15.08.2022 | 05:45
Compliance und andere Herausforderungen – Allianz, Globex Mining, Rio Tinto Aktie
Während die Bürger nicht nur den Gürtel enger schnallen, hohe Nebenkostenabrechnungen unhinterfragt akzeptieren und im Winter auch mal frieren sollen, erhebt die Kölner Staatsanwaltschaft schwere Vorwürfe gegen Kanzler und Regierungschef Olaf Scholz. Von gezielten Löschungen im Kalender und Mailverkehr von Olaf Scholz als Erster Bürgermeister von Hamburg mit Bezug zum milliardenschweren Cum-Ex-Skandal lautet der Vorwurf und erstreckt sich auch auf dessen Nachfolger Peter Tschentscher. Derweil wurden beim engen Olaf Scholz Vertrauten Johannes Kahrs auch schon mal gut 200.000 EUR in bar in einem Hamburger Bankschließfach gefunden, deren Herkunft nicht geklärt ist.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
GLOBEX MINING ENTPRS INC. | CA3799005093 , ALLIANZ SE NA O.N. | DE0008404005 , RIO TINTO LTD | AU000000RIO1
Globex Mining – Stetig gute Neuigkeiten
Zu den Urgesteinen der kanadischen Bergbauunternehmen gehört Globex Mining. Seit 40 Jahren führt CEO Jack Stoch das Unternehmen und das Hauptgeschäft ist der Erwerb von rohstoffhaltigen Gebieten und stillgelegten Minen. Viele alte Minen wurden in den 80er, 90er und 2000er Jahre geschlossen, da sich zu damaligen Rohstoffpreisen die weitere Ausbeutung nicht mehr lohnte. Diese kaufte Globex Mining in den Bestand, wohl wissend, dass aufgrund der steigenden Weltbevölkerung und Nachfrage nach Rohstoffen die Preise wieder ansteigen werden. Davon profitiert das Unternehmen in den vergangenen Jahren immer stärker und generiert einen stetig wachsenden Cashflow durch Royalty Einnahmen.
Mit über 200 Bergbauprojekten ist Globex Mining in nahezu jeden Rohstoff als Bodenschatz investiert. Daher verwundert es nicht, dass das schuldenfreie Unternehmen regelmäßig Anfragen zur Kooperation und auch Geldzahlungen erhält. Zuletzt kamen 3 Mio. CAD Cash von Yamana Gold. Das ist bereits die zweite Zahlung von insgesamt fünf vereinbarten Zahlungen über 15 Mio. CAD. Zzgl. muss Yamana nach Produktionsstart auf den Goldgrundstücken Francoeur, Arntfield und Lac Fortune noch eine 2%ige Bruttoabgabe der geförderten Metalle an Globex Mining leisten. Auch von Electro Metals und Manganese X Energy erhielt Globex Geld, wenn auch „nur“ 70.000 CAD. Der Kassenbestand des Unternehmens ist durch die stetigen Zahlungen auf über 20 Mio. CAD angewachsen. Daher beschloss das Unternehmen zuletzt ein Aktienrückkaufprogramm über 1,8% der ausstehenden Aktien das vom 02.08.2022 bis 01.08.2023 laufen soll.
Rio Tinto erhält mehrere Angebote
Der weltweit tätige Bergbaukonzern Rio Tinto hat mehrere Angebote für den Bau von Wind- und Solarparks mit einer Leistung von 4 GW erhalten. Mit der erneuerbaren Energie sollen die Tonerde- und Aluminiumbetriebe im australischen Bundesstaat Queensland mit Strom versorgt werden, sagte der Australien-Chef des Unternehmens am vergangenen Freitag. Der CEO von Rio Tinto Australien, Kellie Parker, sagte, dass Rio Tinto der größte Stromverbraucher des Landes sei und hat Angebote für den Energiepark von "viel mehr als 4 GW" erhalten. Mit dieser Investition will das Unternehmen seine Kohlenstoffemissionen senken und damit seine gesteckten Reduktionsziele erreichen. Rio Tinto sagte bereits im Juni, dass seine Aluminiumhütte Boyne, die Aluminiumoxidraffinerie Yarwun und die Aluminiumoxidraffinerie in Queensland zusammen 1.140 MW an zuverlässiger Energie benötigen. Die eingeholten Angebote für den Bau von mindestens 4 000 MW bzw. 4 GW an Wind- und Solarenergie werden durch Energiespeicher unterstützt, damit eine konstante Stromversorgung gewährleistet ist.
Parker gab jedoch am vergangenen Freitag keine Kostenschätzung für die Projekte ab. "Uns allen ist klar, dass der Bau von Kraftwerken in Australien nach wie vor sehr teuer ist, es wird also nicht einfach werden", sagte sie in einer Rede vor dem Melbourne Mining Club. Bevor der massive Ausbau der Erneuerbaren Energien - der mehr als ein Drittel der gesamten Wind- und Solarkapazität Australiens ausmacht - in Angriff genommen werden kann, müssen noch mehrere Probleme gelöst werden. "Eine koordinierte Netzlösung in Queensland wird von entscheidender Bedeutung sein und erfordert die Zusammenarbeit von Lieferanten, Nutzern, Regulierungsbehörden, Übertragungsanbietern und politischen Entscheidungsträgern.", so Parker. Das Unternehmen müsse noch entscheiden, welche Rolle es bei der Erzeugung oder Lieferung erneuerbarer Energie spielen werde, da die eingegangenen Vorschläge Rio Tinto gleichzeitig als Eigentümer, Betreiber, Partner, Investor und Kunde für die Projekte vorsähen.
Allianz mit BaFin-Aufforderung
Nachdem die Allianz sich nach dem Hedgefondsskandal in den USA mit einer Milliardenzahlung mit den Klägern verglichen hat, sorgt nun die Finanzaufsicht BaFin für neue Aufregung. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) forderte das Versicherungsunternehmen auf, seine internen Kontroll-Mechanismen zu verbessern und die Verantwortlichkeiten innerhalb des Konzerns klarer zu regeln. Die BaFin setzte dem Konzern eine Frist, um die Forderungen umzusetzen. Ein Sprecher der Allianz kommentierte diesen Vorgang nicht direkt, sagte aber, dass das Münchner Versicherungsunternehmen „immer höchste Risikomanagement- und Compliance-Standards" erfülle und diese auch kontinuierlich verbessere.
Unter dem Namen „Structured Alpha“ legte seinerzeit die Allianz Tochter Allianz Global Investor die Hedgefonds auf. Diese erlitten im Corona-Schock Milliardenverluste und mussten abgewickelt werden. Nach dem US-Justizministerium täuschten die Fondsmanager die US-Anleger über Jahre hinweg über die verborgenen Risiken der eingegangenen Wette und manipulierten die Zahlen. Mit 6 Mrd. USD Entschädigung der Anleger und Geldbußen an US-Behörden wurde der Streit beigelegt und die Allianztochter musste den Markt der USA verlassen.
Während Politiker nicht nur in der dritten Welt empfänglich für undeklarierte Gelder sind, haben auch manche Unternehmen wie Allianz regelmäßig Probleme mit der Moral. Dagegen kommen andere Unternehmen an der Börse auch ohne Skandale aus und verdienen trotzdem gutes Geld. Die Entscheidung liegt aber beim Wähler, wie auch beim Aktionär, daraus auch Konsequenzen zu ziehen.