für die spätere Finanzierung des Minenaufbaus ist. Um den Explorer weiter zu kapitalisieren, stieg bei der letzten Kapitalerhöhung (KE) über 12,5 Mio. CAD zu einem Aktienkurs von 0,26 CAD (0,18 EUR) ein strategischer Investor ein. Mit 6,6 Mio. CAD bzw. 9,99 % der ausstehenden Aktien ist dies der RCF Opportunities Fund II (RCF Opps II). Darüber hinaus beteiligte sich auch der strategische Berater John Robins von der Discovery Group.

Kontron AG mit Kaufempfehlung

Die Kontron AG (WKN: A0X9EJ | ISIN: AT0000A0E9W5 | Ticker-Symbol: KTN) konnte sich nach dem Dividendenabschlag in der vergangenen Woche oberhalb der 19 EUR Marke stabilisieren und mit 19,10 EUR aus dem Wochenhandel gehen. Profitieren konnten die Österreicher zudem von einer Kaufempfehlung der Erste Bank, deren Analyst Daniel Lion die Kontron-Aktien bei 24,50 EUR fair bewertet sieht. Der Analyst schätzt die weitere Entwicklung des Geschäfts durch klare Fokussierung auf das Internet der Dinger (IoT) positiv ein. Der Verkauf des IT-Service-Geschäftes sorgte für Liquidität und so ist Kapital für organisches, wie auch anorganisches Wachstum durch Zukäufe frei.

Der Konzernumbau des aus der S & T AG hervorgegangenen Unternehmens nimmt damit immer konkretere Züge an und das Ziel der Marktführerschaft in einem Segment mit hohen Margen ist für das Unternehmen wie auch die Aktionäre lukrativ. Der Verkauf des IT-Geschäftes an den französischen Konzern Vinci für 400 Mio. EUR bietet dem Unternehmen genügend Spielraum für Zukäufe. Für 2023 erwartet der Konzern einen Umsatz von 1,2 Mrd. EUR und wird bei einer Marktkapitalisierung von gut 1,2 Mrd. EUR mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von knapp unter 1 gehandelt.

RWE mit weiteren Batteriespeichern

Der deutsche Energieversorger RWE (WKN: 703712 ISIN: DE0007037129 Ticker-Symbol: RWE) baut an den beiden Kraftwerksstandorten Neurath und Hamm für insgesamt 140 Mio. EUR zwei großformatige Batteriespeicher. Die beiden Speicher zusammen werden eine Speicherkapazität von 235 MWh und eine Leistung von 220 MW haben. Diese werden installiert, um die Regelenergie zur Stabilisierung des Stromnetzes ab dem zweiten Halbjahr 2024 bereitzustellen. Da das deutsche Stromnetz durch die Abschaltung der letzten Atomkraftwerke und den weiteren Zuwachs an erneuerbaren Energien im Bereich der Photovoltaik und Windkraft immer schwankungsanfälliger wird, soll die überschüssige Energie aus der Überproduktion z. B. von starker Sonneneinstrahlung und Winden in den Großbatterien zwischengespeichert werden. Fällt dann aber diese Produktion nachts oder bei Windstille aus, könnte kurzfristig die gespeicherte Energie zur Verfügung gestellt werden.

Insgesamt betreibt die RWE bereits Batteriespeicher mit einer Leistung von ca. 300 MW. Bis 2030 soll diese Kapazität um den Faktor 10 auf 3.000 MW weltweit ausgebaut werden. Bereits im Frühjahr dieses Jahres nahm der Energieriese an den beiden Standorten Lingen und Werne 117 MW Leistung in Betrieb. Für die Aktie selbst gab es in den letzten Monaten jedoch keine Impulse mehr. Seit Mai 2022 verkeilt sich der Wert zwischen dem Allzeithoch von 42,03 EUR und der 35 EUR-Marke. Sollte sich diese charttechnische Formation in den kommenden Wochen auflösen, wäre ein dynamischer Ausbruch des Wertes von über 10 % möglich. Ob in diesem Zuge das Allzeithoch von 52,56 EUR, welches im Mai 2008 gebildet wurde, erreicht wird oder der Wert in diesem Zuge nochmal die 30 EUR Marke ansteuert, ist derzeit noch nicht absehbar. Trader sollten diesen Wert aber nun enger beobachten, um von dieser Ausbruchsbewegung profitieren zu können.



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