16.11.2022 | 04:45
Jetzt Turnaround? Aurora Cannabis, ProSiebenSat.1 Media, Tocvan Ventures Aktie
Steigende Inflation in Deutschland - aber fallende Inflationskennzahlen in den USA - verwirren den ein oder anderen Anleger. Diese schauen dem stetigen Anstieg der Indizes und Aktienkurse ungläubig hinterher. Was ist mit der Erdgas- und Energiekrise, den geopolitischen Verwerfungen in der Ukraine zwischen USA und Russland und der Taiwan-Frage zwischen USA und China? Doch genau diese Risiken hatten die Marktteilnehmer über die vergangenen Monate eingepreist und nun zeigen die Quartalskennzahlen der meisten Unternehmen an, dass der Pessimismus zwar gerechtfertigt war, aber die Unternehmen bei weitem nicht so stark getroffen worden sind, wie die Marktteilnehmer dies erwartet hatten.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
AURORA CANNABIS | CA05156X8843 , PROSIEBENSAT.1 NA O.N. | DE000PSM7770 , TOCVAN VENTURES C | CA88900N1050
Tocvan Ventures – Top Goldgehalte
Das kanadische Unternehmen Tocvan Ventures (WKN: A2PE64 ISIN: CA88900N1050 Ticker-Symbol: TV3) besitzt das Gold-Silber-Projekt El Picacho in Mexiko. Auf diesem Projekt exploriert das Unternehmen und konnte dort bereits einen hochgradigen Goldtrend aufspüren. Dieser verläuft über 500m und durchkreuzt zwei separate Goldmineralisierungen. Bei der letzten Exploration konnten in 17 von 80 Gesteinsproben (21%) Goldgehalte von über 5g/t nachgewiesen werden. Im Durchschnitt war dabei der Goldgehalt bei hohen 12,8 g/t und ausreißend sogar bei 32 g/t Gold. Bei 39 der 80 Gesteinsproben (49%) lag der Gehalt immer noch bei durchschnittlich 6,4 g/t.
Bis Ende Juni 2023 wird daher das bereits laufende Bohrprogramm andauern, um das Gebiet besser zu erkunden und die Mächtigkeit der Goldmineralisierungen in der Tiefe auszukundschaften. Dass hier Gold und Silber liegt, war dem CEO Brodie Sutherland schon von Anfang an klar, denn es befinden sich bereits sehr alte Abbaustätten auf dem Gebiet, die noch per Schlägel und Bergeisen in das goldhaltige Gestein getrieben worden sind. Für die deutschen Aktionäre war der CEO auch auf der Edelmetall- und Rohstoffmesse in München persönlich zugegen und er stellte sich dort den interessierten Fragen der Anteilseigner, von Pressevertretern und Besuchern.
Aurora Cannabis – Wieder interessant?
Als die Cannabis-Branche bis vor vier Jahren ein ganz heißes Thema war, gehörte die Aktie von Aurora Cannabis mit zu den höchstbewerteten Unternehmen des Sektors. Für die Aktie wurden im Oktober 2018 noch 150,30 USD in der Spitze gezahlt. Doch was stark steigt, das fällt auch wieder stark und der Verfall der Aktie dauert bis dato an und erreichte am 11.10.2022 das vorläufige Allzeit-Tief von 0,98 USD je Anteilsschein. Das entsprach einem Kursverlust von 99,3% innerhalb der vergangenen vier Jahre.
Doch in den vergangenen vier Wochen konnte sich der Kurs der Aktie wieder erholen und notierte zuletzt, trotz schwachen Quartalskennzahlen, wieder fester bei 1,49 USD. Das Unternehmen ist nach wie vor noch auf keinen grünen Zweig gekommen und erzielte einen Nettoverlust von 39 Mio. CAD im abgelaufenen Quartal. Der Umsatz ging dabei sogar um 18% zum Vorjahr zurück und belief sich auf nur noch 37,05 Mio. USD. In den nun noch verbleibenden drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres will das Unternehmen aber noch ca. 128 Mio. USD an Einsparungen vornehmen und damit ein positives EBITDA erzielen. Damit könnte dem Unternehmen der Turnaround gelingen und gehört damit auf die Beobachtungsliste.
Das schlimmste überstanden bei ProSiebenSat1.Media
Anspruchsvoll waren die ersten drei Quartale 2022 für das Medienunternehmen ProSiebenSat.1 Group. Der Konzernumsatz lag bei 2.929 Mio. EUR und nahezu stabil auf Vorjahresniveau, aber das EBITDA ging von 470 Mio. EUR auf 407 Mio. EUR zurück. Belastend waren dabei die Umsätze im dritten Quartal. Diese gingen im Vergleich zum Vorjahr um 9% auf 920 Mio. EUR zurück und das EBITDA um 26% von 58 Mio. EUR auf 43 Mio. EUR. Positiv war aber die Rückführung von 372 Mio. EUR an Verbindlichkeiten. Diese konnten netto auf 1.739 Mio. EUR reduziert werden und befinden sich damit im Zielkorridor der Geschäftsführung.
Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern nun mit einem Umsatz von 4,15 Mrd. EUR und einem bereinigten EBITDA von 650 Mio. EUR. Vorwärts ging es aber im Entertainment-Segment, denn da konnte die Streaming-Plattform Joyn zum 31.10. komplett übernommen werden. Joyn ist bzw. soll die erste Anlaufstelle des hauseigenen digitalen Ökosystem sein. Für das vierte Quartal ist das Unternehmen aber verhalten positiv gestimmt, da das vierte Quartal traditionell das wichtigste Quartal für Umsatz und Ergebnisbeitrag ist.
Die Aktienmärkte setzen ihre Aufwärtsbewegung fort und dabei steigen neben den klassischen Anlageklassen auch die Rohstoffmärkte und Rohstoffunternehmen immer stärker an. Allein der Dow-Jones-Index legte um über 5.300 Punkte bzw. 18,5% in den letzten vier Wochen zu und der DAX40-Index sogar um über 22%.