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09.06.2022 | 05:45

Kontrollverlust der EZB? – Barsele Minerals, Rio Tinto, Salzgitter und Shell Aktien

  • Barsele Minerals
  • Salzgitter
  • Royal Dutch Shell
  • Rio Tinto
Bildquelle: pixabay.com

Die Notenbanker der EZB könnten den Kampf um die Inflation bereits verloren haben, bevor sie überhaupt mit ersten Zinsschritten beginnen. Dies liegt ursächlich an der Fehlkonstruktion des EURO, der deswegen seit Jahren nur mit permanenten Rettungspaketen am Zerfall gehindert werden konnte. Ebenfalls die Unfähigkeit zur Anerkennung von Wirtschaftszyklen und dem stärker werdenden Vertrauensverlust breiter Teile der Bevölkerung in die Führungsfähigkeit politisch kontrollierter Institutionen, führen zu immer sichtbareren Zerwürfnissen innerhalb der EURO-Zone. Daher flieht längst das scheue Kapital aus dem EURO-Raum hin zum USD, aber auch in den unterbewerteten Rohstoffsektor.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: BARSELE MINERALS | CA0688921083 , SALZGITTER AG O.N. | DE0006202005 , Shell PLC | GB00BP6MXD84 , RIO TINTO PLC LS-_10 | GB0007188757


 

Bohrprogramm startet – Barsele Minerals

Die Inflationskennzahlen in allen Währungsräumen der Welt steigen von Monat zu Monat immer stärker an. Während es im EURO-Raum offiziell „erst“ 8,1% p.a. sind, hat die Türkei bereits über 70% Geldentwertung zu verkraften. Dort können sich große Teile der Bevölkerung kaum noch ernähren und die Ersparnisse sind längst dem Kaufkraftverlust zum Opfer gefallen. Nur wer sein Geld in USD und internationalen Konzernen investiert hatte, konnte sein Geld vor der Entwertung der Lira schützen. Dieses Beispiel sollten auch europäische Anleger berücksichtigen, denn auch der EUR hat gegenüber dem USD innerhalb eines Jahres über 12% an Wert verloren.

Das dürfte dem kanadischen Explorationsunternehmen Barsele Minerals Corp. (WKN: A14108 ISIN: CA0688921083 Ticker: HEG) mit Sitz in Vancouver in die Hände spielen. Zuletzt haben die Aktien des Goldsektors deutlich an Bewertung verloren, besonders kleinere Unternehmen wie Barsele Minerals werden zu Kursen gehandelt, die zuletzt im Crashmonat März 2020 gesehen worden sind. Dabei verkennt der Markt, dass der Goldpreis im Vergleich zum März vor zwei Jahren noch 20% tiefer stand. Die tiefen Kurse dürften spätestens im dritten Quartal 2022 der Vergangenheit angehören, denn das nächste 3.000m Bohrprogramm mit 15 Bohrlöchern ist gestartet. Bereits die bisherigen Ergebnisse waren sehr gut und mit 55% Beteiligung von Agnico Eagle, dem drittgrößten Goldproduzent der Welt, ist der Ankerinvestor auch der potentielle Kandidat für die spätere Übernahme des Barsele Projektes. Antizyklisches Handeln könnte sich daher für langfristig orientierte Anleger lohnen.

Dekarbonisierung bei Rio Tinto & Salzgitter

Zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion arbeiten zukünftig Rio Tinto und die Salzgitter AG zusammen. Durch die Unterzeichnung einer Grundsatzvereinbarung über technische, logistische und gütespezifische Fragestellungen zur CO2-armen Lieferung von Eisenerz und dem Produktionsverfahren von „grünem“ Stahl wollen die beiden Konzerne ihr Knowhow gemeinsam nutzen und weiterentwickeln. Für die Salzgitter AG bringt es Vorteile bei dem Vorantreiben des Salcos-Programmes und der CO2-freien Stahlerzeugung bis 2033. Rio Tinto erforscht dabei die Optimierung der Eisenerz-Pelletqualität in Hinblick auf die geplante Direktreduktion mit Wasserstoff sowie der Optimierung und Zertifizierung der Lieferketten. Bis 2025 will Rio Tinto die Emissionen um 15% und bis 2030 um 50% reduzieren.

Breitseite erhält Rio Tinto jedoch in Australien vom russischen Aluminium Konzern Rusal. Das russische Unternehmen hat rechtliche Schritte gegen Rio Tinto angekündigt, um wieder Zugang zu dem Joint Venture Projekt von Queensland Alumina Limited (QAL) zu erhalten. Rio Tinto hält daran 80% und Rusal 20% der Anteile. Im Rahmen der Sanktionen von Australien gegen Russland waren auch zwei russische Oligarchen mit Verbindungen zu QAL betroffen. Daraufhin übernahm im April Rio Tinto die vollständige Kontrolle über das Projekt und schnitt Rusal gleichzeitig den Zugang zur Produktion wie auch den Kontrollrechten ab. Damit verstoße Rio Tinto nach Ansicht der australischen Rusal Tochter Alumina and Bauxit Company gegen geltendes Recht und fordert Rio Tinto vor dem australischen Bundesgericht auf, die Rechte an QAL wieder freizugeben.

Shell – verdient kräftig

Die Energiewende treibt auch den Shell Konzern sehr stark an. Dieser investiert Milliarden in den Konzernumbau. Deutlich mehr als die US-konkurrenten Exxon oder Chevron und wird daher am Markt mit einem deutlichen Abschlag gehandelt. Durch den hohen Ölpreis erzielt das Unternehmen eine gigantische Menge an Cashflow. Allein in den letzten 12 Monaten betrug der freie Cashflow über 30 Mrd. EUR. Davon wurden im selben Zeitraum ca. 6 Mrd. EUR in Aktienrückkäufe investiert sowie gut 6 Mrd. EUR an die Aktionäre durch die Dividende ausgeschüttet. Das entspricht einer Rendite von ca. 6% auf die aktuelle Marktkapitalisierung.

Gehandelt wird die Aktie aber immer noch auf dem Niveau von 2005 bis 2008. Der Unterschied zu damals ist aber ein gestiegenes Eigenkapital von ca. 75 Mrd. EUR auf 165 Mrd. EUR. Belastend wirken sich aber die abnehmenden Erdöl- und Erdgasreserven aus. Das Unternehmen erschließt keine neuen Lagerstätten mehr, da bis 2032 das Unternehmen in die Erzeugung sauberer Energien umgewandelt werden soll. Da das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) nur 6,5 beträgt, sind dieses Risiken bereits eingepreist. Durch den hohen Ölpreis, das sehr gut laufende Upstreamgeschäft, sowie die Aktienrückkäufe nebst Dividendenausschüttung, dürften heutige Investoren mit einer Rendite von ca. 10% kalkulieren können. Damit wäre ein Inflationsausgleich zumindest aus aktueller Sicht gewährleistet.


Investoren und Anleger müssen sich genau überlegen, wie sie sich für die kommenden Jahre positionieren, denn die indirekte Steuer über die Geldentwertung wird anhaltend hoch bleiben. Eine Investition in rohstofffokussierte Unternehmen und börsennotierte Aktien mit Sachwertcharakter könnte mittelfristig eine bessere Investition sein als sein Geld durch Inflation und weitere Währungsabwertung aufzehren zu lassen.


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