24.06.2025 | 05:30
Der Kursschub von morgen – Infineon Technologies, Power Metallic Mines, PVA TePla
Nach dem Angriff der US-Bomber auf die drei iranischen Atomanlagen in der Nacht zum Sonntag hatten etliche Marktteilnehmer einen deutlichen Anstieg des Ölpreises und einen ebenso deutlichen Rücksetzer an den Aktienmärkten erwartet. Doch wie die Börsen am Montag zeigten, passierte eher das Gegenteil. Nachdem die USA einseitige Fakten geschaffen haben, scheinen die Börsen eher nach der alten Rothschild-Börsenweisheit zu handeln: „Kaufen, wenn die Kanonen donnern; verkaufen, wenn die Violinen spielen.“
Lesezeit: ca.
4 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
DE0006231004 , CA73929R1055 , DE0007461006
PVA TePla weiterer Kursanstieg
Nach dem für das aus dem mittelhessischen Wettenberg stammende Unternehmen PVA TePla (WKN: 746100 | ISIN: DE0007461006 | Ticker: TPE) durchwachsenen Jahr 2024 ging es umso besser ins Jahr 2025. In der Spitze verlor die Aktie in 2024 über 55 % ihrer Marktkapitalisierung, ehe zum Jahresende bei 10,58 EUR die Trendumkehr stattfand. Dieser Turnaround hält weiter an und der Wert konnte sich bis zum gestrigen Montag auf 18,66 EUR erholen. Innerhalb der letzten sieben Monate entspricht dies einem Kursanstieg von über 76 %.
Diesen guten Weg des Maschinenbauers und Zulieferers der Chipindustrie sehen nun immer mehr Marktteilnehmer. Das Geschäft im Bereich der Halbleitermesstechnik soll weiter ausgebaut werden und dafür ist das Unternehmen mit der Berliner SENTECH Instruments eine Kooperation eingegangen. Zusammen soll ein System entwickelt werden, das die zerstörungsfreie optische Messung von Schichtdecken bei Halbleiterwafern ermöglicht und deren Homogenität mitmisst. Ab 2026 soll dieses neue Produkt bereits die Marktreife erreicht haben und in den Vertrieb von PVA TePla gehen.
Die Deutsche Bank Research sieht die Entwicklung beim Technologiekonzern jedenfalls positiv und empfiehlt mit einem Kursziel von 26,00 EUR die Aktie zum „Kauf“. Strukturell würde im Übergangsjahr 2025 die Grundlage für das Wachstum in 2026 gelegt und die diesjährigen Investitionen würden sich dann auszahlen, so deren Analyst Michael Kuhn.
Power Metallic Mines expandiert deutlich
In den letzten 16 Monaten hat die Aktie von Power Metallic Mines (WKN: A40S32 | ISIN: CA73929R1055 | Ticker: IVV1) eine starke Kursentwicklung gezeigt. Bis in den Februar 2025 hinein schnellte der Kurs binnen Jahresfrist um über 900 % gen Norden. Seitdem belasteten Gewinnmitnahmen den Kurs und führten bis Mitte Mai 2025 zu einer Korrektur von gut 50 %. Doch diese Kursrücksetzer nutzten die Investoren, um im Bereich von 1,00 bis 1,10 CAD (0,60 bis 0,70 EUR) die Aktie wieder aufzukaufen. In den letzten zwei Monaten stabilisierte sich der Kurs entsprechend und notiert derzeit bei 1,22 CAD. Durch den Anstieg des Euro im Vergleich zum Kanadischen Dollar notiert der Wert in EUR nach wie vor bei 0,70 EUR.
Währenddessen hat die Unternehmensführung um CEO Terry Lynch die Chance genutzt, das erfolgreich polymetallische Nisk-Lion-Projektgebiet drastisch zu erweitern. Anfang Juni 2025 konnte das Unternehmen verkünden, insgesamt 167 qkm mit 313 Claims zuzukaufen, die sich direkt an das knapp 46 qkm große Nisk-Projekt anschließen. Der Kaufpreis betrug 700.000 CAD und 6 Mio. eigene Aktien. Davon unterliegen 3 Mio. Aktien einer viermonatigen und die anderen 3 Mio. Aktien einer zwölfmonatigen Haltefrist beim Verkäufer.
