06.10.2022 | 05:45
Jetzt durchstarten mit Aktien von Defence Therapeutics, Gilead Sciences und Morphosys AG
Bundeswirtschaftsminister Habeck wirft den USA überhöhte Preise für Erdgaslieferungen vor. Doch statt den Telefonhörer in die Hand zu nehmen und das klärende Gespräch mit der Wirtschaftsministerin der USA, Gina Raimondo, zu suchen, läuft er wie ein kleines Kind zur EU-Kommission, damit diese die mangelnde Solidarität mit dem befreundeten Staat bespreche. Davon sinken aber Preise für Strom- und Erdgas für die deutsche Industrie, den klein- und mittelständischen Unternehmen wie auch der Bevölkerung nicht. Es wird wieder einmal klar, dass jeder Eigenverantwortung übernehmen muss und das gilt auch für Investments an der Börse, um das eigene Kapital vor der Inflation und Teuerung zu schützen.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , GILEAD SCIENCES DL-_001 | US3755581036 , MORPHOSYS AG O.N. | DE0006632003
Defence Therapeutics – Ergebnis haut rein
Das Biotechunternehmen Defence Therapeutics (WKN: A3CN14 ISIN: CA24463V1013 Ticker: DTC) landet mit seiner Accum™ Plattform-Technologie einen Treffer nach dem anderen. Dabei kann die Plattform einen präzisen Transport von Impfantigenen und Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC) bis in die Zielzelle ermöglichen. Dadurch kann die anzuwendende Dosis verringert und vor allem aber auch die Nebenwirkungen durch weniger Adjuvanzen und Beistoffe deutlich gesenkt werden. Das Anwendungsspektrum reicht dabei beim Einsatz von Impfstoffen bis zu hin zu Anwendungen bei der Krebstherapie.
Dabei soll der Markt für dieses Anwendungsfeld von ca. 4 Mrd. USD in 2021 auf über 20 Mrd. USD in 2028 ansteigen. Das wäre ein jährliches Wachstum von 26% p.a. und selbst wenn eine wirtschaftliche Rezession das Wachstum leicht verringern würde, wäre der Markt sehr attraktiv für Investments. Gerade der Abverkauf der letzten Monate hat aber diesen interessanten Wert auf unter 1,10 EUR je Aktie fallen lassen und die Divergenzen im RSI würden für eine Trendwende in den nächsten Wochen sprechen.
Gilead Science – profitiert von Fettleibigkeit
Die Aktie von Gilead Science (WKN: 885823 ISIN: US3755581036 Ticker-Symbol: GIS) bewegt sich in den letzten fünf Jahren in einem leicht abwärtsgerichteten Seitwärtstrend. Das derzeitige Niveau von 65,30 USD entspricht dabei dem ungefähren Tief von Juni 2017. Dabei konnten die Umsätze in den letzten beiden Jahren wieder ordentlich auf 27,37 Mrd USD gesteigert werden. Das ist über 1,3 Mrd. USD mehr als 2017 und die wichtige Gewinnmarge konnte im Vergleich zu 2017 von 4,63 Mrd. USD auf 6,22 Mrd. USD bis Ende 2021 ansteigen. Das entspricht einer Gewinnspanne von 22,74%. Den größten Anteil des Geschäftes machen die Umsätze mit dem HIV-Mittel aus. Dies trug mit 16,3 Mrd. USD zu knapp 60% am Gesamtumsatz bei.
An zweiter Stelle kam bereits das Covid-19-Medikament Veklury mit 5,5 Mrd. USD Umsatz, welches in Deutschland eher unter Remdesivir bekannt ist. Jedoch rechnet das Unternehmen in 2022 mit einem Umsatz von 25 Mrd. USD, da in diesem Jahr mit Veklury nur noch Umsätze von 2 Mrd. USD erwartet werden. Die anderen Sparten werden diesen Rückgang nur teilweise durch Wachstum, in z.B. der Zelltherapie, ausgleichen können. Die Gewinne der letzten Jahre nutzte das Unternehmen aber, um zum einen die Schulden zu reduzieren und zum anderen um eine Dividende von 3 USD je Aktie auszuschütten. Das entspricht einer Dividendenrendite von 4,6% p.a.
Morphosys – Kurslückenschluss nach 10 Jahren
Die Aktie von der Morphosys AG (WKN: 663200 ISIN: DE0006632003 Ticker-Symbol: MOR) befindet sich seit Mai 2022 in der Bodenbildungsphase. Dabei konnten die Anhänger der Lückenschlusstheorie eine Kurslücke aus September 2012 wieder schließen. Diese befand sich zwischen 19,38 EUR und 21,43 EUR, ist mit dem Abverkauf der letzten 2 ½ Jahre aus dem Weg geräumt und wie ein Supermagnet nun endlich abgeschaltet. Daher nimmt das Momentum bei der Aktie wieder zu und die letzten drei Tiefs im Chart wurden vom Relativen-Stärken-Index (RSI) via Divergenz nicht mehr bestätigt.
Wenn die Kurslückentheoretiker nun ein nächstes Ziel vor Augen haben sollten, dann die Kurslücke von Frühjahr 2021. Hier klafft die Lücke auf der Oberseite zwischen 80,14 EUR und 83,92 EUR. Da die Aktie derzeit bei 20,47 EUR notiert, würde ein Kursschluss dieser Lücke einen Gewinn von über 300% bedeuten. Sollte sich dies aber wieder über 10 Jahre hinziehen, wären das im Schnitt immer noch 14,87% Bruttorendite pro Jahr.
Die Entwicklung von Defence Therapeutics könnten eine vielversprechende Weiterentwicklung bei der Krebstherapie sein und die Nebenwirkung von Chemotherapie und anderen Mitteln der Krankheitsbekämpfung deutlich verringern. Auch die etablierten Aktien von Gilead Science und der arg gebeutelten Morphosys schauen im Moment für antizyklische Anleger spannend aus. Dennoch sollte mit einem klaren Stoppkurs gearbeitet werden.