07.01.2025 | 05:45
Enorme Kursentwicklung – Infineon, Power Nickel, PVA TePla
Mit einem Sprung über die 20.000 Punkte Marke am gestrigen Montag, den 6. Januar 2025 zur Mittagszeit startete der DAX in die erste reguläre Handelswoche des neuen Jahres mit neuem Schwung. Doch nicht nur die erste Reihe der größten Unternehmen Deutschlands erfreuten sich der Beliebtheit bei den Investoren, sondern auch die zweite und dritte Reihe der deutschen Werte wurde teils mit deutlichem Aufschlag gekauft. Welche Werte derzeit im Fokus der Anleger liegen und auf ein gutes Börsenjahr 2025 blicken dürften:
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
DE0006231004 , DE0007461006 , CA7393011092
PVA TePla Aktienrückkauf
Für das aus dem mittelhessischen Wettenberg stammende Unternehmen PVA TePla (WKN: 746100 | ISIN: DE0007461006 | Ticker: TPE) war das Jahr 2024 mehr als durchwachsen. War der Jahresanfang mit Erreichen der 23,66 EUR noch erfolgreich, begann bereits im März 2024 die Talfahrt des Aktienkurses. Zeitweilig verlor der Wert in der Spitze 55 % seiner Marktkapitalisierung, ehe zum Jahresende eine Trendumkehr startete. Diese ließ die Aktie mit 12,93 EUR bzw. einem Jahresverlust von 36 % aus dem Handel gehen. Doch die Aufwärtsentwicklung setzt sich weiter fort und so gelang dem Hochtechnologieunternehmen seit Jahresanfang 2025 in den ersten drei Handelstagen ein Kurszuwachs von 11 %.
Unterstützung findet der Wert auch vom aktuellen Aktienrückkaufprogramm des Unternehmens. Dieses wurde am 22. November 2024 verkündet und soll bis zum 31.12.2025 laufen. Insgesamt ist der Vorstand durch die Hauptversammlung ermächtigt worden, bis zu 2.174.998 Aktien (10 % des Grundkapitals) für bis zu 30 Mio. EUR zurückzukaufen. Mit Mitteilung vom 6. Januar 2025 wurden bis letzten Freitag bereits 317.573 Aktien über den Xetra-Handel zurückgekauft. Damit sind schon 14,6 % des Rückkaufplanes zum Jahresanfang erfüllt.
Power Nickel mit enormen Rohstofffund
Der Antritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump rückt immer näher und damit auch eine sich verändernde Zollpolitik. Davon dürften Unternehmen der beiden Nachbarstaaten Mexiko und Kanada durch das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) profitieren. Auch um die hohe internationale Lieferabhängigkeit der USA von diversen Rohstoffen zu reduzieren, dürften weiter enorme Fördermaßnahmen zum Auf- und Ausbau eigener Rohstoffvorkommen unternommen werden.
Gerade im Nickel- und Kupferbereich rückte in den letzten Monaten das kanadische Unternehmen Power Nickel (WKN: A3CUEW | ISIN: CA7393011092 | Ticker-Symbol: IVV) bei den Investoren in den Vordergrund. Auf seinem NISK-Projekt und in der Bohrzone Lion konnte im 2024er Bohrprogramm eine wahrscheinlich bis zu 5,5 km lange nickel- und kupferhaltige Zone entdeckt werden. Dort sind bereits 7,1 Mio. Tonnen Gestein mit einem 1,13%igen Anteil an Nickeläquivalenten enthalten. Das befeuerte den Aktienkurs seit dem zweiten Quartal 2024 und namhafte Investoren wie Robert Friedland von Ivanhoe Mines und Rob McEwen von McEwen Mining stiegen ein. Durch deren Einbringen von über 20 Mio. CAD Eigenkapital sind die weiteren Bohrprogramme bis Anfang 2026 finanziert.
Daraus folgend startete im Oktober 2024 ein über 30.000 Bohrmeter ausgerichtetes Bohrprogramm. Dieses läuft noch bis Q1/2025 und konnte bereits neue Erkenntnisse zur geologischen Bodenstruktur der nickel- wie auch kupferhaltigen Zonen liefern. Erst im Dezember 2024 wurde ein neuer enormer Rohstofffund vermeldet. Im Bohrloch PN-24-78 wurde auf einer Länge von 29,4 m eine polymetallische Zone von 2,3 % bis 11 % Kupferäquivalenten (CuÄq) entdeckt. Diese CuÄq setzen sich wie folgt zusammen: 0,53 g/t Gold; 11,95 g/t Silber; 1,15 % Kupfer, 1,08 g/t Palladium, 0,36 g/t Platin und 0,06 % Nickel. Mit Spannung werden daher die nächsten Bohrergebnisse der Bohrlöcher 79 – 82 erwartet.
Infineon als „Buy“
Stark nachgefragt waren auch die Aktien der Infineon Technologies AG (WKN: 623100 | ISIN: DE0006231004 | Ticker-Symbol: IFX). Zum Wochenstart ging es mit gut 7 % aufwärts und die Aktie erreichte im Hoch 33,43 EUR. Hintergrund für den deutlichen Anstieg der deutschen Werte dürfte die gemäßigtere Zollpolitik der neuen US-Administration sein. Verkündete der nächste US-Präsident im Wahlkampf noch eine rigorose neue Zollpolitik und führte dies zu Kursrücksetzern bei ausländischen Unternehmen mit hohen Umsatzanteilen in den USA, so setzte bei vielen Aktien - mit der aktuellen Klarstellung, dass nur als kritisch eingestufte Rohstoffe von einer veränderten Zollpolitik betroffen sein werden - eine Kurserholung ein.
Das trieb auch die Aktie von Infineon deutlich an und die Markteinschätzungen zum Unternehmen wurden optimistischer. Auch werden positive Impulse beim Halbleiterkonzern gerade im Wachstumssegment der Künstlichen Intelligenz (KI) erwartet. Ebenfalls setzen die Marktteilnehmer auf eine Ausweitung der Produktion von Siliziumkarbid-Chips für neue Abnehmer, die durch den niedrigen EUR-Kurs die Aussichten auf mehr Absatz unterstützen dürften. Für die UBS und deren Analyst Francois-Xavier Bouvignies ist Infineon weiterhin ein „Buy“ mit einem Kursziel von 41 EUR.
Fazit
Durch die Eingrenzung der erwarteten harten Zollpolitik der neuen US-Administration auf als kritisch eingestufte Rohstoffe atmeten die europäischen Börsen auf und viele deutsche Unternehmen reagierten mit deutlichen Kurszuwächsen bei ihren Bewertungen. Davon profitierten auch die vorgestellten Aktien von Infineon und PVA TePla. Aber auch die Aktie von Power Nickel war zuletzt stark nachgefragt und der Aktienkurs erreichte mit den neuesten Funden ein neues 7-Jahreshoch.