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08.12.2021 | 05:45

Hoffnungsträger in der Angst – BMW AG, First Hydrogen, NIO Inc., Rover Metals

  • BMW
  • First Hydrogen
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  • Rover Metals
Bildquelle: pixabay.com

Während sich viele Menschen in Deutschland in einer ungesunden Dauerfurcht über die Auswüchse der Pandemie befinden, was etliche Kommentare und Stellungnahmen aus der Politik und Medien auch schüren, schleicht sich im Angstschatten bereits deutlich erkennbar die Teuerung in die Brieftaschen. Die offiziellen Verbraucherpreise sind hierzulande um 5,2% p.a., insbesondere aufgrund gestiegener Energiepreise (+22,1%), geklettert und so langsam machen sich Zweifel breit, ob die EZB mit ihrer Geldpolitik überhaupt noch die Zügel in den Händen hält. Mit Spannung werden daher die Indikationen für die Dezember-Kennzahlen erwartetet, denn trotz leicht gesunkener Energiepreise dürften die Effekte der Vormonate weiterhin inflationstreibend sein.

Lesezeit: ca. 5 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: BAY.MOTOREN WERKE AG ST | DE0005190003 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , NIO INC.A S.ADR DL-_00025 | US62914V1061 , Rover Metals Corp | CA77937B1013


 

Neue Lieferwagengeneration - FIRST HYDROGEN

Die großen Automobilhersteller setzen bei der Energie-/Antriebswende in der Automobilproduktion auf die E-Mobilität. Woher die ganze Energie zur Versorgung der zusätzlichen Stromverbraucher kommen soll, zumal zum Jahresende weitere Grundlastkraftwerke aus der Atomstromproduktion abgeschaltet werden, darüber machen sich hierzulande noch viel zu wenig Autofahrer Gedanken. Diese Gedankengänge finden sich aber gerade in der Logistik- und LKW-Branche wieder, denn hier können die Last- und Lieferkraftwagen nicht jeden Tag für viele Stunden an der Steckdose hängen. Das wäre nicht nur unwirtschaftlich. Auch entspricht der Strombedarf für den Ladeprozess bei LKW dem von mehreren hundert Haushalten - das könnte zu massiven Stromausfällen führen.

Daher setzt z.B. das Wasserstoffunternehmen First Hydrogen (WKN: A3C40W ISIN: CA32057N1042 Ticker: FIT) auf den Markt der Lieferwagen und will die Transporter mit Wasserstoff antreiben. Mit den bekannten Wasserstoffunternehmen wie Ballard Power und AVL Powertrain U.K. arbeitet First Hydrogen bereits zusammen und für den britischen Markt ist das erste Modell bereits in der Erprobung. Die Serienproduktion ist noch in der Planungsphase, aber in den AVL-Werken in Großbritannien werden die nächsten beiden wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge für Test- und Demonstrationszwecke gebaut. Auch wenn die Auslieferung erst im dritten Quartal 2022 erfolgt, sind diese Testfahrzeuge wichtig, um Fehler oder mögliche Produktionsschwierigkeiten frühzeitig zu erkennen. Das Umbau-Modell ist derzeit der MAN eTGE, der als „Spenderfahrzeug“ dient. Dort werden die neuesten Ballard FCgen-LCS-Brennstoffzellen verbaut. Die Reichweite der Transporter beträgt im Moment etwa 500km.

Eine Millionen E-Mobile bei BMW verkauft

Die BMW AG (WKN: 519000 ISIN: DE0005190003 Ticker: BMW) konnte in einer der letzten Pressemitteilungen verkünden, dass der Konzern nun bereits über eine Million elektrifizierte Autos verkauft hat. Dies bezeichnete Vertriebsvorstand Pieter Nora am 07.12.21 als Meilenstein und bis Ende 2023 soll die nächste Million Batterie- und Plugin-Autos verkauft sein. Da der Konzern bereits 2013 mit dem i3 den ersten batteriebetriebenen Wagen verkaufte, dauerte die erste Million ca. acht Jahre. Das die zweite Million deutlich schneller verkauft werden könnte, steht aufgrund des Erkenntnisgewinnes und der Massenproduktion außer Frage, jedoch sollte der Vorstand nicht den Mangel im Halbleitersegement unterschätzen.

