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28.07.2022 | 05:45

Enttäuschen oder Durchstarten - Aspermont, Bechtle, Deutsche Bank Aktie

  • Aspermont
  • Bechtle
  • Deutsche Bank
Bildquelle: pixabay.com

„Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt“. So lässt sich der Gas-Notfallplan der eingesetzten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für die EU-Mitgliedsstaaten zusammenfassen. Bis Ende März sollten alle EU-Staaten Vorschläge unterbreiten, wie sie 15% des durchschnittlichen Gasverbrauches der letzten fünf Jahre senken könnten. Die Staaten, die dies bis Ende September 2022 nicht vorlegen können, sollen dann per Zwang zu den Einsparzielen verpflichtet werden. Dieser Zentralkomitee-gleichen Vorgehensweise widersetzen sich aber mehr und mehr Mitgliedsstaaten, so dass viele Ausnahmen diesen Plan mittlerweile aufweichen. Zeit sein Geld vor dem zunehmenden Eingriffen aus Brüssel zu schützen und in marktnahen Aktientiteln unterzubringen.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Sven Ferber
ISIN: ASPERMONT LTD | AU000000ASP3 , BECHTLE AG O.N. | DE0005158703 , DEUTSCHE BANK AG NA O.N. | DE0005140008


 

Aspermont gedeiht stark

Aus der weltweiten Rohstoffbranche nicht mehr weg zu denken ist das australische Medienunternehmen Aspermont (WKN: A0NGFS ISIN: AU000000ASP3 Ticker: 00W). Das einstige Druck- und Medienhaus hat sich in den letzten sechs Jahren zu einem digitalen Medienunternehmen entwickelt. Sämtliche Zeitschriften und Dienstleistungen wurden digitalisiert und stehen den Kunden in digitaler Form wie auch klassisch als gedrucktes Magazin zur Verfügung. Auch die Messesparte wurde digitalisiert, so dass neben Präsenzveranstaltungen die Besucher und Aussteller sich auch virtuell präsentieren und Termine wahrnehmen können.

Diese Investitionen in die Zukunft zahlen sich nun aus und der Gesamtumsatz stieg im letzten Quartal um 39% auf 4,8 Mio. AUD. Interessant ist die hohe Bruttomarge des Unternehmens, denn diese beträgt mit zuletzt 65% mehr als dies zum Beispiel bei beliebten Aktien wie Apple der Fall ist. Durch den stetig steigenden Cashflow kann das Unternehmen schneller wachsen und das soll im Geschäftsjahr 2022 bei 25% liegen. Wohlgemerkt ist das Wachstum profitabel und kann aus eigener Kraft gestemmt werden!

Bechtle – Besser als erwartet

Mit dem Start der Berichtssaison in Deutschland konnte das Unternehmen Bechtle überzeugen. Die präsentierten Zahlen kamen gut an. Trotz weltweiter Lieferengpässe bei Halbleitern und Hardware für die IT, stieg der Umsatz im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr auf ca. 1,4 Mrd. EUR. Das ist ein Anstieg von 13%. Vom Umsatz blieb dem Unternehmen ein Vorsteuergewinn von 88 Mio. EUR was einer Marge von 6% entspricht. Profitiert hat das Unternehmen von einer sehr guten Entwicklung des Onlinegeschäftes. Darüber verkaufte das Unternehmen besonders viele Hardware an seinen Kunden. Durch die digitalisierte Abwicklungsstruktur hat das Unternehmen weniger Kosten und erklärt den Margenanstieg, mit dem die meisten Analysten nicht gerechnet hatten.

Daher stufte der Analyst Martin Comtesse von Jefferies die Aktie auf „Buy“ und gabe ein Kursziel von 63 EUR aus. Auch der Analyst Knut Woller von der Baader Bank stuft die Aktie als „Buy“ ein und gab ein Kursziel von 60 EUR aus. Mit den vorgelegten Zahlen sollte Bechtle die Jahresziele jedenfalls erreichen, so der Analyst. Der Analyst Thorsten Reigber von der DZ Bank senkte das Kursziel von 57 EUR auf 55 EUR, beließ die Aktie aber auf „Kaufen“. Nur die UBS und Analyst Michael Briest setzte die Aktie auf „Neutral“ und hat das Kursziel bei 40 EUR belassen. Damit sind die Schweizer weniger optimistisch als die anderen Analysehäuser.

Deutsche Bank überrascht doppelt

Die größte Privatbank Deutschland konnte die Marktteilnehmer mit einem deutlichen Gewinnsprung überraschen. Die Deutsche Bank legte im zweiten Quartal einen Gewinnsprung auf 1,05 Mrd. EUR den Analysten vor. Nachdem bereits im ersten Quartal die Milliardengrenze übersprungen werden konnte, summierte sich der Gewinn im ersten Halbjahr nun bereits auf 2,1 Mrd. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg von 32%. Überraschend war auch, dass alle vier Kernsparten des Unternehmens positive Kennzahlen ablieferten.

Erwartet war, dass das Investmentbankinggeschäft sich schwächer entwickelt haben könnte, weil auch die US-amerikanischen Konkurrenten hier schlechter abgeschnitten haben. Auch im Privatkundengeschäft konnte die Verlustzone verlassen und schwarze Zahlen vorgelegt werden. Nur die Tochtergesellschaft DWS verzeichnete einen Gewinnrückgang, weil Kunden ihre Gelder aus Geldmarktfonds abgezogen haben. Das ist aber auch nicht verwunderlich bei anziehenden Zinsen. Doch trotz der guten Kennzahlen kam die kaufmännisch vernünftige Gewinnwarnung des Unternehmens an. Aufgrund der sich eintrübenden Konjunkturaussichten in Deutschland und Europa sei das Renditeziel von 8% in diesem Jahr als schwierig zu erreichen. Dennoch hielt das Unternehmen an dem Ziel der 10%-Rendite nach Steuern für 2025 fest. Der Aktienkurs sackte aber erst einmal ab und notiert derzeit um die 8 EUR je Anteilsschein.


Während die Deutsche Bank die Marktteilnehmer mit den positiven Kennzahlen wie auch negativen Ausblick doppelt überrascht, lag bei Bechtle das Überraschungsmoment auf der Nordseite. Unbeachtet dessen entwickelt sich weit ab von der europäischen Gemengelage in Australien ein substanzstarkes Unternehmen und könnte für den ein oder anderen Investor eine interessante depotstabilisierende Alternative sein.


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