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16.10.2023 | 06:10

Energieaktien ziehen an – Barrick Gold, BP, Saturn Oil + Gas Aktie

  • Barrick Gold
  • BP
  • Saturn Oil & Gas
Bildquelle: pixabay.com

Mit dem Angriff der aus dem Gazastreifen operierenden radikalen Hamas auf von Israelis besiedeltem Gebiet, ist der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt zwischen Israel und Palästina wieder in eine heiße Phase übergegangen. Diese geopolitische Unsicherheit, die jederzeit in einen regionalen Flächenbrand übergehen könnte, ließen die Rohstoffpreise für Erdöl, Erdgas und Gold in den letzten Tagen wieder deutlich ansteigen, was wiederum globale Folgen haben wird. Diese Unsicherheit und die gestiegenen Rohstoffpreise wirken sich direkt auf die Gewinnmargen der entsprechenden Rohstoffunternehmen aus, daher lohnt ein Blick auf Unternehmen aus den betroffenen Sektoren.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: CA0679011084 , GB0007980591 , CA80412L8832


 

Saturn Oil & Gas – Zielanpassung eingepreist

Durch die Übernahme des Öl- und Gasunternehmens Ridgeback, durch das ebenfalls aus Kanada stammende Ölunternehmen Saturn Oil & Gas (WKN: A3C9X6 | ISIN: CA80412L8832 | Ticker: SMKA), konnte das anorganisch gewachsene Unternehmen die Quartalsproduktion zuletzt auf 25.988 Barrel-Öl-Äquivalente (BOE) Tagesproduktion steigern. Doch aufgrund der kanadischen Sommer-Waldbrände, die auch Fördergebiete des Unternehmens kurzzeitig zum Stillstand brachten, sowie die einhergehenden Verzögerungen beim geplanten Bohrprogramm, wie auch niedrigere Ölpreise bis Juli 2023, veranlassten das Management von Saturn Oil & Gas die Gesamtjahresziele für 2023 nach unten anzupassen.

So wird das Unternehmen zum Jahresende die Produktion auf 27.000 BOE am Tag steigern können. Vormals waren 30.000 BOE am Tag angedacht. Das hat entsprechend Auswirkungen auf alle bisherigen Annahmen, so dass die freien Mittelzuflüsse um 87 Mio. CAD niedriger und auch die für 2023 geplanten Schuldentilgungen um 110 Mio. CAD geringer ausfallen und bis zum Jahresende auf 455 Mio. CAD reduziert werden können.

Die Marktteilnehmer fassten die nötige Anpassung anfänglich negativ auf und dies führte in den letzten vier Wochen in der Spitze zu Kursrücksetzern von bis zu 15 %. Doch in den vergangenen sechs Handelstagen stabilisierte sich der Kurs wieder, denn die Branche profitiert von den anziehenden Erdöl- und Erdgaspreisen. Solange zudem der Erdölpreis für WTI oberhalb der 80 USD je Barrel verbleibt und ggf. von den aktuellen 88 USD je Barrel weiter ansteigt, profitieren die Erdölunternehmen unmittelbar. Der freie Cashflow steigt und gibt dadurch dem Management mehr Handlungsoptionen, um z. B. das laufende Bohrprogramm auszubauen und mehr neue Ölquellen zu erschließen.

Das Analysehaus Echelon Capital antizipierte die Anpassung des Saturn Oil & Gas Management und bestätigte im Nachgang die Einstufung als „Buy“ mit einem Kursziel von 5,65 CAD je Anteilsschein. Vom derzeitigen Kursniveau von 2,67 CAD (1,90 EUR) entspräche das einem Kurspotenzial bis Ende 2024 von 111 %.

