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07.09.2023 | 05:45

Druck bei Aktien von erneuerbaren Energien - Klimat X Developments, Nordex, Orsted, SMA Solar

  • Klimat X Developments
  • Nordex
  • Orsted
  • SMA Solar
Bildquelle: pixabay.com

In den letzten Tagen legte der Ölpreis der Sorten Brent und WTI wieder deutlich zu und damit steigen die Inflations- und Konjunktursorgen wieder an. Das nährt zudem die Spekulation der Marktteilnehmer, dass auch im ersten Quartal 2024 nicht mit Zinssenkungen der FED zu rechnen ist, sondern die Leitzinsen der USA für einen längeren Zeitraum auf dem derzeitigen Niveau belassen werden dürften. Das könnte sich kurzfristig belastend auf die meisten Aktienkurse auswirken und zu weiteren Kursrücksetzern führen.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: CA49863L1067 , DE000A0D6554 , DK0060094928 , DE000A0DJ6J9


 

Klimat X Developments forstet auf

Das erst kürzlich auch an den deutschen Börsen handelbare kanadische Aufforstungsunternehmen Klimat X Developements (WKN: A3DNQL | ISIN: CA49863L1067 | Ticker-Symbol: Q1C), bekämpft aktiv die Versteppung von gerodeten Regenwaldgebieten in Westafrika, indem Landflächen und Uferlagen langfristig über 30 Jahre gepachtet und für internationale Investoren aufgeforstet und renaturiert werden. Mit der Aufforstung mit regenwaldtypischen Hölzern generiert das Unternehmen CO2 Zertifikate, die dann wiederum an die Investoren oder internationale Unternehmen veräußert werden. Bereits im April dieses Jahres konnte Klimat X mit einem der größten 100 weltweit tätigen Unternehmen einen Vorvertrag über den Verkauf von CO2-Zertifikaten schließen, deren Gegenwert zur Bepflanzung von 1.000 ha Mangroven- und Tropenwälder genutzt wird.

Bis zum vierten Quartal 2023 sollen davon 300 ha an Mangroven- und Tropenwälder aufgeforstet werden, welche im Schnitt zwischen 10 bis 15 t CO2-Zertifikate pro ha generieren. Für solche Aufforstungsprojekte zahlt der internationale CO2-Zertifikatemarkt derzeit einen preislichen Aufschlag und ca. 15 bis 30 USD pro t CO2 Reduktion. Zuletzt wurde bei einer internationalen Auktion in Singapur 27,80 USD pro t gezahlt. Der positive Nebeneffekt der Aufforstung und Renaturierung sowie der natürlichen CO2-Reduktion ist der wirtschaftliche Faktor für die jeweilige Region, weil dies Arbeitsplätze in oftmals bitterarmen Ländern schafft und so den dortigen Arbeitern und deren Familien Zukunftsaussichten bietet.

SMA Solar – weiter abwärts

Weiter abwärts geht es bisher bei der SMA Solar (WKN: A0DJ6J | ISIN: DE000A0DJ6J9 | Ticker-Symbol: S92). Der deutsche Wechselrichterhersteller profitierte bis Juni 2023 von der Energiekrise und dem weiteren Ausbau von PV-Anlagen in Deutschland. Doch die steigenden Preise und die allgemeine hohe Inflation führen bei den Abnehmern von PV-Anlagen zu mehr Preissensibilität. Es muss jetzt nicht mehr zwingend ein deutsches Qualitätsprodukt sein, sondern das preisgünstigere Modell aus China tut es nun bei immer mehr PV-Anlagenbetreibern auch. Die Aktie verlor in den vergangenen neun Wochen bereits mehr als 37 % und notiert mit 70,80 EUR auf dem Niveau von Dezember 2022. Da die nächste nennenswerte Widerstandszone erst bei ca. 54,40 EUR verläuft, besteht vom aktuellen Niveau weiteres Rückschlagspotenzial von ca. 23 %.

Nordex mit angespannter Lage

Nach den massiven Wertberichtigungen beim weltweit größten Entwickler von Offshore-Windparks, dem dänischen Windkraftanlagenbauers Orsted (WKN: A0NBLH | ISIN: DK0060094928 | Ticker-Symbol: D2G), bei seinem US-Portfolio in Höhe von 16 Mrd. SEK werden nun immer mehr Ökostrom Enthusiasten auf den Boden der harten Realität geholt. Mittlerweile ist Orsted bereit sich von seinen Projekten in den USA zurückzuziehen, sofern die US-Regierung unter Präsident Biden keine Unterstützung mehr garantiert. CEO Mads Nipper sagte dazu: „Wir halten immer noch an einer echten Option fest, wegzugehen. Aber im Moment arbeite wir noch an einer endgültigen Investitionsentscheidung für Projekte in den USA.“ Die Investoren fühlten sich zu Recht vor den Kopf gestoßen und das Papier wurde innerhalb der letzten Tage um über 30 % abgestraft.

Das riss auch die anderen Werte des Sektors mit gen Süden und so verlor auch die Aktie von Nordex (WKN: A0D655 | ISIN: DE000A0D6554 | Ticker-Symbol: NDX1) in der Gemengelange knapp 8 % im selben Zeitraum. Der führende Windenergieanlagenhersteller in Deutschland und die Nummer 2 in Europa konnte sich dem Abverkauf nicht gänzlich entziehen, liefert aber den Aktionären mehr Grund für Optimismus. Das Unternehmen hat bereits in Q3 2022 auf die anziehenden Rohstoffpreise reagiert und seitdem konsequent auf Verkaufspreise mit Preisgleitklauseln gesetzt. Dies macht sich nun langsam bemerkbar und die Verluste der letzten Quartale gehen bereits zurück. Die Margenverbesserung sollte sich daher in den kommenden Quartalen fortsetzen und das Unternehmen in die Gewinnzone hieven. Das Researchhaus Montega gibt daher die Einstufung „Kaufen“ mit einem Kursziel von 14 EUR.



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