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18.10.2023 | 04:55

Das sieht gut aus - Globex Mining, Rio Tinto, Shell Aktie

  • Globex Mining
  • Rio Tinto
  • Shell
Bildquelle: pixabay.com

Die geopolitische Gemengelage ist in den letzten Jahren deutlich durcheinandergewirbelt worden. US-Präsident Biden will nach Israel reisen, um die israelische Bodenoffensive im Gazastreifen weiter zu verzögern. Gleichzeitig arrangiert sich ebenfalls die US-Administration wieder mit dem lange Jahre geächteten Machthaber Maduro von Venezuela. Derzeit herrscht in Washington Angst vor einem Flächenbrand in Nahost sowie der möglichen Schließung der wichtigen Ölroute und der Wasserstraße von Hormus. Mit 20 Mio. Barrel Öl tägliches Transportvolumen ist diese eine der Schlagadern der Weltwirtschaft deshalb will die USA sich wieder den Zugriff auf venezolanisches Öl „vor der eigenen Haustür“ sichern. Währenddessen ist der russische Präsident Putin in China u. a. zur Besprechung des Nahost-Konfliktes mit Amtskollege Xi Jinping zusammengekommen, deren tiefer gehenden Gesprächsinhalte derzeit noch nicht veröffentlicht sind. Die Unsicherheit vor einer möglichen Eskalation im Nahen Osten hält die Börsen derzeit noch in Schach. Daher sind positive Nachrichten im Moment gern gesehen.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: CA3799005093 , GB0007188757 , GB00BP6MXD8


 

Globex Mining mit verlässlichem Geschäftsmodell

Mit 232 Rohstoffprojekten inkl. 100 Royalties und Verkaufsoptionen auf rohstoffhaltigen Liegenschaften, gehört die vor über 40 Jahren gegründete Globex Mining (WKN: A1H735 | ISIN: CA3799005093 | Ticker-Symbol: G1MN) zu einen der wenigen sehr breit diversifizierten Unternehmen aus dem Rohstoffsegment. Mit dem Fokus auf Nordamerika gleicht das Geschäftsmodell aber eher einer verwaltenden Holdingeinheit, welche die operativen Risiken durch Lizenzvergabe und Schürfrechte ausgelagert hat.

Da das Unternehmen die Projekte nicht selbst betreibt, kumuliert Globex Mining jährliche Lizenzgebühren in Form von Bargeldzahlungen, Aktienübertragungen und/oder Royalty-Zahlungen von den operierenden Einheiten. Dieser stetige Zustrom an Einnahmen nutzte das Unternehmen in den letzten Jahrzehnten, um zum einen das Portfolio an den diversen Liegenschaften und den verschiedensten Rohstoffen aufzubauen und zum anderen regelmäßig die ausstehende Aktienanzahl durch Aktienrückkäufe zu reduzieren.

Dieses Geschäftsmodell mag einzigartig in der Explorer- und Minenentwicklerszene des rohstoffreichen nordamerikanischen Flächenlandes sein, bietet aber gerade deshalb langfristig orientierten Investoren eine hohe Verlässlichkeit in der weiteren Geschäftsentwicklung.

Rio Tinto legt zu

Der Rohstoffriese Rio Tinto (WKN: 852147 | ISIN: GB0007188757 | Ticker-Symbol: RIO1) vermeldete Anfang der Woche seine vorläufigen Produktionsergebnisse für das 3. Quartal 2023. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte die Aluminium- und Kupferproduktion gesteigert werden, aber die Eisenerzproduktion ging zurück. Der Grund für den Rückgang beim Abbau von Eisenerz in seiner australischen Pilbara-Mine lag vor allem an Rückschlägen in der dortigen Verarbeitungsanlage. Es konnten trotz höherer Planziele nur 83,5 Mio. t Eisenerz abgebaut werden und so musste ein Produktionsrückgang von 1 % zum Vorjahresquartal ausgewiesen werden. Jedoch ist der Verkauf von Eisenerz für ca. 75 % des Gewinnes von Rio Tinto verantwortlich, sodass kleinere Produktionsmengenänderungen größere Auswirkungen auf die Ertragserwartungen des Unternehmens haben können.

