24.02.2022 | 05:45
Jetzt steigen die Gewinne - Globex Mining, Rio Tinto, Barrick Gold, Omai Gold Mines Aktie
Der Konflikt um die Ukraine ist nach Jahren des Aneinander-Vorbei-Redens in die nächste Phase übergetreten. Der sich nun aufschaukelnde und heißer werdende Konflikt bringt die Kapitalmärkte durcheinander und bei den einsetzenden Sanktionsmaßnahmen werden die EU-Staaten und Russland erheblich verlieren, während als einziger Beteiligter die USA Nutznießer des Konfliktes durch mehr Gas-, Weizen- und Rüstungsexporte sein dürfte. Das treibt die Rohstoffpreise und die Aktien der Rohstoffproduzenten nachhaltig. Einen Trend, den jeder im Depot umsetzen kann.
Lesezeit: ca.
4 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
GLOBEX MINING ENTPRS INC. | CA3799005093 , RIO TINTO PLC LS-_10 | GB0007188757 , BARRICK GOLD CORP. | CA0679011084 , CA6820431048
Globex Mining – Die Welt ist nicht genug
Einer der wenigen seit Jahrzehnten zur Bergbaubranche von Kanada gehörenden Unternehmensgruppe ist die Globex Mining. Seit 1983 baut der heutige CEO Jack Stoch das Unternehmen auf. Am besten ist Globex Mining als Kombination eines Private Equity Fonds und einem Royality Unternehmen zu beschreiben. Mehr als 200 unterschiedliche Bergbauprojekte über nahezu alle Bodenschätze umfasst das Portfolio. Die (oberirdische) Welt ist nicht genug und mit 20 Mio. CAD an Cash, ist das Unternehmen für jede kleinere oder größere Gelegenheit im Bergbausektor zu haben.
Das schuldenfreie Unternehmen ist breit diversifiziert wie kaum ein anderes Minenunternehmen und das über alle Basismetalle, Edelmetalle, Industriemetalle bis hin zu reichhaltigen Kieselerde-Vorkommen. Was auffällt ist, dass seit Gründung keinerlei Verwässerung der Aktionäre durchgeführt wurde, was äußerst selten in der Branche ist. Haupteinnahmequelle des Unternehmens sind neben Pachten und Lizenzgebühren für Landnutzungen auch die Beteiligung am Unternehmenserfolg der Lizenznehmer durch Aktien und Aktienoptionen. Dadurch verdient das Unternehmen immer Geld ohne aber operative Risiken wie die Lizenznehmer einzugehen. Mit einer Marktkapitalisierung von 49 Mio. EUR notiert die Aktie mit einem signifikanten Abschlag zum Marktwert des Portfolios.
Rio Tinto liefert
Nach dem von Juli bis November 2021 der Eisenerzpreis um 58% zurückgekommen ist, ist die Lage beim Stahlvorprodukt wieder stärker aufgehellt. Der Eisenerzpreis stieg in den vergangenen vier Monaten bis zum 24.02.2022 um 55% an und damit sollten alle Marktaktuere ihre Margenlage verbessert haben. Auch bei Rio Tinto (WKN: 852147 ISIN: GB0007188757 Ticker: RIO1) ist das der Fall und das wurde durch ein Rekordergebnis bestätigt. Innerhalb eines Jahres konnte Rio Tinto den bereinigten Gewinn um 72% auf rund 21,94 Mrd. USD steigern, das lag aber leicht unter den Erwartungen.
Der Umsatz stieg im selben Zeitraum auf 63,5 Mrd. USD und damit um 42%. Dafür verantwortlich waren auch die Preissteigerungen bei Kupfer und Aluminium, die um ca. 50% zulegten. Daher will das Unternehmen 7,93 USD Dividende zzgl. einer Sonderdividende von 2,47 USD ausbezahlen. Damit fließen ins Säckle der Aktionäre insgesamt 10,49 USD zurück, was bei einem Kurs von 77,07 USD (68,30 EUR) einer Dividendenrendite von 13,5% p.a. entspricht.
