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26.09.2025 | 05:50

Hohe Investitionen und Strafen – SAP, Siemens, Siemens Healthineers, Vidac Pharma

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Bildquelle: pixabay.com

Langsam zeichnet sich eine Erholung in der Robotik-Branche ab, nachdem die Umsätze über lange Zeit stagnierten. Dennoch spüren die europäischen Roboter-Hersteller den Druck aus China, die nun auch nach Europa expandieren. Währenddessen vermutet die EU-Kommission unfaire Praktiken beim deutschen Vorzeige-Softwarekonzern SAP, der durch Updates für seine Software unverhältnismäßig hohe Gebühren kassieren und den Wettbewerb verzerren soll. Das könnte Milliardenstrafen für SAP nach sich ziehen und so brach der Aktienkurs am Donnerstag kurzzeitig um 3,0 % ein. Was ebenfalls wichtig ist:

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: GB00BM9XQ619 , DE0007236101 , DE000SHL1006


 

Vidac Pharma – bekräftigt Kaufempfehlung

Das biopharmazeutische Onkologieunternehmen Vidac Pharma (WKN: A3DTUQ | ISIN: GB00BM9XQ619 | Ticker-Symbol: T9G) ist ein Pionier im Bereich der Erforschung neuer Krebsbehandlungen. Mit der Entwicklung neuer bahnbrechender Therapien bei der Bekämpfung von Krebs stechen derzeit die beiden Wirkstoffkandidaten VDA 1102 (Tuvatexib) und VDA 1275 hervor. Diese befinden sich bereits in der klinischen Phase und es besteht seit 2024 ein erweiterter Patentschutz in den USA beim US-Patent- und Markenamt (USPTO). Die Wirkstoffe haben die Patenterweiterung für Metastasen bei Gebärmutterhals-, Dickdarm- und Lungenkrebs erhalten, wie auch für die Anwendung bei Prostata- und Bauspeicheldrüsenkrebs.

Der innovative Ansatz von Vidac Pharma zielt auf den für Krebszellen charakteristischen Hyperglykolyse (Warburg-Effekt) ab. Dabei wird nun versucht, den VDAC1-Kanal wieder zu öffnen und dadurch den programmierten Zelltod für Krebszellen in Gang zu setzen. Die gezielte Beeinflussung des Zellstoffwechsels bei Krebserkrankungen findet in wissenschaftlichen Kreisen zunehmend Beachtung. Wissenschaftliche Studien wie die, in diesem Jahr im Cancer Biology & Medicine veröffentlichte Studie über das therapeutische Potenzial von einem Eingriff in die Funktion der Mitochondrien bei der Krebsbehandlung zielen auf den Ansatz von Vidac Pharma ab.

Mitte September 2025 reichte das Unternehmen unter CEO Dr. Max Herzberg einen Antrag auf klinische Prüfung (CTA) bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für eine interventionelle Studie zur Behandlung fortgeschrittener aktinischer Keratose (AK, eine Hautkrebsvorstufe) ein. Herr Dr. Max Herzberg kommentierte die Einreichung des Antrages wie folgt:

„Diese Einreichung ist das Ergebnis monatelanger sorgfältiger funktionsübergreifender Arbeit mit hervorragender Unterstützung unserer CRO-Partner, um sicherzustellen, dass die EMA-Prüfer klare und umfassende Belege für die wissenschaftliche Begründung, das Studiendesign und den Patientenschutz erhalten. Unsere Phase-2-Studie dient dazu, die Endpunkte zu verfeinern, die wir in ein entscheidendes Phase-3-Programm übertragen möchten. Wir sind stolz auf die Zusammenarbeit, die hinter diesem Antrag steht und die unser Engagement für die Förderung einer gut kontrollierten Studie widerspiegelt, die sich mit den ungedeckten Bedürfnissen von Patienten mit fortgeschrittenen AK-Läsionen befasst und gleichzeitig die höchsten Qualitäts- und Ethikstandards einhält.“

Siemens legt Grundstein

Siemens (WKN: 723610 | ISIN: DE0007236101 | Ticker-Symbol: SIE) hat in Erlangen den Grundstein für seinen Technology Campus gelegt. Für 500 Mio. EUR soll bis 2027 ein Logistik- und Servicezentrum errichtet werden und bis 2030 sollen Entwicklungs- und Produktionsflächen für die Leistungselektronik folgen. Mit diesem Leuchtturmprojekt will das Unternehmen seine Investitionen bündeln und seine Fachkräftebasis am Standort sichern und stärken. Auf einer Fläche von 7.000 m² will Siemens eine neue Generation von Umrichtern und Steuerungen entwickeln, welche die Bewegung in Maschinen noch präziser und schneller ausführen können. Damit soll die Automatisierung und Digitalisierung am Standort weiter vorangetrieben werden.

Siemens Healthineers – droht Ausstieg von Siemens?

Wie das Handelsblatt am gestrigen Donnerstag berichtete, überlegt der Siemens Konzern, seine Mehrheitsbeteiligung an Siemens Healthineers (WKN: SHL100 | ISIN: DE000SHL1006 | Ticker: SHL) gegebenenfalls aufzugeben. Die Konzernführung hat mehrere Szenarien entwickelt und will voraussichtlich im November entscheiden, ob an der Mehrheitsbeteiligung festgehalten wird oder sie reduziert und sich der Konzern aus dem Medizintechnikgeschäft zurückziehen wird. Die Aktie von Siemens Healthineers kam infolgedessen am gestrigen Handelstag unter Druck und verlor 3,6 %.

Das Unternehmen war bereits im ersten Quartal unter Druck gekommen, als US-Präsident Trump durch die neue Zollpolitik die Absatzaussichten für das Unternehmen in den USA reduzierte. Durch den möglichen Anteilsverkauf durch die Muttergesellschaft kann das Unternehmen derzeit auch nicht mit den operativen Fortschritten punkten. Der Analyst Sam England von der Privatbank Berenberg sieht das Unternehmen aber weiter auf Wachstumskurs, auch wenn die neue Zollpolitik kurzfristig belastend wirkt. Die Aktie ist dennoch weiterhin ein „Kauf“ und das Kursziel belässt er bei 57,00 EUR.

Fazit

Der Behandlungsansatz von Krebszellen bei der Vidac Pharma findet immer mehr Zuspruch in wissenschaftlichen Kreisen und könnte ein entscheidender Durchbruch bei der Behandlung von Krebszellen sein. Daher gehört die Aktie unter Manndeckung. Unter Beobachtung steht auch die Aktie von Siemens Healthineers, denn wenn der Mutterkonzern aus der Mehrheitsbeteiligung aussteigen will, käme die Aktie in den kommenden Monaten sicherlich noch einmal unter Druck. Angeschlagen sieht derzeit der Chart der Siemens AG aus, so dass hier durchaus mit weiteren Kursrücksetzern zu rechnen ist.



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