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22.03.2022 | 05:45

Düngemittelkrise treibt Rohstoffaktien – BASF, Hong Lai Huat, K+S AG Aktie

  • BASF
  • Hong Lai Huat
  • Kali + Salz
Bildquelle: pixabay.com

Lange Zeit galten in Zeiten sinkender Zinsen die Immobilienmärkte als sichere Geldanlage in Europa. Doch mit anziehender Teuerung ändern die Notenbanken ihre Einstellung zur Liquiditätsüberflutung der Märkte. Das Geld der Anleger schwappt langsam aber immer stärker auf die Rohstoffmärkte über und die Düngemittelkrise zeigt, wie stark die Abhängigkeit dieses Marktes von den starken Preissteigerungen des Erdgases ist. Der Ukrainekrieg verstärkt diesen Effekt sogar noch, weil die beiden größten und günstigsten Anbieter aus Weißrussland und Russland seit drei Wochen sanktioniert werden.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , HONG LAI HUAT GROUP LIMITED | SG1EE1000009 , K+S AG NA O.N. | DE000KSAG888


 

Hong Lai Huat – schüttet Dividende aus

Während die meisten Investoren zu einseitig investiert sind und die heimischen Märkte und Unternehmen übergewichten, ist die in Singapur ansässige Unternehmensgruppe Hong Lai Huat (WKN: A2JL8Q ISIN: SG1EE1000009 Ticker: 0QO) aus dreierlei Gesichtspunkten interessant. Zum einen ist das Unternehmen in der wirtschaftlich und bevölkerungswachsenden Region Südost-Asiens aktiv. Vom Stadt-Staat Singapur heraus steuert das Unternehmen ihre länder- und branchenübergreifenden Geschäfte. Begonnen hat das Unternehmen im Bereich der Immobilienentwicklung in Singapur und konnte sich als Bauträger einen herausragenden Ruf entwickeln. Seit 33 Jahren baut Hong Lai Huat viele prestigeträchtige Bauten und das in dem flächenmäßig begrenzten Singapur. Dabei gewann das Unternehmen diverse Ausschreibungen von privaten wie auch öffentlichen Bauträgern und lieferte auch in der Entwicklung von Gewerbe- und Industriegebäuden sehr gute Ergebnisse.

Doch zum zwanzigsten Unternehmensgeburtstag im Jahr 2008 expandierte die Unternehmensgruppe in das nord-östliche Nachbarland Kambodscha und dort in den Agrar- und Immobiliensektor. Damit diversifizierte sich die Unternehmensgruppe nicht nur länderspezifisch, sondern erweiterte das Unternehmen um die Standbeine 2 und 3. Auf mittlerweile 10.000 Hektar Ackerland wird das Grundnahrungsmittel Maniok angebaut und auf dem Immobilienmarkt gehört das Unternehmen, wie in Singapur auch, bereits zu den größten Bauträgern des Landes. Mit Ausnahme des Corona-Extremjahres 2020, ist das Unternehmen profitabel und hat erst vor drei Wochen die Ausschüttung einer Dividende angekündigt. Diese beträgt ca. 2,2% auf den aktuellen Aktienkurs von 0,059 EUR. Wer sein Portfolio aus Sektoren wie auch Ländersicht breiter aufstellen will, kann dies z.B. via Hong Lai Huat Gruppe tun.

Mehr Kali als Salz – Neue Hochs

Bereits in 2021 stiegen Erdöl und Erdgas auf immer höhere Hochs. Die Energieproduktion wurde signifikant teurer und brachte etliche Versorger in die Krise. Da die Düngemittelproduktion sehr energie ist, kürzten etliche Düngemittelproduzenten ihre Produktionskapazitäten und verknappten damit das Angebot. Mit dem seit drei Wochen anhaltenden Ukrainekrieg und den bereits umgesetzten Sanktionen gegen Russland und Weißrussland, wurde auch der Import von Düngemittel der beiden effizientesten Düngemittelproduzenten Uralkali und Belaruskali verboten. Das bereits verknappte weltweite Angebot wurde damit noch einmal erheblich um 33% eingeschränkt und verteuert die weltweite Lebensmittelproduktion signifikant.

Für den drittgrößten Kali-Anbieter Europas, die Kali + Salz AG (WKN: KSAG88 ISIN: DE000KSAG888 Ticker: SDF), kam diese Entwicklung jedoch genau zur richtigen Zeit. Stand das Unternehmen in 2020 dem Aktienkurs nach, schon fast vor der Insolvenz, so konnte sich die Aktie seitdem von 4,50 EUR auf mittlerweile 27,60 EUR mehr als nur erholen. Durch den Verkauf des nordamerikanischen Salzgeschäftes, hat sich das Unternehmen deutlich entschuldet und die Fokussierung auf das Düngemittelgeschäft, zahlt sich nun mehrfach aus. Die Erträge sprudeln und das EBITDA soll in 2022 zwischen 1,6 bis 1,9 Mrd. EUR liegen. Der Vorstandschef Burkhard Lohr würde auch das restliche Salzgeschäft abgeben, zumindest wenn der Kaufpreis stimmt, um das Unternehmen komplett auf das Düngemittelgeschäft zu konzentrieren.

BASF – Dividendenstark

Durch den Kursverfall der BASF-Aktie seit Beginn des Ukrainekrieges in der Spitze um über 31% auf 47,23 EUR, konnten mutige Anleger bereits ein gutes Geschäft machen. Nach dem der Anfangsschock an den Börsen verflogen war, fingen sich die Aktienmärkte und damit auch die Aktie des Chemie- und Agrarkonzernes aus Ludwigshafen. Mittlerweile notiert die Aktie wieder etwas höher bei 54,39 EUR und das entspricht beim aktuellen Ausschüttungsniveau einer Dividendenrendite von 4,92%. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 9 ist das Unternehmen so günstig bewertet, wie dies in den letzten zehn Jahren nur Ende 2021 der Fall war.

Im Schnitt der letzten Jahre notierte die Aktie meist oberhalb der 14er KGV-Marke und damit befindet sich das Unternehmen 50% unterhalb des sonst üblichen Bewertungskorridors. Das ist klar den Unsicherheiten der Sanktionspolitik wegen dem Ukrainekonflikt aber auch den hohen Energiepreisen geschuldet. Als einer der größten Energieverbraucher am deutschen Strommarkt, erwarten viele Analysten sinkende Gewinne und wie sich die Konjunktur weiter entwickeln könnte weiß niemand. Daher bleiben viele Marktteilnehmer skeptisch und warten lieber ab, wie sich die Lage im Ukrainekrieg entwickelt. Mutige Anleger kaufen hier bereits zu, sollten aber einen engeren Stopp bei der Aktie wählen.


Fazit

Während die deutschen Aktienmärkte in den letzten Wochen hochvolatil und teilweise starke Verwerfungen mit sich brachten, konnte die Aktie von Kali + Salz signifikant von der Angebotseinschränkung seiner engsten Wettbewerber profitieren. Heftiger erwischte es dagegen die Aktie von BASF, die immer noch über 20% unterhalb des Februar-Hochs notiert. Wer sich diesen unberechenbaren Volatilitäten und weiteren Entwicklungen im Ukraine-Krieg entziehen möchte, der dürfte bei dem Immobilien- und Landwirtschaftskonzern Hong Lai Huat eine richtige Adresse für sein Geld finden.


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