Omai Gold Mines – Größte Goldmine Südamerikas
Das kanadischen Unternehmen Omai Gold Mines (ISIN: CA6820431048) hält über seine Tochtergesellschaft Avalon Gold Exploration die Schürfkonzession an der ehemaligen Goldmine Omai sowie Bergbaukonzessionen in der angrenzenden Umgebung. Die Omai Mine war einst die größte produzierende Goldmine Südamerikas. Allein zwischen 1993 und 2005 wurden über 3 Millionen Unzen Gold produziert mit einem durchschnittlichen Jahresproduktion von 300.000 Unzen. Am 18. Februar 2022 gab das Unternehmen eine erste Mineralressourcenschätzung (NI 43-101) für die Goldlagerstätte ab. Insgesamt 703.300 Unze Gold der Kategorie „Angezeigt“ sowie 940.000 Unzen Gold der Kategorie „Abgeleitet“ konnten ausgewiesen werden.
Zusätzlich befinden sich noch außerhalb der Goldgrube weitere 224.600 Unzen Gold, die aber in der NI 43-101 nicht ausgewiesen werden durften, weil sie sich außerhalb der Omai Mine befanden und 15 der 28 Bohrlöcher auf historische Bohrungen basierten. Interessant ist der Fakt, das die Produktion 2005 bei einem Goldpreis von ca. 400 USD je Unze eingestellt werden musste, weil ein Weiterbetrieb zu diesem Zeitpunkt unwirtschaftlich geworden ist. Das sieht bei einem Goldpreis von derzeit 1.900 USD je Unze wieder komplett anders aus und eine Inproduktionsnahme des Tagebaus sollte innerhalb von 24 Monaten möglich sein. Dafür müssten wahrscheinlich aber zuerst der mit Wasser vollgelaufene Tagebau und die zugehörigen Schächte wieder leergepumpt werden.
Barrick Gold – steigt mit dem Goldpreis
Der zweitgrößte Goldproduzent Barrick Gold konnte im letzten Quartal einen Umsatz von 3,31 Mrd. USD erzielen. Damit stieg der Umsatz zum Vorquartal um 17% an und übertraf die Erwartungen der Analysten. Diese rechneten im Schnitt nur mit 3,147 Mrd. USD. Der Nettogewinn konnte im Vergleich zum vorangegangenen Quartal mehr als verdoppelt werden und erreichte 726 Mio. USD. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei Barrick mit 0,35 USD insgesamt 14% höher als die Analysten gerechnet hatten. Diese gingen von nur 0,30 USD aus. Darauf kündigte das Schwergewicht einen Aktienrückkaufprogramm über 1 Mrd. USD an und erhöhte wie Rio Tinto die Dividende.
CEO Mark Bristow sagte zum Aktienrückkaufprogramm, das der aktuelle Aktienkurs den Wert von Barrick-Assets nicht im Ansatz widerspiegele. Daher profitieren die Aktionäre von der Maßnahme des Aktienrückkaufprogrammes im doppelten Sinne, denn zum einen wird die angebotene Aktienanzahl verknappt und zum anderen die Unterbewertung verringert. Die Dividende wird um 11% auf 10 Cents pro Aktie erhöht, was einer umgerechneten Rendite von 1,77% p.a. bei einem Aktienkurs von 22,60 USD (19,90 EUR) entspricht. Negativ fiel auf, das u.a. durch Corona-Schutzmaßnahmen und gestiegenen Energiepreise die All-In Sustaining Costs (AISC) gestiegen sind. Sie kletterten bei den Kupferminen um 17,5% auf 2,62 USD pro Pfund nach 2,23 USD pro Pfund im Vorjahr. Im Goldsegment stiegen die Kosten von 967 USD pro Unze 2020 auf 1.026 USD pro Unze (+6,1%) in 2021. Barrick geht davon aus, dass die AISC dieses Jahr weiter steigen und zwischen 1.040 und 1.120 USD pro Unze liegen werden.
Fazit
Während die Aktienmärkte durch den Ukrainekonflikt stark durchgeschüttelt worden sind, konnten die Aktien der großen Rohstoffproduzenten weiter ansteigen. Meist folgenen die Aktien der kleineren Produzenten und Explorertitel zeitversetzt, denn das Kapital investiert erst bei den großen Unternehmen und schwabbt dann wie bei einer Champagnerpyramide auf die nächsten kleineren Werte über. Zeit genug, um sich rechtzeitig zu positionieren.