18.06.2021 | 05:45
Biotech mit neuer Plattformtechnologie – Bayer AG, Defence Therapeutics, Pfizer
An den Börsen ist Biotechnologie (Biotech) nach wie vor ein Dauerbrenner. Die Entwicklung von effizienteren Diagnosemethoden und noch gezielterer Anwendung von Medikamenten und Therapien birgt riesiges Wachstumspotential. Am attraktivsten für Investoren ist dabei die sogenannte 'rote Biotechnologie'. Darunter werden allgemeinhin die Entwicklungen und Erforschungen zusammengefasst, die in der Medizin und Pharmazeutik zum Einsatz kommen. Die in diesem Bereich forschenden Unternehmen und deren Investoren können sich bei Erfolg über explodierende Aktienkurse, milliardenschwere Übernahmen und damit über einen signifikanten Geldregen freuen.
Lesezeit: ca.
2 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
DE000BAY0017 , CA24463V1013 , US7170811035
Revolutionärer Ansatz in der Krebstherapie
Einer der wissenschaftlichen Pioniere in der kanadischen Krebsforschung, ist das Unternehmen Defence Therapeutics (WKN: A3CN14 ISIN: CA24463V1013 Ticker: DTC). Mit Sitz in Quebec hat sich das Unternehmen im Bereich der Biochemie, Pharmakologie, Biotechnologie und Immunologie einen Namen gemacht. Mit zwei patentierten Technologien revolutioniert Defence Therapeutics den Krebstheraphie-Markt. Das Unternehmen hat hierbei auf die ADC-Technologie (Antibody Drug Conjugates – Antikörper Wirkstoff-Konjugate) gesetzt und weiterentwickelt. Diese ADC-Technologie kann Wirkstoffe exakt in eine Zelle einschleusen und damit ein um den Faktor 10 höhere Wirkkraft entfalten als bisher zugelassene ADC-Lösungen.
Mit der firmeneigene ACCUM™-Plattform konzentriert sich Defence Therapeutics im zweiten Segment auf die Entwicklung von Impfstoffen gegen Viren und Infektionskrankheiten. Mit Hilfe der ACCUM™-Plattform kann hierbei die Wirksamkeit von Medikamenten durch gezielte Zuführung in die zu behandelnde Körperregion erhöht werden. Gerade nach dem Pandemiejahr 2020/21 mit dem Corona-Virus, dürfte eine solche Technologie in Zukunft stark nachgefragt werden - genauso wie ein Impfstoff gegen verschiedene Krebszellen.
CureVac und Glyphosat
Nachdem die CureVac-Aktie am gestrigen Donnerstag, den 17.06.21, um 50% auf zwischenzeitlich 39,10 Euro abgestürzt ist, bekennt sich der Bayer-Konzern (WKN: BAY001 ISIN: DE000BAY0017 Ticker: BAYN) nach wie vor zu der Kooperation mit CureVac. In einer adhoc-Meldung mussteCureVac verkünden, dass eine Zwischenanalyse beim Impfstoffkandidaten CVnCoV nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47% gegen eine Covid-19-Erkrankung erreichen konnte. Dennoch wird die Studie fortgesetzt, um für das endgültige Ergebnis nach Abschluss der Testphase alle Daten auswerten zu können.
Im Vergleich zu CureVac hatte diese Meldung auf den Aktienkurs von der Bayer AG keinerlei Auswirkungen. Die Aktie pendelt wie an den Vortagen zwischen 52 und 54 EUR. Positiv für Bayer ist aber die Studie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Diese kommt in einer Studie über das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat zu dem Schluss, dass „Glyphosat die Zulässigkeitskriterien für die menschliche Gesundheit erfüllt.“ Bei Tierversuchen wurde festgestellt, dass das Unkrautvernichtungsmittel weder krebserregend noch erbgutschädigend sei und damit auch kein Risiko für Verbraucher bestehen würde. Da Glyphosat in der EU noch bis Ende 2022 zugelassen ist, dürfte auf Grund dieses Ergebnisses eine weitere Verlängerung um fünf Jahre möglich sein und damit weiter Erträge für den Bayer Konzern generiert werden.
Positive Stop-Covid Studie
Der Aktienkurs des US-amerikanischen Pharmariesen Pfizer (WKN: 852009 ISIN: US7170811035 Ticker: PFE) tritt seit Mai 2021 auf der Stelle und notiert derzeit knapp unter 33 EUR je Aktie. Trotz Corona-Pandemie pendelt der Wert seit knapp drei Jahren zwischen 25 und 39 EUR. Ergebnisse der oralen Stop-Covid-Studie sind dabei bisher vom Markt überhaupt noch nicht wertgeschätzt worden.
Wie das New England Journal of Medicine berichtete, untersuchte Pfizer an 289 hospitalisierten erwachsenen Patienten den Wirkstoff Tofacitinib (Xeljanz) über 28 Tage. Dabei sank das respiratorische Versage bei Anwendung von Tofacitinib auf 18,1%, während die Placebo-Kontrollgruppe 29% auswies. Auch halbierten sich die Todesfallzahlen von 5,5% in der Placebo-Gruppe auf 2,8% bei den Patienten mit dem Wirkstoff Tofacitnib. Durchgeführt wurde die Studie von Pfizer zusammen mit der Academic Research Organization des Krankenhaus Israelita Albert Einstein in Sao Paulo (Brasilien).