Bereits jetzt ist das Unternehmen bis Ende 2026 durchfinanziert; dies lag vor allem an der letzten Finanzierungsrunde von 50 Mio. CAD. Hier beteiligten sich Großinvestoren wie Robert Friedland von Ivanhoe Mines und Rob McEwen von McEwen Mines. Von diesem Geld wird bereits ein 100.000-Bohrmeter umfassendes Bohrprogramm durchgeführt und es wird an der Aktualisierung der NI 43-101-Ressourcenschätzung gearbeitet. Während das Bohrprogramm bis Ende 2026 ausgelegt und durch den aktuellen Zukauf noch aktualisiert wird, soll die Ressourcenschätzung bis Jahresende abgeschlossen sein.
Der nächste Paukenschlag kam für die Power Metallic Metals Aktionäre am 16 Juni 2025. Hier verkündete das Unternehmen den Erhalt einer Explorationslizenz für das sich in Saudi-Arabien befindliche Jabal-Baudan-Projekt. Die dortige Region ist bekannt für hohe Mineralisierungen an Kupfer, Gold und Zink und in diesem Gebiet befindet sich bereits die Jabal-Sayid-Mine, die in einem 50/50-Joint-Venture von Barrick Gold mit der dem Königreich Saudi-Arabien gehörenden Ma’aden-Gruppe zusammen betrieben wird. Durch den Lizenzerhalt diversifiziert Power Metallic Mines sein Portfolio und profitiert zudem von einem Förderprogramm des Königreichs Saudi-Arabien. Insgesamt hat das Königreich eine 183 Mio. USD schwere Investitionsinitiative für die Region ausgerufen, um die dortigen Bodenschätze zu erkunden. Je Explorationslizenz werden 2 Mio. USD Zuschuss gewährt, durch den die Erkundungskosten für Unternehmen wie Power Metallic Minerals verringert werden können.
Infineon in Indien
Im Bereich des Mikrocontrollermarktes hat sich Infineon Technologies AG (WKN: 623100 | ISIN: DE0006231004 | Ticker-Symbol: IFX) in den letzten Jahren eine globale Spitzenposition erarbeitet. Das Unternehmen wächst im Vergleich zum Branchenschnitt um den Faktor drei und konnte in den letzten Jahren mit einem jährlichen Wachstum von 13 % aufwarten. Das in Neubiberg bei München ansässige Unternehmen hatte im Jahr 2024 einen Marktanteil von 21,3 % und ist damit Marktführer im Segment der Mikrocontroller.
Auf der Suche nach weiteren Wachstumsmärkten ist Infineon Technologies nun wieder fündig geworden und zwar in Indien. Dort ist das Unternehmen eine strategische Partnerschaft mit Tata Elxis eingegangen, um spezielle Lösungen für den dortigen Elektrofahrzeugmarkt zu entwickeln. Durch diese Zusammenarbeit soll die Markteinführung von Elektrofahrzeugen beschleunigt werden, um sich frühzeitig Marktanteile auf dem mehr als 1,46 Mrd. Menschen umfassenden Subkontinent zu sichern.
Interessant für die Deutsche Bank Research ist aktuell zudem die Besserung auf dem Markt für Halbleiterchips für die Automobilindustrie. Die Lagerbestände in der gesamten Zulieferkette seien gesunken, so der Analyst Johannes Schaller. Die Einstufung von Infineon Technologies bleibt daher auf „Kauf“, aber das Kursziel wurde von 38 EUR auf 42 EUR angehoben.
Fazit
Die Kupfer- und Nickelfunde bei Power Metallic Mines führten zur bisher größten Eigenkapitalerhöhung in der Unternehmensgeschichte und sichern ein 100.000-Bohrmeter umfassendes Bohrprogramm bis Ende 2026. Die Analysten der Deutschen Bank Research sehen bei der Aktie von Infineon Technologies und PVA TePla weiteres Potenzial und empfehlen beide Werte zum Kauf.