Menü

02.12.2020 | 05:45

Das geht hoch wie Öl! - BP, OMV, Saturn Oil & Gas, WTI

  • OMV
  • BP
  • Saturn Oil & Gas
  • WTI
Bildquelle: pixabay.com

Bis April 2020 galt noch das alte Sprichwort: „Das geht runter wie Öl.“
Doch seit dem absoluten Tiefpunkt der nordamerikanischen Ölsorte WTI (Unter Minus 40 USD je Barrel) hat der Ölpreis sich wieder nachhaltig stabilisiert.
Die Marktakteure erkennen nach der Kurskapriole im Frühjahr wieder, dass trotz aller politischen Einmischungen eine Welt ohne Erdöl nicht möglich ist. Klares nein mag sich der ein oder andere Leser gerade sagen. Doch denken sie einmal genau darüber nach, wieviel Liter oder gar Barrel Öl sie jeden Tag indirekt begegnen. Sie werden überrascht sein. Daher lohnt ein Blick auf die Ölbranche, zumal das Leben in diesem Sektor langsam zurückkehrt.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Dr. Tim Faustmann
ISIN: AT0000743059 , GB0007980591 , CA80412L1076 , XC0007924514


 

Öl wacht auf

Mit dem Einpreisen des weltweiten Konjunkturabschwungs im Frühjahr 2020 und dem darauffolgenden Ausverkauf des Ölpreises dachten die Marktteilnehmer kurzfristig, dass wohl niemand mehr Erdöl benötigt. Doch diese Unaufmerksamkeit dauerte nicht lange, denn die Wirtschaftsmacht Nr. 2 China wächst im Vergleich zum Rest der Welt über sich hinaus. Gerade die Asiatischen Länder werden davon profitieren und haben erst kürzlich eine Freihandelszone zusammen mit China errichtet. Damit wollen auch sie am Wohlstandsgewinn teilhaben und das geht immer einher mit höherem Energie- und Ölverbrauch. Die asiatischen Länder nehmen gerne die freiwerdenden Kapazitäten aus Europa und Nordamerika auf, schließlich will ein Großteil der Bevölkerung in Asien dem westlichen Lebensstil nacheifern und das führt zu steigender Nachfrage nach Produkten aus Öl.

Saturn Oil & Gas – Ein Gang zurück, um vorwärts zu kommen

Unter dem CEO John Jeffrey hat sich Saturn Oil & Gas (WKN: A2DJV8 ISIN: CA80412L1076 Ticker: SMK) in den letzten drei Jahren enorm entwickelt. War das Unternehmen 2017 noch ein Explorer ohne Ölproduktion, so wurde das Unternehmen 2019 zum günstigsten Ölproduzenten Kanadas gekürt. Klar ging auch das erste Halbjahr 2020 bei Saturn Oil & Gas nicht spurlos an der Bilanz vorbei. Die Kosten liefen weiter, aber der CEO machte eine unpopuläre, aber richtige Entscheidung. Er kappte einfach Teile der Ölproduktion. Öl zu verschenken, das überlässt der Kanadier lieber den Future Märkten und behielt recht. Auch wenn das Unternehmen kurzfristig einen Verlust erzielt hat, kann das Öl nun wieder mit Gewinn veräußert werden.

Übertreibung und Untertreibung

Doch wie jeder Aktionär weiß, übertreibt der Markt gerne in die eine oder andere Richtung.
Das ist auch bei Saturn Oil & Gas der Fall und so kann die Aktie aktuell auf dem Niveau von 2017 wieder eingesammelt werden. Das zwischen dem Unternehmen von damals zu heute Welten liegen, ist den Insidern klar, wird aber im Markt noch wenig beachtet.
Dass die Insider etwas vorhaben, kann dabei jeder zur Kenntnis nehmen, denn Jean-Pierre Colin ist seit kurzem als Strategieberater bei Saturn Oil & Gas an Bord. Jedem aufmerksamen Beobachter sollte klar sein, dass John-Pierre Colin für TOP-Kontakte in Wirtschaft und Politik steht. Viele Transaktionen aus dem Erdöl und Rohstoffsektor liefen mit über seinen Tisch und das im Wert von über einer Milliarde Dollar. Anscheinend wird hier anorganisches Wachstum im Ölbereich vorbereitet.

BP – Auffällige Divergenzen

Beim Erdölriesen BP (WKN: 850517 ISIN: GB0007980591 Ticker: BPE5) gibt es wie bei fast allen Ölunternehmen eine klassische Übertreibung auf der Südseite. Um knapp 70 Prozent ging es für die Aktionäre von Oktober 2018 bis Oktober 2020 runter. Dass diese Ausverkaufs-Übertreibung von großen Investmentgesellschaften zum Einsammeln genutzt wird, sieht jeder klar und deutlich an den starken Volumenausschlägen im März 2020 bei 2,50 Euro und im kompletten November 2020. Hier haben die schwachen an die starken Hände verkauft. Mit einem aktuellen Aktienpreis von 2,84 Euro notiert die Aktie direkt am Buchwert von 2,86 Euro. Auch die Dividendenrendite beträgt aktuell 6,35 Prozent pro Jahr.
Das gibt Investoren Sicherheit, denn am Donnerstag (03.12.2020) tagen die OPEC-Länder wieder. Hier gab es im Vorfeld Meinungsverschiedenheiten zwischen den Vereinte Arabische Emiraten und Saudi-Arabien um die Ölförderung für das erste Quartal 2021. Es ist also noch nicht klar, ob es bei den Kürzungen bleibt oder ob ggf. die Produktion ausgeweitet wird. Spekulativ eingestellte Anleger bleiben in der Aktie investiert, sollten aber bei einem Kursschluss unter 2,14 Euro die Positionen absichern.

