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07.07.2021 | 05:45

CO2-Zertifikate verdoppeln Strompreis – Aspermont, E.ON, Clean Power, PowerTap Hydrogen

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  • E.ON
  • PowerTap Hydrogen
  • clean power capital
Bildquelle: pixabay.com

Die steigenden Strompreise an der Leipziger Strombörse treiben bei immer mehr Unternehmen die Schweißperlen auf die Stirn. In den vergangenen Monaten hat sich der Großhandelspreis für Strom mehr als verdoppelt und notiert bereits über 70 EUR pro Megawattstunde. Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BDI, sagte bereits: „Der Anstieg der Großhandelspreise für Strom ist für die Industrie eine riesige Belastung.“ Neben dem gestiegenen Weltmarktpreis für Erdgas hätten sich durch den CO2-Preis von 50 EUR je Tonne Erzeugungskosten für Gaskraftstrom um 2 Cent/kWh, bei Steinkohlestrom um 4 Cent/kWh und für Braunkohlestrom um 6 Cent/kWh verteuert. Und der Preis für CO2-Zertifikate könnte sich je nach politischer Ausrichtung noch drastisch steigern. Für das Rückgrat der Deutschen Industriewirtschaft heißt das mittel- und langfristig nichts Gutes.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: ASPERMONT LTD | AU000000ASP3 , E.ON SE NA O.N. | DE000ENAG999 , CA73939X1006


 

Aspermont – Bergbauindustrie und Klimawandel

Das australische Medienunternehmen Aspermont (WKN: A0NGFS ISIN: AU000000ASP3 Ticker: 00W) ist in der globalen Rohstoffbranche bestens vernetzt und bekannt. Generationen von Entscheidern der Rohstoffindustrie begleitete das Unternehmen bereits, denn seit über 185 Jahren erscheint das Mining Journal und seit 110 Jahren wird das Mining Magazin publiziert. Doch richtig skalieren tut Aspermont sein Geschäftsmodell erst seit gut einem Jahr mit dem Ausbau der digitalen Onlinewelt. Dienstleistungen des Unternehmens werden als XaaS – Anything as a Service zur Verfügung gestellt und alle Produkte können on- wie auch offline gebucht und ausgeliefert werden. Wachstumstreiber ist natürlich die digitale Welt. Dies wird vom Kapitalmarkt im Moment noch nicht im Ansatz eingepreist, obwohl die aktive Userrate seit fünf Jahren um jährlich 23% wächst.

Der monatliche Cashflow steigt und bereits jetzt verfügt Aspermont über 7,4 Mio. AUD Cash, um die Expansion in vorrangig China, Indien und Südamerika voranzutreiben. Neben einer Finanzierungsplattform die Aspermont derzeit aufbaut, wurde erst Mitte Juni 2021 die Plattform „Digging for Climate Change“ eingeführt. Über diese Plattform soll sich die weltweite Bergbauindustrie über die Herausforderungen des Klimawandels, der CO2-Bepreisung, der Verteuerung der Energiepreis austauschen können und dringende Probleme identifizieren, dann besprechen und gemeinsame Lösungsansätze entwickeln. Eine Art Social-Network für die Rohstoff-Industrie könnte entstehen, in dem die großen wie auch kleinen Unternehmen der globalen Bergbau-, Energie- und Agrarindustrie voneinander lernen und wichtige Meilensteine in klaren Zwei-Jahres-Zielen für den Sektor entwickeln.

E.ON – Dauerhaft zweistellig?

Die Auswirkungen der politisch gewollten CO2-Reduktion ist gerade in Deutschland stark zu spüren. Nach Fukushima kam der Ausstieg aus der Atomindustrie und auch der Ausstieg aus der Kohleverstromung ist beschlossen. Das Stromangebot sinkt dadurch beträchtlich und konnte bisher nur durch den Ausbau von erneuerbaren Energien aufgefangen werden. Bei Windflaute oder nächtlichen Sonnenausfall, konnte sich aber bisher noch nie auf die Primärenergieerzeugung durch entsprechende Energieerzeuger verlassen werden. Wenn sie nicht ausreichte, wurde Atomstrom und Kohlestrom aus Frankreich, Tschechien oder Polen zugekauft.

