08.10.2021 | 05:45
Gold wird steigen! Barsele Minerals, Gazprom, Palantir Technologies, Agnico Eagles Mines
Der Bergbau ist in der Welt ein sehr traditioneller Wirtschaftszeig und Basis für die wirtschaftliche Entwicklung in den jeweiligen Ländern gewesen. Erst durch Wertschöpfung konnten ganze Industriezweige aufgebaut werden, daher gingen die meisten Kriege weltweit um Rohstoffe, denn Rohstoffe sind gleichbedeutend mit Macht. Dabei spielen Silber und Gold als Industrie- und Währungsmetalle eine ganz besondere Rolle, die in den 1970er Jahren durch Erdöl vorläufig verdrängt worden sind. In den letzten 20 Jahren wurde ein neuer Rohstoff immer wichtiger, die Daten der Menschen.
Lesezeit: ca.
4 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
GAZPROM ADR SP./2 RL 5L 5 | US3682872078 , BARSELE MINERALS | CA0688921083 , PALANTIR TECHNOLOGIES INC | US69608A1088 , AGNICO EAGLE MINES LTD. | CA0084741085
Gold war Geld, aber ...
Gold war bis zur einseitigen Aufkündigung der Nachkriegsweltfinanzordnung von Bretton Woods durch US-Präsident Nixon 1971 der Grundpfeiler des damaligen Geldsystems. Mit der Manifestierung des ungedeckten Papiergeldes nach 1971 wurde mit jedem Jahrzehnt die Verschuldung von Staaten, Unternehmen und Haushalten immer höher und das Vertrauen in die Politik und Zentralbanken dafür geringer. Traten früher Finanzminister noch wegen einstelligen Millionendefiziten zurück, sind für heutige Minister selbst dreistellige Milliarden-Defizite und Bürgschaften nicht einmal mehr eine Entschuldigung wert, sondern aus ihrer Sichtweise sogar wichtig und richtig, zumindest um bestimmte Zielsetzungen zu erreichen.
Dazu kommen nach den Panama Papers nun auch die Pandora Papers, welche wieder einmal nur die Spitze des Eisberges an Korruption in der Politik und den Wirtschaftslenkern aufzeigt. Das führt nun aber zu einem immer stärker werdenden Vertrauensverlust in breiten Teilen der Bevölkerung. Wann das zum Kipppunkt des Finanzsystems führen wird, was im Moment noch nicht klar ist, werden die nächsten Jahre zeigen. Klar ist aber, die laufende Flucht in echte Werte ist schon längst im Gange. Alle Rohstoffe und Sachwerte jeglicher Art werden davon profitieren. Ob Gold in den nächsten Jahren aber wieder Geld wird, wie sich einige wünschen, ist derzeit noch nicht absehbar. Was aber sicher ist: Rohstoffe wie Gold, Erdöl & Co. sind nicht beliebig auf Knopfdruck produzier- und vermehrbar: Daher wird weiterhin viel Geld in diese Anlageklasse schwappen und Preise noch deutlich weiter gen Norden treiben.
Gold aus Nordeuropa
Auch wenn der Goldpreis in den letzten 13 Monaten stagniert und nahezu alle Unternehmen in diesem Segment teilweise deutlich Federn gelassen haben, so sind Unternehmen wie Barsele Minerals (WKN: A14108 ISIN: CA0688921083 Ticker: HEG) bei der nächsten Aufwärtsbewegung wieder ganz vorne dabei. Gerade bei den Explorationsunternehmen besteht Explosionspotential von mehreren 100%, wenn bei Bohrungen neue Goldadern entdeckt werden. Die Kanadier Barsele Minerals sind dabei aber nicht mehr als Glücksritter unterwegs, sondern besitzen mit dem ‘Barsele-Goldprojekt‘ ein hochattraktives Asset. Dieses befindet sich in der Bergbauregion Västerbottens Län in Nordschweden, ca. 600 km nördlich von Stockholm. Es handelt sich dabei um eine Kooperation (Joint Venture) mit der deutlich bekannteren Agnico Eagle Mines (WKN: 860325 ISIN: CA0084741085 Ticker: AE9).
Jüngste Untersuchungen weisen großes Potential für das o. g. Projekt aus. In einem LOI ist bereits geregelt, zu welchen grundlegenden Konditionen und Bedingungen Agnico Eagel die Anteile von 55% am Projekt Barsele übernehmen kann. 45% der Anteile sind bereits im Besitz von Agnico Eagle und bis Ende Oktober soll eine Absichtserklärung zum Kauf des größeren Rechtepaketes unter Dach und Fach sein. Auch wenn diese Absichtserklärung rechtlich nicht bindend ist, dürfte es die sehr günstig bewertete Aktie beflügeln. Auch vor dem Hintergrund einer charttechnisch anstehenden Beendigung der Korrektur beim Goldpreis, bieten sich aktuell attraktive Einstiegsperspektiven.