Positiv für Rio Tinto war jedoch der Anstieg der Eisenerzpreise im 3. Quartal um ca. 7 %, sodass gegenüber dem Vorjahr eine Einnahmensteigerung von 3 % generiert werden konnte. Auch stieg die Aluminiumproduktion um 9 % auf 828.000 t, die Kupferproduktion um 5 % auf 169.000 t und die Bauxitproduktion um 2 % auf 13,9 Mio. t im 3, Quartal. Dies hatte zur Folge, dass der Rohstoffgigant nur an den gesteckten Jahresproduktionszielen im kanadischen Eisenerzpelletsgeschäft Anpassungen vornehmen musste. Hier sollen statt der Prognose von 10 bis 11 Mio. t im Jahr 2023, durch die durch Waldbrände verursachten Produktionsausfällen, nur noch zwischen 9,3 bis 9,8 Mio. t produziert werden.

Bei den restlichen Unternehmensbereichen wird an den diesjährigen Planzahlen festgehalten und für die wichtige Pilbara Mine in Australien der Ausblick für 2024 um 3 Mio. t auf voraussichtlich 323 bis 328 Mio. t Produktion p. a. angehoben. Das erfreute die Aktionäre. Durch Zukäufe konnte der Kurs seit Wochenanfang um 2,2 % zulegen.

Neues 5-Jahreshoch bei Shell

Von den anziehenden Ölpreisen der letzten Monate konnte auch Shell (WKN: A3C99G | ISIN: GB00BP6MXD84 | Ticker-Symbol: R6C0) als einer der größten europäischen Ölproduzenten profitieren. Seit Ende Mai ging es für die Aktie von 26,01 EUR um 31 % auf 32,26 EUR aufwärts. So konnte das Unternehmen ein neues 5-Jahreshoch ausbilden und das nächste Mehrjahreshoch ist auch nicht mehr sehr weit entfernt. Sollte die einst königlich holländische Ölgesellschaft mit alleinigem Hauptsitz in London auch die 32,95 EUR Marke überspringen, wäre ein wesentlicher Deckel der letzten 9 Jahre gehoben und ein neues 22-Jahreshoch könnte verkündet werden.

Unterstützung findet die Aktie unter dem neuen CEO Wael Sawan vor allem deshalb, weil dieser sich wieder auf das eigentliche Öl- und Gas-Kerngeschäft konzentrieren möchte. Gleichzeitig sollen die Ausgaben in neue, kostenintensive, aber margenschwache Projekte der erneuerbaren und kohlenstoffarmen Energie weiter reduziert werden. Unterstützung zum derzeitigen Marktumfeld findet die Aktie zudem durch das am 27.07.2023 beschlossenen Aktienrückkaufprogramm, das noch bis zum 27.10.2023 fortgesetzt werden soll. So konnten in dieser Woche wieder über 3,7 Mio. Aktien über die Börse zurückgekauft und annulliert werden.

Fazit

Während Ölaktien wie Shell in den vergangenen Monat stärker im Fokus der Medienlandschaft standen und sich die Aktien des Sektors entsprechend gut entwickeln konnten, so performte die Aktie von Rio Tinto aufgrund zunehmender Konjunktursorgen in den letzten 18 Monaten eher seitwärts. Auch die Aktie von Globex Mining notiert trotz einem Zwischenhoch im Frühjahr 2022 wieder auf dem Niveau von vor drei Jahren. Das Unternehmen konnte jedoch in diesem Zeitraum den Cashflow erhöhen und die ausstehenden Aktien, ähnlich wie bei Shell, senken. Da aber das solide geführte Unternehmen Globex Mining weniger im Fokus der Anleger steht, bietet sich hier für längerfristig ausgerichtete Investorenkreise eine gute Einstiegsmöglichkeit in ein solides und vor allem funktionierendes Geschäftsmodell, das sich über Jahrzehnte bewährt hat.



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