Doch Ende 2021 gehen die Atommeiler Brokdorf, Grohnde und Grundhemmingen C vom Stromnetz und Ende 2022 folgen Isar 2 und Emsland. Diese Primärenergieträger stehen dann definitiv nicht mehr zur Verfügung und der Zubau an erneuerbaren Energien kann diesen Ausfall nicht auffangen. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Strom in den kommenden Jahren durch immer mehr batteriebetriebene Kraftfahrzeuge. Bei sinkendem Angebot und steigender Nachfrage bei gleichzeitig steigenden Erdgas- und CO2-Zertifikatspreisen ist ein drastischer Strompreisanstieg vorprogrammiert. Doch wie soll das Stromnetz unter diesen Bedingungen stabil gehalten werden und wie soll die deutsche Industrie gegenüber dem Ausland noch wettbewerbsfähig bleiben?

Laut einer Umfrage vom Energiekonzern E.ON (WKN: ENAG99 ISIN: DE000ENAG999 Ticker: EOAN) können sich ca. 2/3 aller Autofahrer einen Umstieg auf ein reines Elektroauto vorstellen. Damit nimmt die Zustimmungsquote stetig zu und Männer sind mit 74% Zustimmungsquote sogar aufgeschlossener als Frauen mit nur 59%. Das löst aber nicht das Problem der abnehmenden Energieversorgung, sondern bestätigt nur den wachsenden Stromverbrauch bei sukzessiver Umstellung der Kraftfahrzeugflotten auf E-Mobilität. Das dürfte sich dennoch positiv für E.ON auswirken, denn es befeuert eine der Kernkompetenzen der E.ON im Bereich von intelligenten Stromnetzen. Bei einem Kurs von 9,98 EUR je Aktie und einer aktuellen Dividende von 4,76% p.a. ist eine nachhaltige Notierung im zweistelligen Bereich nicht mehr weit entfernt.

PowerTap Hydrogen - Wasserstoffversorger Nordamerikas

Nach der Umbenennung von Clean Power Capital in PowerTap Hydrogen (WKN: A3CSCE ISIN: CA73939X1006 Ticker: 2K6B) hat das kanadische Unternehmen Großes vor, denn die Namensänderung soll auch die neue Vision und Fokussierung deutlicher widerspiegeln. Zukünftig will sich das Unternehmen auf den Bau und Betrieb von Wasserstoff-Betankungslösungen sowie die Bereitstellung von Wasserstoff am Ort des Verkaufes konzentrieren. Da es in Nordamerika noch weniger als 100 öffentliche Wasserstoff-Tankstellen gibt, aber vergleichsweise über 150.000 herkömmliche Tankstellen existieren, ist der gigantische Wachstumsmarkt an neuen Tankstellen und/oder deren Erweiterungen klar umrissen.

Dieser Wachstumsmarkt soll durch den Aufbau einer dezentralen Produktion am Ort der Wasserstoffabnahme, also im bestehenden Tankstellennetzwerk monetarisiert werden. Dadurch würden teure Logistik mit hohem Kühlaufwand entfallen und die Wasserstoffkosten könnten auf unter 2 USD je Kilogramm sinken. Im Vergleich zu den aktuellen Kosten, wäre dieser Preis mehr als wettbewerbsfähig und da die Betankungsdauer nur fünf bis zehn Minuten dauert, wäre auch ein enormer zeitlicher Vorteil im Vergleich zu aktuellen Ladezeiten von E-Fahrzeugen gegeben.


Die Dezentralisierung der Energieversorgung bei Wasserstoff, wie es z.B. PowerTab Hydrogen vorhat, genauso wie die Steuerung der Energierversorgung via intelligenten Stromnetzen, wie durch E.ON, sind riesige Wachstummärkte. Mit Digitalisierung des immer stärker nachgefragten Rohstoffsektors und der internationalen Vernetzung der Branche nebst Austausch zu Zukunftsthemen wie dem Klimawandel, dürften Unternehmen wie Aspermont noch viel Wachstumspotential liefern.


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