07.07.2025 | 05:30
Diese Aktien profitieren jetzt - Boeing, DroneShield, Volatus Aerospace
Am 9. Juli 2025 endet die durch US-Präsident Donald Trump gesetzte 90 Tage Frist für die EU, sich über ein Wirtschaftsabkommen mit den USA zu einigen. Sollte es keine Einigung geben, droht die USA mit höheren Zöllen. Dies würde besonders exportorientierte Bereiche wie die Automobilindustrie und die Pharmabranche treffen und zu spürbaren Umsatzrückgängen führen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist bereit für einen Deal, schränkte aber ein, dass ein detailliertes Abkommen bei dem gegenseitigen Handelsvolumina von ca. 1,68 Bio. EUR pro Jahr innerhalb von 90-Tagen unmöglich sei.
Lesezeit: ca.
4 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
US0970231058 , AU000000DRO2 , CA92865M1023
Volatus Aerospace nächster Auftrag
Auf die Entwicklung von Drohnen und unbemannten Flugzeugen hat sich das kanadische Luftfahrtunternehmen Volatus Aerospace (WKN: A2JEQU | ISIN: CA92865M1023 | Ticker-Symbol: ABB) spezialisiert. Ein Markt, der immer interessanter wird, denn die Kriegsführung hat sich in den letzten Jahren deutlich geändert. Wie der Krieg in der Ukraine aber auch der Krieg zwischen Israel und dem Iran gezeigt hat, sind Drohnen und unbemannte Flugzeuge immer wichtiger bei der Erreichung von militärischen Zielen geworden.
Ein großer Vorteil von Drohnen ist die hohe Stückzahl, die schnell und kosteneffizient produziert werden kann. Dadurch sind Drohnen deutlich günstiger als andere Waffengattungen und können erhebliche Schäden an feindlichen Einheiten und Zielen anrichten. Dies zeigte der ukrainische Angriff auf die russische Bomberflotte, als mehr als 40 Multimillionen teure Kampfbomber und Aufklärungsflugzeuge von 117 FPV-Drohnen ausgeschaltet oder zumindest teils schwer beschädigt werden konnten.
Volatus Aerospace will sich daher nicht nur Marktanteile am Drohnenmarkt in Kanada, sondern auch in anderen NATO-Staaten sichern. Für Kanada hat das Unternehmen bereits die landesweite Genehmigung der Betriebserlaubnis seiner Drohnen, so dass die Flugobjekte des Unternehmens überall verwendet und eingesetzt werden können. Zuletzt erhielt das Unternehmen einen Auftrag über 560.000 USD aus einem NATO-Mitgliedsland. Hier soll Volatus Aerospace die Ausbildung im Drohnenbetrieb übernehmen sowie die Nutzung von Sensornutzlasten zur Unterstützung der Luftinformationen bereitstellen.
Der Chief Executive Officer (CEO) von Volatus Aerospace Glen Lynch freute sich über den Vertragsabschluss und äußerte sich dazu wie folgt: „Dieser Vertrag unterstreicht das Vertrauen unserer internationalen Kunden und bestätigt den strategischen Wert unserer Luftnachrichtenfähigkeiten. Wir sind stolz darauf, durch die Bereitstellung fortschrittlicher Drohnen- und Sensorschulungen zur Betriebsbereitschaft Kanadas und der verbündeten Nationen beizutragen.“
Da Kanada bis März 2026 sein Verteidigungsbudget um 50 % auf 2 % des Bruttoinlandproduktes (BIP) erhöht und viele europäische NATO-Mitgliedsstaaten ihr Verteidigungsbudget auf bis zu 5 % des BIP erhöhen wollen, sind die Wachstumschancen für Unternehmen wie Volatus Aerospace noch einmal deutlich angestiegen. Wer mehr Informationen benötigt, der schaut sich das Interview über Volatus AeroSpace von CEO Glen Lynch mit Lyndsay Malchuk von Stockhouse Publishing an.