Dieser wird durch die steigende Elektrifizierung der Automobilbranche sogar noch verstärkt, da für die E-Mobilität noch mehr Chips und Transistoren benötigt werden, als für die Kraftfahrzeuge mit Verbrenner-Technologie. Das kann bereits jetzt über alle deutschen Automobilbauer beobachtet werden, denn bereits im November 2021 konnten weniger Kraftfahrzeuge abgesetzt werden, als ein Jahr zuvor. Ausgeglichen werden konnte dies aber durch höhere Verkaufspreise. Fortschritte gab es aber bei der Speicher-Infrastruktur für BMW. Hier kooperieren in einer strategischen Partnerschaft die Unternehmen Kyndryl und NetAPP. Mit der Zusammenarbeit sollen im ersten Schritt die Hauptmärkte China, Deutschland, USA und 14 weitere Länder koordiniert und infrastrukturell gesteuert werden. Unterstützende bei Kydryl stehen knapp 90.000 Infrastruktur- und Cloudexperten zur Verfügung, so dass bereits jetzt 75% der Fortune 100 Unternehmen betreut werden. BMW dürfte damit IT-technisch in guten Händen sein.

Rover Metals weist mehr Gold nach

Von einer steigenden Inflation dürften mittelfristig auch die Edelmetallproduzenten und Edelmetallexplorer profitieren. Viele Unternehmen positionieren sich bereits in diesem Segment und wollen bis zum baldigen Übernahmeboom, der meist 2-3 Jahre zeitversetzt zum steigenden Cashflow der großen Produzenten einsetzt, soweit aufgehübscht sein, dass die bis dahin gefundenen Assets so teuer wie möglich verkauft werden können. Einer dieser Explorer ist die kanadische Rover Metals (WKN: A2PGP1 ISIN: CA77937B1013 Ticker: 4XO). Im laufenden Phase-2-Explorationsprogramm konnte die historische Beaver Goldzone deutlich erweitert werden. Die Erweiterungszone trifft zum einen nach Norden und ist in der Tiefe (ca. 90m von der Oberfläche) nach unten offen.

Es konnten in einer Tiefe von 42,6m bis 49m in Bohrloch CL-21-10 insgesamt 4,63 g/t Gold nachwiesen werden. In Bohrloch CL-21-15 über 5,8m in einer Tiefe von 50m – 55,8m 2,13 g/t Gold. Bohrloch CL-21-39 und-40 sind dabei zwischen 4,5m – 4,6 dick, verlaufen aber deutlich oberflächennäher gelegen in einer Tiefe von 11m bis 18,3m und weisen Goldgehalte von 0,84 g/t bis 2,21 g/t aus. Damit verjüngt sich die Golddichte, je näher dies zur Oberfläche führt, zeigt damit aber auch, dass ein späterer Abbau im Tagebau bereits jetzt wirtschaftlich wäre. Auch bestätigen die aktuellen Funde die historischen Ergebnisse aus den 1980er Jahren. Damals wurden die Bohrungen aber eingestellt, weil der fallende Goldpreis auf 350 USD je Unze und tiefer einen wirtschaftlichen Abbau der Golderze nicht mehr ermöglichte. Doch bei Preisen von aktuell über 1.750 USD je Unze ist dieses Thema längst vom Tisch und daher nutzt das Unternehmen die kalte Jahreszeit, um das Phase-3-Bohrprogramm bis Q1 /2022 abschließend vorzubereiten.

105,6% Wachstum bei Nio Inc.

Auch für Nio Inc. (WKN: A2N4PB ISIN: US62914V1061 Ticker: N3IA) lief der November sehr gut. 10.878 Fahrzeuge konnte das Unternehmen in dem vergangenen Monat absetzen und damit ein sensationelles Wachstum von 105,6% bestätigen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Durch interne Umstrukturierung in den Prozessabläufen fiel der Oktober zunächst geringer aus als erwartet, aber nach der Optimierung gingen die Fahrzeugauslieferungen wieder deutlich nach oben. Hauptabsatz war der siebensitzige Elektro-SUV ES6 mit 4.713 Stück, gefolgt von 3.482 EC6 und 2.683 ES8-Modellen.

Um den Absatz weltweit zu steigern, kooperiert das Unternehmen u.a. mit starken Partnern wie Shell. Nun verkündete Nio auch die Zusammenarbeit mit LeasePlan, einem der größten Autovermietungsunternehmen Europas. Beginnen soll die Kooperation in Norwegen mit den E-Fahrzeugen von Nio und dann sukzessive als CaaS Car-as-a-Service weiter ausgebaut werden. LeasePlan sitzt in Amsterdam und verwaltet 1,8 Mio. Fahrzeuge in mehr als 30 Ländern. Über diese Kooperation will Nio sein Flagschiff, den ES8 besser vermarkten und auch der ET7 soll in Europa besser Fuß fassen.


Fazit

Mit zunehmender Unsicherheit der Marktteilnehmer an den Finanzmärkten werden Unternehmen gesucht, die sich unabhängig vom Rest der Wirtschaft in einem Wachstumsmarkt befinden. Das ist aktuell unzweifelhaft bei der E-Mobilität der Fall, aber auch bei Rohstoff-Unternehmen, die für den Nachschub an Ausgangsmaterialien verantwortlich sind, sollte die Nachfrage ungebrochen hoch sein.


Interessenskonflikt

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