Menü

19.11.2021 | 05:45

Endlich das Comeback? Aurora Cannabis, Ayurcann Holdings, Canopy

  • Aurora Cannabis
  • Ayurcann Holdings
  • Canopy Growth
  • Cannabis
Bildquelle: pixabay.com

Der Hype um die Cannabisaktie ist nach den extremen Jahren 2017 bis 2019 komplett verflogen und die Aktien haben sich teilweise auf das Niveau von 2016 einpendelt. Damit ist die ganze Markteuphorie abgebaut worden und nur die kapitalstärksten Unternehmen bzw. die mit Zugang zum Kapitalmarkt haben überlebt. Doch mit dem neuen Gesetzesentwurf einer republikanischen Kongressabgeordneten zur Legalisierung von Marihuana auf nationaler Ebene in den USA, kommt wieder Schwung bei den Cannabis-Aktien rein. Ist das nun das Signal für ein Comeback?

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: AURORA CANNABIS | CA05156X8843 , AYURCANN HOLDINGS CORP | CA05476A1012 , CANOPY GROWTH | CA1380351009


 

Hohe Bruttomarge - Ayurcann Holdings

Bereits in 16 Bundestaaten der USA ist Cannabis legalisiert und Kanada als Land vollzog die Legalisierung im Oktober 2018. So ziemlich genau mit der kanadischen Legalisierung fiel auch das Top des Cannabis-Sektors zusammen, denn damit wurde die Börsenweisheit umgesetzt - „Sell the news“. Einer der wenigen jungen Cannabis-Aktien auf dem kanadischen Markt ist Ayurcann Holding (WKN: A3ET06 ISIN: CA05476A1012 Ticker: 3ZQ0). Doch jung ist das Unternehmen nur an der Börse, denn die leitenden Personen haben viel Erfahrung, kennen sehr gut aus und verdienen vom ersten Tag an Geld. Geld verdienen, statt mit großen Rauchwolken und stetigen Eigenkapitalerhöhungen zu verdampfen, das kann der CEO Igal Sudmann. Dieser arbeitet nach dem Kaufmanns-Motto: Im Einkauf liegt der Gewinn – und das ist leider nicht so üblich in der Cannabis Branche.

Ayurcann selbst steht als B2B-Lieferant oftmals im Hintergrund bekannterer Marken und liefert via „White Label“ kundenspezifische Lösungen. Erst diese Woche, am 17.11.21, konnte wieder ein Auftrag abgeschlossen werden. Diesmal für das Einzelhandelsunternehmen Cannabis NB, das im Bundesstaat New Brunswick (Neu Braunschweig) aktiv ist. Für den Einzelhändler Cannabis NB stellt Ayurcann die drei Vape-Sorten des Unternehmens unter der Marke Fuego zur Verfügung. Dabei schätzen die Geschäftspartner und deren Kunden besonders die Zuverlässigkeit und die stabile Pharmaqualität, die Ayurcann stetig abliefert. Das kann auch in der Bilanz abgelesen werden, die nicht nur schwarze Zahlen, sondern mit 60% auch eine sehr gute Bruttomarge ausweist.

80% Kursverlust bei Canopy Growth

Nach dem Aufbäumen der Aktien von Canopy Growth (WKN: A140QA ISIN: CA1380351009 Ticker: 11L1) von März 2020 bis Februar 2021 ging es seitdem in der Spitze um 80% gen Süden. Erfolgsgeschichten sehen sicherlich anders aus und erst seit der Gesetzesankündigung aus den USA kam wieder kurzfristig aufwärtsgerichtete Bewegung in die Aktie hinein. Doch auch das währte nur kurzfristig, denn viele spät aufgesprungene Marktteilnehmer sind noch enttäuscht von der Entwicklung und nutzen jede Gelegenheit zum Ausstieg. Doch diese Phase der Unterbewertung wird vorübergehen, genauso wie die Phase der extremen Überbewertung vorübergegangen ist. Nach der Euphorie und dem Vertrauensverlust zählen nur knallharte Fakten und Zahlen.

Diese verlangt auch der Großaktionär und US-Alkohol-Riese Constellation Brands, der mit 40% an Canopy Growth beteiligt ist. Mit über 20 Marken für Cannabisprodukte gehört das Unternehmen, angefangen mit Gummibärchen, Getränken oder auch Vapor-Produkten für Mensch wie auch Produkten für die menschlichen Begleiter, den Hunden, zu einem der bekanntesten Produktanbieter im Cannabis-Segment. Doch das schnelle Wachstum und die Übernahmen haben das Unternehmen viel Geld gekostet und so standen im abgelaufenen Geschäftsjahr den ca. 547 Mio. CAD Umsatz ein Verlust von 1,74 Mrd. CAD gegenüber. Doch im ersten Halbjahr 2021 drehte sich das Verhältnis um und einem Umsatz von 267,6 Mio. CAD standen 381 Mio. CAD Gewinn gegenüber. Dazu meldet das Unternehmen monatlich zwischen 50 bis 60 neue Produktpatente an und treibt mit seinen Innovationen den Markt weiter voran.

Klarer Fokus bei Aurora Cannabis

Während Canopy Growth jeden Markt mit Cannabisprodukten bedienen möchte, hat Aurora Cannabis (WKN: A2P4EC ISIN: CA05156X8843 Ticker: 21P1) eine andere Strategie. Das ebenfalls aus Kanada stammende Unternehmen Aurora Cannabis hat sich auf den Markt für medizinische Cannabisprodukte spezialisiert und ist in Kanada in diesem Segment Marktführer. Dieses Marktsegment ist margenstärker als viele andere Bereiche, denn im staatlich kontrollierten medizinischen Bereich sind höhere Preise durchsetzbar. Auch wenn dieses Segment deutlich kleiner ist als der Konsumentenmarkt, so will Aurora Cannabis bis Ende 2022 ein positives EBITDA erzielen.