OMV – Gewinner aus Österreich

Auch bei der österreichischen OMV (WKN: 874341 ISIN: AT0000743059 Ticker: OMV) ist ein ähnliches Muster wie bei BP zu sehen. Im März 2020 setzten massive Käufe im Bereich von 17 Euro ein und gleiches wiederholte sich ab Ende Oktober bei 19 Euro. Die Nachfrage nach OMV Aktien war den ganzen November ungebrochen und katapultierte diese bis heute, den 02.12.2020, um über 50 Prozent auf 28,46 Euro gen Norden. Selbst nach diesem Anstieg notiert die zu erwartende Dividende bei 6,16 % p.a. und der Buchwert von 27,83 Euro sichert die Aktie ab.
Dieser starke Anstieg ist wahrscheinlich ausschließlich auf den Anstieg des Ölpreises zurück zu führen aber auch der Erwerb von weiteren 39% der Anteile an dem Chemieunternehmen Borealis sollte zukünftig nicht unterschätzt werden. Borealis erzielte 2019 einen Nettogewinn von 872 Millionen Euro. Und der operative Cashflow in den ersten neun Monaten 2020 war mit 1,1 Milliarden trotz Corona um 6% höher als 2019.
Das dürfte sich bereits mit der nächsten Bilanz merklich positiv auswirken.

Alltagsprodukte aus Erdöl nach dem Tagesrhythmus:

  1. Im Bett: Matratzen, Spannbettlaken, Kissen oder auch ihr (Handy-)Wecker
  2. Badezimmer: Shampoo, Duschgel, Mascara, Lippenstift, Badeanzug, Zahnbürste
  3. Kleidung: Überall wo Polyester, Elastan, Nylon oder Acryl verarbeitet ist – siehe Etikett
  4. Wohnung: Sie haben eine gestrichene Wand? Die Farbe wird u.a. aus Erdöl erstellt
  5. Küche: Küchenzeilen, geleimte Bretter, Preßspan wie IKEA-Möbel, Kühlschrank…
  6. Fahrt ins Büro erfolgt meist auf einem bequemen Sitz...
  7. Auto: Viele Fahrzeugteile
  8. Büro: Computer, Mouse, Tesafilm, Kleber, Bodenbeläge, Bodenschutzmatten, …
  9. Reinigung: Putz- und Waschmittel
  10. Strom-/LANkabel: Die Kabelisolierung ist ein Erdölprodukt

Youtube


Interessenskonflikt

Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Tailerstone Limited sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Tailerstone Limited (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

Die Tailerstone Limited behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Tailerstone Limited sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Tailerstone Limited für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

Risikohinweis

Die Tailerstone Limited bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf derfinanzinvestor.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Tailerstone Limited und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Tailerstone Limited und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


Weitere Kommentare zum Thema:


Ölaktien steigen wieder - BP, Saturn Oil + Gas, Shell Aktie

Ölaktien steigen wieder - BP, Saturn Oil + Gas, Shell Aktie

Kommentar vom 20.03.2024 | 05:45

Die Unsicherheit an den Erdölmärkten ist auch in 2024 nach wie vor groß. Während der Ölpreis der Sorte WTI das Jahr 2022 mit 75,76 USD eröffnete und bis Sommer 2022 auf 141,24 USD je Barrel hochschnellen konnte, wurde im Anschluss der Rückwärtsgang eingeschaltet. Dieser hielt bis Sommer 2023 mit Erreichen der Tiefs bei 63,61 USD je Barrel an und mäandriert seitdem zwischen 70 bis 90 USD. Bis zum gestrigen Handelsschluss konnte sich die US-amerikanische Haupthandelsölsorte seit Jahresanfang von 69,71 USD auf nunmehr 82,75 USD emporarbeiten, und das verbessert den Cashflow der Erdölindustrie wieder nachhaltig. Daher bietet sich ein Blick auf den Sektor an.

Zum Kommentar


Trendwende mit Ansage – BP, PowerCell Sweden, Royal Helium

Trendwende mit Ansage – BP, PowerCell Sweden, Royal Helium

Kommentar vom 28.02.2024 | 05:45

Kein Tag vergeht, ohne dass einer oder mehrere Aktienindizes neue Allzeithochs erreichen. So legte gestern der Deutsche Aktienindex nach, nachdem die US-Indizes bereits am Monat neue Hochs erreichten. Der DAX40 schraubte seine neue Bestmarke auf nunmehr 17.588 Punkte hoch. Seit dem Januartief bei 16.344 Punkten haben die Investoren eine Rendite von mehr als 7,6 % in sechs Wochen erzielen können. Ein Anstieg von mehr als 1.240 Punkten. Nun kommt auch Bewegungen in den Ölmarkt, aber auch der längst totgeglaubte Wasserstoffmarkt legt möglicherweise eine Trendwende mit Ansage hin.

Zum Kommentar


Panik vorbei? – British American Tobacco, Paypal, Saturn Oil + Gas Aktie

Panik vorbei? – British American Tobacco, Paypal, Saturn Oil + Gas Aktie

Kommentar vom 15.02.2024 | 05:50

Nachdem die Verbraucherpreise und Teuerungsdaten in den USA weniger stark gesunken sind als erwartet, setzte am vorgestrigen Dienstag eine Ausverkaufswelle an den Indizes ein. Über 2 % stürzten DowJones, Nasdaq und der S&P 500 ab, denn die Anleger preisten ein mögliches Ausbleiben der Zinssenkungen im dritten Quartal 2024 ein. Jedoch zum Abendhandel schlugen die Schnäppchenjäger wieder zu und die Indizes schlossen nicht ganz so tief im Minus. Welche Aktie sich in diesem Umfeld und im Laufe des Jahres als Schnäppchen erweisen könnten:

Zum Kommentar