Unterschätzter Riese Gazprom
Jahrelang gab es von US-amerikanischer und EU-Seite viele Angriffe gegen Russland, den russischen Präsidenten Putin und russischen Staatsunternehmen. Auch wenn hinter dem teilweisen derben politischen Geplänkel knallharte wirtschaftliche Interessen der deutschen „Partnerländer“ standen, so kann eins festgehalten werden: Im Vergleich zu manch einem Bündnispartner waren die „Russen“ bzw. damals die „Sowjets“ in den vergangenen 50 Jahren vertragstreu, denn Deutschland brauchte Rohstoffe und Rußland die Devisen. An der beidseitig vorteilhaften Win-Win-Situation hat sich bis heute nichts geändert, nur dass die einst freundlichen Beziehungen mittlerweile an Gefrierstarre leiden. Keine besonders gute Ausgangposition für ein Land wie Deutschland, das sich nur noch über die „Klimabilanz“ und vermeintlicher „CO2-Neutralität“ definieren möchte und grundsätzliche ökonomische Zusammenhänge in der Energieproduktion und Wirtschaft ignoriert.
Durch das Abschalten von Atomkraftwerken und den Ausstieg aus der Kohleverstromung entfällt die günstige Stromproduktion komplett und gleichzeitig entfällt damit auch eine für jeden Wirtschaftsstandort extrem wichtige und zuverlässige Grundlastfähigkeit. Diese kann absehbar nur noch durch das Ausland und durch die verbleibenden Gaskraftwerke sichergestellt werden. Das befeuert zusätzlich die Nachfrage nach Erdgas und Erdöl und das freut selbstverständlich niemand geringeren als die Aktionäre von Gazprom (WKN: 903276 ISIN: US3682872078 Ticker: GAZ). Erdöl notiert auf einem Siebenjahreshoch und der Erdgaspreis auf Niveaus, die zuletzt vor 13 Jahren gesehen worden sind. Da zudem die hohen Investitionsmaßnahmen bei Gazprom durch Pipeline-Fertigstellungen auslaufen, sinken die Kosten bei gleichzeitig steigenden Verkaufspreisen. Eine perfekte Mischung, welche die Gewinnmargen in den nächsten Jahren deutlich steigern wird. Die Rallye ist daher noch nicht zu Ende und kurzfristige Kursrücksetzer sind langfristige Einstiegsgelegenheiten.
Daten sind Macht - Palantir
In den letzten zwei Jahrzehnten wurde ein ganz unscheinbarer Rohstoff immer wertvoller. Die Daten der Nutzer und Konsumenten. Ganz neue und heute selbstverständliche Industriezweige sind entstanden. Amazon, Facebook, Google, Apple, … alle sammeln unendlich viele Daten und verdienen mit deren Auswertungen zig Milliarden - und das jeden Monat. Die Bewertung der Aktienkurse sind gigantisch, doch neue Unternehmen wie Palantir ermöglichen eine noch bessere Auswertung und Verknüpfung der Datenmengen auf den unterschiedlichsten Plattformen. Kein Wunder, dass Unternehmen wie Palantir stark wachsen und immer mehr Aufträge in die Bücher übernehmen können.
Lange Zeit waren hauptsächlich Geheimdienste und staatliche Behörden die Hauptauftragnehmer. Aber immer mehr Unternehmen aus der freien Wirtschaft nutzen die Dienste und buchen als Kunden später immer größere Tickets bei Palantir. Und genau darauf achten die Marktteilnehmer, auch wenn stetig neue Aufträge aus dem behördlichen Segment kommen. Erst kürzlich kam ein Auftrag und diesmal von der Heeres-Abteilung des US-Militär in den Auftragsbestand der Datenspezialisten.
Fazit
Die Ungleichgewichte im Finanzsystem werden immer mehr Marktteilnehmern klar. Daher gibt es eine Flucht in Sachwerte wie Rohstoffe und Aktien und darüber hinaus in substanzstarke Werte. Auch wenn die vorgestellten Unternehmen in unterschiedlichen Segmenten tätig sind, werden diese eher auf der Gewinnseite stehen und von der Fluchtbewegung profitieren, im Gegensatz zu Banken und Versicherungsunternehmen, von wo aus das Kapital abgezogen wird.