Die Umsetzung zum angestrebten „schwarzen“ EBITDA soll bis dahin vorwiegend durch Kostenoptimierung im Unternehmen erreicht werden. Geplant sind Einsparungen von 60 bis 80 Mio. USD p.a.. Damit wäre auch bei einer nur sehr geringen Wachstumsquote das Ziel der Unternehmenslenker erreichbar. Positiv ist für das Unternehmen das wachsende Auslandsgeschäft. Das Auslandsgeschäft konnte im Vergleich zu 2020 im Jahr 2021 mit 36,7 Mio. USD mehr als verdoppelt werden. Mit der Spezialisierung auf den medizinischen Bereich eröffnen die Referenzen aus Kanada auch den Weg zu behördlichen Stellen in anderen Ländern.


Fazit

Nachdem der Markt für Cannabisaktien nahezu komplett ausgebombt ist, bietet sich so langsam für die Antizykliker wieder die Chance, erste Positionen bei ausgewählten Marktteilnehmern einzugehen. Was will ein langfristiger Investor denn mehr als opportunistische Gelegenheiten zu nutzen und sich interessante Aktien aus einem Segment in sein Depot zu legen?


Interessenskonflikt

Gemäß § 85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Ita Joka S. A. sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Ita Joka S. A. (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

Die Ita Joka S. A. behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Ita Joka S. A. sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Ita Joka S. A. für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

Risikohinweis

Die Ita Joka S. A. bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf derfinanzinvestor.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Ita Joka S. A. und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Ita Joka S. A. und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


Weitere Kommentare zum Thema:


Welche Aktie gewinnt 2025 - High Tide gegen Canopy Growth, Tilray Brands und Co

Welche Aktie gewinnt 2025 - High Tide gegen Canopy Growth, Tilray Brands und Co

Kommentar vom 02.05.2025 | 10:55

In der vergangenen Woche zeigten Cannabis-Aktien erstmals wieder Anzeichen von Erholung und überraschten damit viele Marktbeobachter positiv. Auslöser für die Kursgewinne waren Spekulationen aus dem Weißen Haus, wie das Portal themarijuanaherald.com berichtete. Demnach sollen zwei republikanische Parteimitglieder bestätigt haben, dass Präsident Trump seine Gespräche mit Kongressabgeordneten intensiviert habe. Ziel sei es, noch vor November den sogenannten SAFER Banking Act durch den Kongress zu bringen, um eine Reform des Bankensystems im Zusammenhang mit der Cannabisbranche einzuleiten. Sollte das Gesetz verabschiedet werden, hätten US-Cannabisunternehmen künftig Zugang zu regulären Bankdienstleistungen wie Geschäftskonten, Krediten und dem Zahlungsverkehr über das klassische Finanzsystem. Bislang bleibt ihnen dies verwehrt, da Cannabis auf Bundesebene weiterhin illegal ist – Geschäfte müssen daher überwiegend bar abgewickelt werden.

Zum Kommentar


Canopy Growth - Ist das die Trendwende bei Cannabis Aktien?

Canopy Growth - Ist das die Trendwende bei Cannabis Aktien?

Kommentar vom 02.05.2025 | 09:45

Cannabis Aktien konnten in der vergangenen Woche wieder ein erstes Lebenszeichen aussenden und die Marktteilnehmer positiv überraschen. Hintergrund für die Kursanstiege waren Gerüchte aus dem Weißen Haus, wie themarijuanaherald.com berichtete. Laut zweier Mitarbeiter der republikanischen Partei hätte Präsident Trump die Kontakte zu Mitgliedern des Kongresses intensiviert. Noch vor November soll der sogenannte SAFER Banking Act durch den Kongress verabschiedet werden, um eine Reform des Cannabis-Bankings umzusetzen. US-Cannabisunternehmen würden dann Zugang zu Bankdienstleistungen erhalten, wie z. B. die Eröffnung von Geschäftskonten, der Kreditaufnahme oder aber auch die Abwicklungen von Zahlungen über das reguläre Finanzsystem. Bisher können Cannabis-Unternehmen ihre Geschäfte aufgrund der bundesweiten Illegalität von Cannabis nur in bar abwickeln.

Zum Kommentar


Gewinn und Verlust, das zählt jetzt! ASML Holding, Canopy Growth, Globex Mining Aktie

Gewinn und Verlust, das zählt jetzt! ASML Holding, Canopy Growth, Globex Mining Aktie

Kommentar vom 25.07.2024 | 05:45

Während die größte französische Bank BNP Paribas binnen Jahresfrist ihren Gewinn um 21 % auf 3,4 Mrd. EUR ausbauen konnte, riss die Gewinnserie bei Deutschlands größtem Geldhaus der Deutschen Bank erstmals seit vier Jahren ein. Die Konzerntochter Postbank treibt die Deutsche Bank in einen Quartalsverlust, weil Rechtsstreitigkeiten mit Postbank Aktionären zu hohen Rückstellungen führten. Auf insgesamt 1,3 Mrd. EUR wurden die Rückstellungen buchhalterisch erfasst und führten zu einem Verlust von 143 Mio. EUR. Derweil schwächeln auch die Tech-Werte, während zwei andere Branchen wieder in den Fokus rücken. Das zählt jetzt:

Zum Kommentar