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02.07.2021 | 05:45

Klare Absage an Präsident Biden – Bayer AG, Pfizer, XPhyto Therapeutics, CureVac

  • Bayer
  • Pfizer
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  • Curevac
Bildquelle: pixabay.com

Eine 'Doppelzüngigkeit der USA' zeigt sich seit Jahren auch gegenüber Verbündeten. Ob durch Trump oder Biden macht für viele Beobachter keinen Unterschied. Zwar würde Joe Biden gerne Patente für Corona-Impfstoffe freigeben. Allerdings liegen diese zuweilen in Europa und die Pharma-Player aus den USA spielen auch nicht mit. Man stelle sich vor, ein US-Präsident würde per Erlass den Algorithmus des US-Konzernes Google für die Welt freigeben. Das wäre mit Sicherheit nicht mit Grundregeln der Marktwirtschaft und Befindlichkeiten von Geheimdiensten vereinbar, zumindest solange Letztere Zugang zu diesem Datenschatz haben. Wer das Spiel der Politik durchschaut, kann je nach Marktlage davon profitieren.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , PFIZER INC. DL-_05 | US7170811035 , XPHYTO THERAPEUTICS | CA98421R1055 , CUREVAC N.V. O.N. | NL0015436031


 

PCR-Ergebnisse in 20-25 Minuten

Nachdem die dritte Welle in Deutschland abgeklungen ist, liest man in den Gazetten neue Schreckensmeldungen über die auf uns zukommende Delta-Variante. Offenbar sind auch die Epsilon-Mutation und Zeta-Variante nicht mehr allzu weit entfernt und das griechische Alphabet hat noch ein paar weitere Buchstaben parat. Doch während klar ist, dass Auflagen durch Schlagzeilen höheren Absatz finden, ist auch gewiss, dass die Menschheit lernen muss, mit dem Corona-Virus zu leben. Effektive Lösungen, die ein „normales“ Leben für die Gesellschaft ermöglichen, sind gefragter denn je .

Eine schnelle Lösung für PCR-Tests hat das Unternehmen XPhyto Therapeutics (WKN: A2PPTN ISIN: CA98421R1055 Ticker: 4XT) aus Kanada entwickelt. Mit dem COVID-19 RT-PCR-Testsystem, welches unter dem Namen „Covid-ID Lab“ ausgeliefert wird, kann das Ergebnis des PCR-Tests auf sagenhafte 20-25 Minuten reduziert werden. Damit können mögliche positive Schnelltests innerhalb kürzester Zeit die Ungewissheit für die Familie, Kollegen oder Mitschüler auflösen und somit auch die Gesundheitsämter deutlich entlastet werden.

Daher sind auch Neuigkeiten vom 30. Juni als potentieller Turbozünder anzusehen: Demnach unterzeichnete XPhyto einen Vertrag mit zehn COVID-19 Testzentren und die ersten 1.000 Covid-ID Labs befinden sich bereits in Auslieferung an Testzentren in Berlin. Der Test ist prädestiniert für Flughäfen, Kliniken, Urlaubsorte, usw., um ein mögliche Ausbreitungsdynamik zügig unterbinden zu können. Mit der Lösung von XPhyto ist ein praktikabler Ansatz mit zeitnahen Ergebnissen gegeben - somit auch ein hohes Umsatzpotential für das Unternehmen zu erwarten.

Ergebnis sogar eher positiv aufgenommen

Nach dem weiteren Rückschlag für die CureVac-Aktionäre (WKN: A2P71U ISIN: NL0015436031 Ticker: 5CV) wird es nun spannend, ob seitens des Impfstoffkandidaten CVnCoV überhaupt noch mit positiven Nachrichten gerechnet werden kann. Denn nach der finalen Analyse der Phase 2b/3-Studie und einer Impfstoffwirksamkeit von 48%, eröffnete die Aktie mit einer Kurslücke am gestrigen Donnerstag. Im Laufe des Tages konnte diese wieder geschlossen werden. Scheinbar nimmt die Börse die endgültigen Ergebnisse sogar positiv auf. Investoren kauften die arg gebeutelte CureVac-Aktie nun wieder ein, so dass die Aktie bei 56,90 EUR aus dem Handel ging.

Dem Bayer Konzern (WKN: BAY001 ISIN: DE000BAY0017 Ticker: BAYN) als Kooperationspartner von CureVac machte die Meldung recht wenig aus und die Kaufnachfrage nahm hier weiter zu. Vielleicht sehen die Marktteilnehmer die Ergebnisse der CureVac-Studie gar nicht so negativ an? Sie schützt laut Studie bei zu 77% vor einem moderaten und schweren Krankheitsverlauf und über alle Krankheitsverläufe betrachtet zu 53%. Doch interessant ist eigentlich die Feststellung bei den Teilnehmern zwischen 18 und 60 Jahren, dass ein vollständiger Schutz vor Krankenhausaufenthalt und Tod zu bestehen scheint. Dieser vollständige Schutz konnte bei den anderen und per Notfallzulassung erteilten Impfstoffkandidaten bisher nicht in der Praxis festgestellt werden.

Auch die jüngste Klageabweisung gegen Schadensersatzansprüche für die Verhütungspille "Yasminelle" vor dem OLG Karlsruhe dürfte für die Bayer AG positiv bewertet worden sein. Hier wurde der Bayer-Tochter Bayer Vital GmbH vorgeworfen, für eine Thromboembolie nach Einnahme von "Yasminelle" verantwortlich zu sein.

Pfizer widerspricht Biden vehement

Dem Vorpreschen des US-amerikanischen Präsidenten Joe Biden mit Forderung nach Freigabe von Corona-Patenten, erteilte der 222 Milliarden USD schwere und in den USA ansässige Pharmariese Pfizer (WKN: 852009 ISIN: US7170811035 Ticker: PFE) eine klare Absage. Pfizer erklärte am gestrigen Donnerstag, dass der von BioNTech entwickelte und patentierte Covid-19 Impfstoff seitens Pfizer nur an Zentralregierungen und supranationale Organisationen, wie COVAX, zum Zwecke von nationalen Immunisierungsprogrammen ausgeliefert wird. Es wurde extra betont, dass weder Pfizer selbst noch Tochtergesellschaften von Pfizer irgend jemanden weltweit autorisiert hat, den BioNTech-Impfstoff zu importieren, zu vermarkten noch zu vertrieben. Für die populäre Forderung von US-Präsident Biden nach Freigabe der Patente war dies eine klare Absage.


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