BP-Aktie als „Buy“

Während die Saturn Oil & Gas Aktie durch die Reduzierung des Planzieles um ca. 15 % abverkauft wurde, fiel der Verlust der BP-Aktie (WKN: 850517 | ISIN: GB0007980591 | Ticker-Symbol: BPE5) in den letzten vier Wochen mit 11 % nicht ganz so stark aus, wie bei den Kanadiern. Doch diese kurzfristige Kursdelle wurde mit dem Handelsschluss vom Freitag, dem 13.10.2023, bereits wieder ausgeglichen. Mit zuletzt 6,33 EUR je Aktie notieren die Anteilsscheine von BP nur noch knapp unter dem Jahreshoch von Februar 2023, das bei 6,44 EUR ausgebildet worden ist.
Da der Ölpreis jedoch bereits oberhalb des Kursniveaus des ersten Quartals 2023 notiert, dürften die Margen und damit der Cashflow weiter ansteigen und für weiteren Auftrieb der Preise bei den Ölaktien sorgen. Für die Analysten der Schweizer Großbank UBS ist die Aktie von BP weiterhin ein „Buy“, und der Analyst Henri Patricot sieht in seiner am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Studie ein Kursziel von 6,40 GBP für gerechtfertigt. Das bedeutet ein Kurspotenzial von weitern 16,9 % und würde in Euro umgerechnet ca. 7,40 EUR je Anteilsschein entsprechen.

Die US-Bank J.P. Morgan hat indes die ganze Öl- und Gasbranche bereits im September auf „Overweight“ gesetzt. Das Unternehmen sieht den Ölpreis der Sorte Brent bis zum Jahr 2026 auf 90 bis 120 USD je Barrel und begründet dies wie folgt. Zum einen investierte die Öl- und Gasbranche in den letzten Jahren bis 2022 auf Grund zu niedriger Preise viel zu wenig in neue Produktionsstätten. Das führte entsprechend zu sinkenden Produktionskennzahlen. Zum anderen wächst die internationale Nachfrage nach Öl und Folgeprodukten weiterhin an und führt zu einer Diskrepanz bei Angebot und Nachfrage. Auch die Zunahme der internationalen Konflikte, Sanktionsmaßnahmen und veränderte Lieferwege sollten den Ölpreis hochhalten und auch Kurse oberhalb der 100 USD-Marke dürften die Marktteilnehmer nicht überraschen.

Barrick Gold verbessert Kostenquote

Nachdem der zweitgrößte Goldproduzent der Welt Barrick Gold (WKN: 870450 | ISIN: CA0679011084 | Ticker-Symbol: ABR) zwischen Q4/2022 und Q2/2023 einen Teil seiner Goldminen gewartet und teilweise neue Gesteinsschichten erschließen musste, waren die Kennzahlen des Unternehmens in den vergangenen drei Quartalen planmäßig schlechter ausgefallen, als bei den Wettbewerbern. Doch die durchwachsene Phase hat das Unternehmen gemeistert und nun verbessern sich die Kennzahlen des Unternehmens in den kommenden Quartalen wieder.

Einen ersten Ausblick für Q3/2023 schickte Barrick Gold seinen Investoren in der vergangenen Woche mit den vorläufigen Produktionszahlen zu. So wurden in Q3/2023 insgesamt 1,04 Mio. Unzen Gold und 112 Mio. Pfund Kupfer produziert. Infolgedessen stiegen die Produktionszahlen in den ersten neun Monaten auf 3 Mio. Unzen Gold und 307 Mio. Pfund Kupfer und zeigen den erwarteten Aufwärtstrend an. Mit 1,03 Mio. verkauften Goldunzen für durchschnittlich 1.928 USD je Unze und 101 Mio. Pfund Kupfer für 3,79 USD pro Pfund erzielte das Unternehmen einen beträchtlichen Umsatz. Die All-In-Sustaining-Costs (AISC) bzw. Gesamtkosten je Unze sollen zum Vorquartal um 6 % bis 8 % gefallen sein, während sie bei Kupfer um ca. 2 % bis 4 % angestiegen sind.

Die endgültigen Zahlen für Q3/2023 mit dem vollständigen Ergebnis will Barrick Gold am 2.11.2023 veröffentlichen.

Fazit

Wer von den steigenden Notierungen bei Erdgas, Erdöl und Gold profitieren möchte, für den dürften die oben genannten Unternehmen Saturn Oil & Gas, BP und Barrick Gold eine interessante Depotbeimischung darstellen.



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