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28.12.2022 | 05:45

Goldaufwertung und wirtschaftlicher Abstieg – Desert Gold Ventures, FuelCell Energy, ThyssenKrupp Aktie

  • Desert Gold
  • FuelCell Energy
  • Thyssenkrupp
Bildquelle: pixabay.com

Der unaufhaltsame Abstieg der deutschen Wirtschaft macht sich nicht nur durch die drastisch gestiegenen Energiekosten und Abgabenlast immer deutlicher bemerkbar, sondern findet auch Ausdruck im Ranking der 100 wertvollsten Unternehmen. Während 63 US-Unternehmen die Weltrangliste der wertvollsten Unternehmen dominieren, flogen Siemens und Volkswagen aus dem Ranking raus. Nur noch SAP ist mit Platz 93 und einer Marktkapitalisierung von 137 Mrd. USD zum Studienstichtag in der Global Top 100 vertreten.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: DESERT GOLD VENTURES | CA25039N4084 , FUELCELL ENERGY DL-_0001 | US35952H6018 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001


 

Übernahme in Westafrika - Desert Gold & IAMGold

Während der Goldpreis in Euro gerechnet sich nur 50 EUR je Unze bzw. 2,8 % unterhalb des Hochs von August 2020 befindet, beträgt der Abstand in der Weltwährung US-Dollar noch 250 USD je Unze bzw. 13 % vom nominalen Allzeithoch von 2.075 USD je Unze Gold. Doch zu einem tiefen Discount gibt es im Moment die Aktiengesellschaften im Goldsegment zu kaufen. Teilweise 50 % bis 90 % unterhalb der Hochs vom Sommer 2020 werden die Aktien nur noch gehandelt. Das wiederum lädt die großen Player am Markt für übernahmen ein, denn günstiger kann sich derzeit gerade in die immer rarer werdenden neuen Goldprojekte nicht eingekauft werden. So schlug erst kurz vor Weihnachten die marokkanische Managem-Gruppe bei IAMGold zu. Sie kauften den Kanadiern ihr Explorationsprojekte im Dreiländereck von Senegal, Mali und Guinea ab, die sich in der goldhaltigen Senegal-Mali-Scherungs-Zone (SMSZ) befinden.

In derselben SMSZ ist auch der Goldexplorer Desert Gold (ISIN: CA25039N4084 WKN: A14X09 Ticker: QXR2) aktiv und ca. 100 km nördlich der IAMGold Projekte anzufinden. Vom Allzeithoch im Sommer 2020 ging es für den kanadischen Explorer um knapp 90% bergab und dass obwohl das Unternehmen mehrere nahe beieinander liegende Goldprojekte vorweisen kann. Gut 1 Mio. Unzen Gold in den beiden Kategorien „nachgewiesen und vermutet“, konnte das Unternehmen bereits identifizieren und wird aber nur von Insidern derzeit beachtet. Mit einer Bewertung von gerade einmal 9 Mio. CAD (6,2 Mio. EUR) ist das Unternehmen mit 2,2 Mio. CAD an Cash im Winterschlussverkauf derzeit einsammelbar. Da in 2023 ein sehr umfangreiches 35.000 m Bohrprogramm gestartet werden soll, sollte der Aktienkurs bei weiteren Goldfunden wieder in Richtung der alten Hochs von 2020 marschieren.

ABVERKAUF BEI FUELCELL ENERGY

Nachdem das Unternehmen FuelCell Energy seine Ergebnisse zum vierten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 (Aug.- Okt 2022) kurz vor Weihnachten vorlegte, brach der Aktienkurs des Unternehmens um gut 20 % ein. Das Brennstoffzellenunternehmen konnte die Erwartungen des Marktes und der Analysten nicht erfüllen und lag bei seinem ausgewiesenen Umsatz wie auch beim Ergebnis unterhalb der Erwartungen. Die Umsätze stiegen zwar um 181 % von 13,94 Mio. USD im Vorjahresquartal auf 39,2 Mio. USD aber die Analysten hatten im Schnitt mit Umsätzen in der Größenordnung von 46 Mio. USD erwartet. Auch die Verluste weiteten sich aus und stiegen von minus 25 Mio. USD auf 43,3 Mio. USA an. Das Management begründete die Verlustausweitung mit gestiegenen Betriebskosten, den nicht aktivierbaren Kosten im Zusammenhang mit einem Projekt mit Toyota sowie den niedrigeren Servicemargen durch die Kosteninflation. Der Verlust je Aktie weitete sich damit von 0,07 USD auf 0,11 USD aus.

