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06.02.2025 | 05:45

Kennedy als Chance für Pharmawerte? CureVac, Pfizer, Vidac Pharma

  • CureVac
  • Pfizer
  • Vidac Pharma
Bildquelle: pixabay.com

Mit der Abstimmung über Robert F. Kennedys Nominierung zum US-Gesundheitsminister fielen viele Pharmaaktien der Impfstoffhersteller im Allgemeinen, wie auch die der Corona-Wirkstoff Produzenten im Speziellen. Kennedy ist bekannt für seine impfkritische Haltung und könnte das umsatzstarke Geschäft der Pharmaunternehmen durch strengere Regeln zum Schutz der US-Bürger beschränken. Diese Unsicherheit belastete kurzfristig seit Dienstag die Kurse der dazugehörigen Aktiengesellschaften, auch wenn diese gar nicht davon betroffen wären. Das bietet die Chance für informierte Anleger, die Kursrücksetzer zu kaufen.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: NL0015436031 , US7170811035 , GB00BM9XQ619


 

CureVac – Trendwende vollzogen

Die Aktie von CureVac (WKN: A2P71U | ISIN: NL0015436031 | Ticker-Symbol: 5CV) war seit der in 2020 ausgerufenen Corona-Pandemie für die Aktionäre eine herbe Enttäuschung. Zahlten Anleger im Dezember 2020 noch 120 EUR je Aktie, wechselten im November 2024 die Aktien teilweise für nur 2,31 EUR den Eigentümer. Doch seitdem hat sich im Bereich von 2,10 EUR bis 2,90 EUR ein markanter Unterstützungsbereich ausgebildet. Danach konnte sich die Aktie wieder deutlich erholen und notiert derzeit bei 3,48 EUR bereits erheblich darüber.

Mit den Tiefs von April und November 2024 könnte die Aktie des Tübinger mRNA-Spezialisten einen doppelten Boden ausgebildet und mit dem Anstieg der letzten zweieinhalb Monate die Trendwende geschafft haben. Der andauernde Anstieg begann kurz nach der Wahl von Donald Trump, lag aber eher an der kurze Zeit später verkündeten Vereinbarung mit GlaxoSmithKline (GSK). Hier erhielten die Tübinger die Vorauszahlung von GSK über 400 Mio. EUR für den Vogelgrippe-Impfstoff-Kandidaten. Zudem wurden die Kosten durch Kündigungen um 30 % reduziert und damit ist CureVac für die nächsten Quartale bis 2028 finanziert.

Nächste Phase bei Vidac Pharma

Eine starke Entwicklung seit Sommer 2024 konnte das biopharmazeutische Onkologieunternehmen Vidac Pharma (WKN: A3DTUQ | ISIN: GB00BM9XQ619 | Ticker-Symbol: T9G) hinlegen. Im Juni 2024 notierte die Aktie noch bei 0,16 EUR und konnte zuletzt für 0,64 EUR je Anteilsschein gekauft werden. Der Preis stieg um 400 % und bescherte den Anlegern und Investoren in den letzten acht Monaten einen deutlichen Wertzuwachs. Erfolgreich abschließen konnte das Unternehmen bereits die Phase-2A-Studie zum kutanen T-Zell-Lymphom (CTCL). Mit neuen Formulierungsverbesserungen soll dann die anschließende Phase-2B-Studie durchgeführt werden, die im Moment vorbereitet wird.
Parallel wird auch die zweite klinische Phase-2B-Studie bei aktinischer Keratose vorbereitet, für die das Unternehmen bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) eine First-Class-Therapie für Dermatologen anstrebt.

Vidac Pharma läuft mit einer derzeitigen Marktkapitalisierung von 32 Mio. EUR nach wie vor unter dem Radar größerer Investoren, aber umso interessanter ist die konsequente Weiterentwicklung der Pipeline des Unternehmens. So erhielt Vidac Pharma im Dezember 2024 vom US-Patent- und Markenamt (USPTO) den erweiterten Patentschutz für die onkologischen Wirkstoffkandidaten VDA-1102 (Tuvatexib) und CDA-1275. Diese Erweiterung umfasst u. a. die Metastasen von Prostatakrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs wie auch Dickdarm-, Gebärmutterhals- und Lungenkrebs.

Zur bemerkenswerten Wirkweise von VDA-1102 konnte Unternehmensgründer und CEO Dr. Herzberg zuletzt auf dem Google-Campus in Tel Aviv beim Treffen „Hirntumordaten und technische Innovation“ am 27.01.2025 berichten. Hier stand im Vortrag der Warburg-Effekt der Hyperglykolyse bei der Behandlung von Hirntumoren mit VDA-1102 und dessen bemerkenswerte Wirksamkeit im Vordergrund. Dr. Herzberg erklärte hierzu u. a.: "Wir haben bei verschiedenen Tumorarten positive Reaktionen auf unsere Produkte beobachtet und konzentrieren uns strategisch auf mehrere dringende Fälle, für die es derzeit keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten gibt. Unsere Fortschritte bei der Entwicklung einer systemischen Verabreichungsmethode stellen einen bedeutenden Schritt nach vorn in unserem Engagement dar, diesen kritischen medizinischen Bedarf zu decken."

Pfizer unter Beobachtung

Der US-Pharma-Konzern Pfizer (WKN: 852009 | ISIN: US7170811035 | Ticker-Symbol: PFE) hat im vierten Quartal 2024 die Markterwartungen übertroffen, wobei der Umsatz auf 17,76 Mrd. USD stieg – ein Plus von 22 % im Vergleich zum Vorjahr. Die eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen zeigten Wirkung und das Unternehmen kehrte mit einem Nettoertrag von 410 Mio. USD (0,07 USD/Aktie) in die Gewinnzone zurück, nachdem es im Vorjahresquartal noch einen Verlust von 3,37 Mrd. USD verzeichnet hatte. Das Management ist zuversichtlich, bis Ende 2025 rund 4,5 Mrd. USD einsparen zu können.

Die Geschäftsergebnisse waren jedoch gemischt: Während der Covid-Impfstoff und die Anti-Coronavirus-Pille „Paxlovid“ mit 3,4 Mrd. USD bzw. 727 Mio. USD Umsatz die Erwartungen übertrafen, enttäuschte der RSV-Impfstoff „Abrysvo“ mit nur 198 Mio. USD Umsatz deutlich. Trotz der positiven Gesamtentwicklung bleibt die Zukunftsperspektive für Pfizer herausfordernd. Das Vakzin-Geschäft steht unter besonderer Beobachtung, insbesondere vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen in den USA. Hier wurde die Nominierung des impfkritischen Robert F. Kennedy zum Gesundheitsminister im Senat knapp angenommen.

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Fazit

Einen ersten Vorgeschmack auf weiteres Potenzial konnte in den vergangenen Monaten die Aktie von Vidac Pharma geben. Eine verbesserte Effizienz der bisherigen Standardbehandlung von Krebs mittels Chemotherapie und den Wirkstoffen von Vidac Pharma könnte bei positiven Folgetests einen Behandlungsdurchbruch zur Folge haben.
Bei Pfizer zeigen die gemischten Ergebnisse sowie die Nominierung von Robert F. Kennedy zum Gesundheitsminister, dass der Konzern weiterhin mit Unsicherheiten konfrontiert ist.
Währenddessen hat sich das Lagebild bei CureVac seit der Vereinbarung mit GSK deutlich verbessert und Investoren müssen die nächsten Jahre nicht mit Kapitalerhöhungen und Verwässerung der Anteile rechnen.



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