Boeing wieder gefragt?
Seit Jahren steckt der US-Flugzeugbauer Boeing (WKN: 850471 | ISIN: US0970231058 | Ticker-Symbol: BCO) in der Krise. Das Vertrauen in den Konzern ist erschüttert, denn die vielen Produktionspannen mit gravierenden Sicherheitsmängeln gepaart mit Auslieferungsverzögerungen haben die Käufer der Flugzeuge verschreckt. In 2026 will die Konzernführung aber das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen und mit der Auslieferung des Langstreckenflugzeugs Boeing 777-9 beginnen. Ursprünglich war als Auslieferungsjahr 2020 angestrebt, aber technische Probleme und Produktionsmängel haben die Zeitplanung komplett durcheinandergewirbelt.
Käufer wie die Fluggesellschaft Emirates zweifeln nach wie vor an der Zeitplanung des Unternehmens, nachdem der Auslieferungszeitpunkt mehrfach verschoben worden ist. Von den bestellten 210 Maschinen hätten bis zum dritten Quartal 2025 bereits 90 ausgeliefert werden müssen. Daher hat der Präsident von Emirates Tim Clark wenig Hoffnung, dass bis 2027/28 auch tatsächlich alle Flugzeuge ausgeliefert sein werden. Auch Qatar Airways will seine Flugkapazitäten ausbauen und 210 Flugzeuge kaufen. Davon 180 des 787-Dreamliner und 30 Flugzeuge vom Typ 777-9, die zusammen 96 Mrd. USD kosten werden. Ein Deal, den US-Präsident Trump zusammen mit dem Flugzeugbauer Mitte Mai in Doha verkündete.
DroneShield mit drei Verträgen
Das Unternehmen DroneShield (WKN: A2DMAA | ISIN: AU000000DRO2 | Ticker-Symbol: DRH) hat sich auf die Drohnenabwehr spezialisiert und bietet seine auf künstliche Intelligenz basierende Plattformtechnologie seinen internationalen Kunden an. Drohnen sind in den letzten Jahren ein wesentlicher Teil der Kriegsführung geworden, so dass die Drohnenabwehr immer wichtiger wird. Der Kundenkreis von DroneShield reicht vom Militär, Geheimdiensten, Flughäfen, Strafverfolgungsbehörden bis hin zum Schutz kritischer Infrastruktur.
Letzte Woche konnte das Unternehmen ein Paket von drei Einzelverträgen im Wert von 9,7 Mio. USD mit einem Staat aus Lateinamerika abschließen. Die erste Lieferung der handgeführten und mobilen Drohnensysteme soll noch im dritten Quartal 2025 erfolgen und der Umsatz entsprechend gebucht werden können. Als Käufer wurde in der Pressemitteilung nur ein Kunde aus dem Verteidigungssektor genannt, der aber bereits im Dezember 2024 und Januar 2025 Bestellungen von ca. 10,8 Mio. USD aufgegeben hatte.
Oleg Vornik, CEO von DroneShield, kommentierte den Vertragsabschluss wie folgt: „Im Jahr 2025 hat DroneShield erfolgreich Produkte, Fähigkeiten und Schulungen auf den lateinamerikanischen Markt gebracht. Mit einer umfangreichen Auftragspipeline, die sich über mehrere Länder und Kunden erstreckt, erwartet DroneShield für 2025 weitere Aufträge aus dieser Region."
Fazit
Die Aktie von Boeing konnte sich seit April 2025 wieder deutlich erholen und um über 48 % auf zuletzt 182 EUR je Anteilsschein ansteigen. Die Aktie von Volatus Aerospace ist erst seit Anfang Juni 2025 in den Fokus der Anleger geraten und konnte sich in den letzten fünf Wochen verdoppeln. Mit einer Bewertung von 94 Mio. EUR ist die Aktie im Vergleich zu DroneShield, die aktuell eine Marktkapitalisierung von 1,15 Mrd. EUR aufweist, aber noch deutlich niedriger bewertet.