Deutliche Steigerungen konnten die US-Amerikaner zwar bei den Erlösen zum vierten Quartal verzeichnen, der Umsatz steig um 181% auf 39,2 Mio. USD, die Analysten gingen jedoch von 44,9 Mio. USD aus. Auch beim Ergebnis je Aktie lag das Unternehmen mit minus 0,11 USD deutlich hinter den Erwartungen, die sich auf einen Verlust von nur minus 0,07 USD je Aktie bewegten. „Mit dem Übergang in das Geschäftsjahr 2023 sollen die Investitionen zunehmen und sich beschleunigen, da FuelCell Energy Kapital für Anlagen, Ausrüstungen und Personal bereitstellen will, das erforderlich ist, um die Gesamtproduktionskapazität deutlich zu erhöhen“, so CEO Jason Few. Damit dürfte auch das Jahr 2023 noch anspruchsvoll für die Aktionäre des Unternehmens werden.

ThyssenKrupp mit Wasserstoff-Pipeline

Stabilisieren konnte sich zuletzt der Kurs der Aktien von ThyssenKrupp. In den letzten sechs Monaten engte sich das Schwankungsfeld der Aktie deutlich ein und bewegte sich meist zwischen 4,50 EUR und 6,50 EUR je Anteilsschein. Dies deutet auf den Versuch einer Bodenbildung hin und könnte den Umstrukturierungsmaßnahmen des Unternehmens geschuldet sein. Da die Stahlindustrie aufgrund gesetzlicher Verordnungen zur CO2- und Energieeinsparung angehalten ist, hat ThyssenKrupp sich an das Wasserstoff-Netzwerk von Air Liquide im Ruhrgebiet anschließen lassen. Die rund vier Kilometer lange Wasserstoff-Pipeline verbindet nun das Duisburger Stahlwerk mit dem Versorgungssystem von Air-Liquide. Zu deren Eröffnung am Dienstag, den 22.12.2022 kam die NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur und begrüßte die Transformationsanstrengungen des Konzerns und die zunehmende Dekarbonisierung der Stahlerzeugung.

Bernhard Osburg, CEO von Thyssenkrupp Steel sagte dazu bei der Eröffnung: „Ich freue mich, dass wir einen weiteren Schritt hin zur Dekarbonisierung gehen. Mit der Anbindung unseres Standortes an die Wasserstoff-Pipeline von Air Liquide schaffen wir bei Thyssenkrupp Steel die Voraussetzungen für eine klimafreundliche Stahlproduktion. Wir gehen auf unserem Transformationspfad Schritt für Schritt voran. Mit der jetzt durch unseren Partner Air Liquide fertiggestellten Pipeline schaffen wir weitere Fakten. Durch sie kann ab 2024 klimafreundlicher Wasserstoff zu uns geliefert werden. Wir werden ihn zu Forschungs- und Simulationszwecken und dann vor allem zur Versorgung unserer ersten Direktreduktionsanlage benötigen.”


Die Kursverläufe der drei Aktien in den letzten zwei Jahren ähneln sich stark, obwohl sie in komplett unterschiedlichen Bereichen tätig sind. Während der Aktienkurs von Fuelcell Energy gerade erst wieder Schwung mit einer erneuten Talfahrt geholt hat, zeichnet sich bei Desert Gold die Bodenbildung ab. Abgeschlossen dürfte dagegen bereits die Bodenbildung bei Thyssenkrupp sein, wobei die hohen Energiekosten in Deutschland ein stetig schwingendes Damoklesschwert für den Konzern darstellt.


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