10.02.2021 | 05:45
Goldschwäche richtig nutzen – Barrick Gold, SKRR Exploration, Yamana Gold
Seit Anfang August 2020 befindet sich der Goldpreis im Korrekturmodus. Nach einer fast zweijährigen Goldrallye ist diese Korrektur und damit das Durchatmen des Marktes wichtig. Gleichzeitig wird damit auch das Fundament für den nächsten Anstieg gelegt.
Die Rahmendaten für den Goldpreis verbessern sich von Monat zu Monat, denn das Vertrauen der weltweiten Anleger in die Regierungen und Staatsanleihen schwindet immer mehr. Dennoch sind Gold und Goldaktien durch die Korrektur und den starken Anstieg der Kryptowährungen ein wenig aus dem Fokus der Mainstreammedien gefallen. Das bietet aber jedem mittelfristig orientierten Investor die Chance, aktuell unterbewertete Goldexplorer und Goldproduzenten günstig einzukaufen.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Dr. Tim Faustmann
ISIN:
CA78446Q1000 , CA0679011084 , CA98462Y1007
SKRR Exploration – Umstrukturierung abgeschlossen
Das sehr junge Unternehmen SKRR Exploration (WKN: A2PYUV ISIN: CA78446Q1000 Ticker: B04Q) hat in 2020 einen sehr straffen Umbauprozess vollzogen. Dabei verfolgte die Geschäftsführung ein klares Ziel: Die leere Hülle der Aktiengesellschaft mit hochwertigen Gold- und Silberliegenschaften anzureichern, um daraus in 2021 und 2022 ein erfolgreiches Explorationsunternehmen zu formen. Vor fast genau einem Jahr begann die Unternehmensreise mit der Akquisition des Cathro Gold Projects von Eagle Plains. Dieses Projekt hat in verschiedensten Gesteinsproben Goldwerte von 18 bis in der Spitze zu 100 g/t Gold ausgewiesen. Die damaligen Eigentümer hatten aber keinen Zugang zum Kapitalmarkt und konnten nicht das nötige Geld einwerben, um den ausgewiesenen Schatz zu heben. Das hat das vertriebsstarke, gut vernetzte und sehr erfahrene Team um den Vorsitzenden und CEO Sherman Dahl erkannt und die Gunst der Stunde genutzt.
Allein die Mitglieder des Board of Directors und des Advisory Board lesen sich wie die Hall of Fame der Minenbranche, aber diese Recherche kann jeder selbst unternehmen.
Im März 2020 folgte die Akquise der Ithingo Lake Liegenschaft von Edge Geological. Auch hier fanden in der Vergangenheit bereits 57 Bohrungen statt mit teilweise sehr guten Goldabschnitten. Im April 2020 erfolgte der Kauf von knapp 6.500 Hektar am Irving Lake in unmittelbarer geologischer Nachbarschaft zu der Mine Seabee von SSR Mining und der Santoy Gold Mine. Im Mai 2020 wurde das Leland Gold Projekt von Taiga Gold gekauft und im Juni 2020 folgte dann das Olson Gold Projekt.
Nach der Akkumulationsphase in 2020 steht nun in 2021 die Bebohrung der Liegenschaften an. Begonnen wurde im Januar 2021 auf dem Lealand Projekt und dem Olson Gold Projekt. Zu letztgenannter Liegenschaft kamen erst am 04. Feb. 2021 die Ergebnisse aus den ersten fünf Bohrlöchern. Dabei wurden im zweiten Bohrloch drei Abschnitte mit Gold durchteuft, die einen Anteil von 1,14 g/t; 2,54 g/t und 13,5 g/t Gold enthielten. Bohrloch 4 konnte 1,09 g/t Gold über sehr gute 39,8m ausweisen und das oberflächennah. Bohrloch 5 wies ebenfalls oberflächennah 0,51 g/t Gold über 31 m nach. Das sind für die ersten fünf Bohrlöcher gute Ergebnisse. SKRR Exploration gehört daher in 2021 definitiv auf die Watchlist der Goldexplorer und Marktrücksetzer sollten zum Positionsaufbau genutzt werden.
Barrick Gold – Wie wird 2020 abgeschlossen?
Barrick Gold (ISIN: CA0679011084 WKN: 870450 Ticker: ABR) profitiert als Goldproduzent trotz des gefallenen Goldpreises enorm. Mit einer Kostenquote von unter 1.000 USD je Unze Gold und einem Verkaufspreis von aktuell 1.800 USD je Unze sprudeln bei dem zweitgrößten Goldproduzenten die Gewinne wie schon lange nicht mehr. Auch wenn der Goldpreis nachgegeben hat und entsprechend auch der Aktienkurs von Barrick Gold wieder unter 23 USD gefallen ist, so ist diese Aktie bei dem Cash-Flow stark unterbewertet. Umsätze und Gewinne steigen und daran sollte sich auch in Q.4 2020 nichts geändert haben. Die Ergebnisse sollen dazu nächste Woche, am 18. Februar 2021, veröffentlicht werden und das meist starke vierte Quartal dürfte wahrscheinlich die Mehrheit der Analysten überraschen.
Es wird erwartet, dass über 1,2 Millionen Goldunzen und über 119 Millionen Pfund Kupfer produziert worden sind. Während Barrick bei vielen nur als Goldproduzent bekannt ist, ist der Kupferpreis durch die starke Nachfrage aus der E-Mobilität beständig gestiegen. Damit steigt auch hier die Marge für Barrick Gold, daher sollten sich Investoren den 18. Februar 2021 für die Mitteilung der Quartalsergebnisse dick im Kalender anstreichen. Interessant dürfte auch der Stand der Schuldentilgung und die Pläne für 2021 werden. Schafft Barrick Gold die Verbindlichkeiten auf unter 14 Milliarden USD zu drücken?
Yamana Gold – Top 2020
Während bei Barrick Gold noch auf die Q.4 Zahlen zu warten ist, hat Yamana Gold (ISIN: CA98462Y1007, WKN: 357818, Symbol: RNY) bereits zum 28. Januar 2021 frühzeitig die Resultate abgeliefert. 221.659 Unzen Gold und 2,59 Millionen Unzen Silber wurden produziert. Das Gesamtjahr 2020 wurde mit 779.810 Unzen Gold- und 10,37 Millionen Unzen Silberproduktion abgeschlossen. Dieses Ergebnis lag innerhalb des ausgegebenen Zielkorridors der Geschäftsführung. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass der Lockdown in Q.2 2020 zu Produktionsausfällen führte - von daher ist das Ergebnis als positiv zu werten. Zudem wurde im Gesamtjahr 2020 die Nettoverschuldung um 323 Millionen Dollar gesenkt und Monarch Gold für ca. 200 Millionen CAD mit den Liegenschaften Wasamac und der Camflo-Mühle übernommen. Wasamac hat dabei bereits 1,8 Millionen Unzen Gold mit einem hochgradigen Gehalt von 2,56 g/t Gold vorzuweisen. Auch wenn Wasamac erst in 2024 in Produktion gehen wird, so wird es für Yamana Gold die günstigste Goldmine im Bestand sein. Die AISC Quote dürfte bei ca. USD 630 je Unze liegen, während das Gesamtunternehmen in 2020 auf ca. 1.050 USD Kosten je produzierter Unze Gold gekommen ist.
Wer den langfristigen Einstieg in einen Goldproduzenten mit einer Dividendenrendite von mehr als 2,1 Prozent p.a. sucht, der ist auch bei Yamana Gold als Investor gut aufgehoben.
Die aktuelle Schwächephase sollte zum Positionsausbau genutzt werden.