15.02.2022 | 05:45
Kriegsangst setzt Fluchtbewegung fort - CoinSmart Financial, Muenchener Rueckversicherungs-Gesellschaft, Deutsche Bank Aktie
Die medial aufgeheizte Ukraine-Krise und die wachsende Kriegsangst setzen den Aktienmärkten weiter zu. Der von US-Präsident Joseph Biden am Freitag ausgerufene wahrscheinliche Angriff von Russland auf die Ukraine ließ die Kurse purzeln. Der DAX rutschte auf das Tief von Anfang Oktober 2021 zurück. Aus Angst vor den geopolitischen Risiken fahren Anleger ihre Aktien- und Anleihenquote zurück und parken ihr Geld vorrübergehend in Liquidität.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
MUENCH.RUECKVERS.VNA O.N. | DE0008430026 , Coinsmart Financial Inc. | CA19260N1042 , DEUTSCHE BANK AG NA O.N. | DE0005140008
124% Umsatzwachstum im Quartal! Coinsmart Financial Aktie
Die Welt der Kryptowährungen und Kryptofirmen wird immer größer und erreichte beim größten Sportereignis der Vereinigten Staaten von Amerika, dem Superbowl, die breite mediale Öffentlichkeit. Erstmals bewarb die Handelsplattform FTX vor einem riesigen Publikum den Handel mit Kryptowährungen. Damit ist die Nerd- und Nischensparte der Kryptowährungen auch in der Primetime und den Hauptnachrichten angekommen. Das dürfte Unternehmen wie CoinSmart Financial (WKN: A3C9X1 ISIN: CA19260N1042 Ticker: IIR) guttun, denn diese Handelsplattform erfreut sich wachsender Beliebtheit.
CoinSmart ist erst das zweite Unternehmen in Kanada, welches für den Kryptohandel reguliert ist und erhielt diese Zulassung vor knapp zwei Monaten. Die Plattform ist äußerst nutzerfreundlich gestaltet. Ein Kunde kann innerhalb von wenigen Minuten ein Konto eröffnen und handeln. Bereits über 160.000 Kunden nutzen die Plattform und im vergangenen Jahr 2021 konnte das Unternehmen bereits einen Umsatz von über 20 Mio. CAD erzielen. Der positive Cashflow von CoinSmart ist mit Sicherheit kein Standard bei den Kryptobörsen. Die Cashposition inklusive 2 Mio. Kryptoassets beträgt ca. 14,4 Mio. EUR. Damit verfügt das Unternehmen über ausreichend Kapital, um das Wachstum aus Eigenmitteln zu finanzieren. Im vierten Quartal 2021 konnte der Umsatz zum Vorquartal um 124% gesteigert werden, obwohl das Handelsvolumen um „nur“ 56% angestiegen ist.
Münchener Rück zahlt verlässlich
Die Aktie des Rückversicherers Munich Re (WKN: 843002 ISIN: DE0008430026 Ticker: MUV2) konnte sich in den letzten knapp zwei Jahren hervorragend entwickeln. Trotz einiger Kursrücksetzer in den letzten zwei Wochen ging es insgesamt um 87% aufwärts und Goldman Sachs sieht auch noch kein Ende dieser Aufwärtsbewegung. Sie sehen von aktuell 264 EUR je Aktie ein weiteres Aufwärtspotential von 23% mit einem Kursziel von 325 EUR. Daher versieht die US-Investmentbank die Aktie auch mit einem „Buy“-Rating. Die Aktie profitiert von höheren Margen, die sich nach und nach, insbesondere durch die Nachfrage nach Produkten, welche den Klimawandel berücksichtigen, durchsetzen lassen.
Mit einer Dividendenzahlung von 9,80 EUR entspricht das bei einem Aktienkurs von 264 EUR einer Dividendenrendite von 3,71% p.a.. Damit ist die Aktie zudem für viele Aktionäre und Pensionskassen ein verlässlicher Dividendenzahler, denn seit 1994 schüttet das Unternehmen regelmäßig Dividenden aus und erhöhte sie im Schnitt alle ein bis zwei Jahre. Die nächste Zahlung erfolgt Anfang Mai 2022 und ggf. gibt es dann auf der nächsten Jahreshauptversammlung auch eine Aussage über ein mögliches Aktienrückkaufprogramm.
Deutsche Bank hat es geschafft
Auch die Aktie der einstigen Vorzeige- und später Skandalbank Deutsche Bank (WKN: 514000 ISIN: DE0005140008 Ticker: DBK) konnte die Trendwende aus fundamentaler wie charttechnischer Sicht deutlich hinlegen. Deutsche Bank Chef Christian Sewing konnte den Turnaround des Unternehmens umsetzen, woran seine Vorgänger grandios gescheitert waren. Sewing sagte kürzlich in einem Interview zu dieser schwierigen Zeit: „Wir haben unseren Aktionären viel abverlangt. Wir haben immer gesagt, dass wir an dem Zeitpunkt, wo die nachhaltige Profitabilität da ist, dieses Vertrauen zurückgeben wollen.“
Seit 2015 gehört Christian Sewing zum Deutsche Bank Vorstand und ist seit 2018 Vorstandsvorsitzender. Mit Veröffentlichung der Zahlen zum Geschäftsjahr 2021 kann dieses Vertrauen der Aktionäre mit dem höchsten Gewinn seit zehn Jahren zurückgezahlt werden. Ein dreistelliger Millionenbetrag soll ausgeschüttet werden. Nach Steuern und Zinszahlungen erzielt das Unternehmen 1,9 Mrd. EUR Gewinn und alle Geschäftsbereiche entwickeln sich im Plan oder besser als geplant. In 2022 soll die Eigenkapitalrendite nach Steuern von 8% erreicht werden und sich damit zum Vorjahr mehr als verdoppeln.
Fazit
Die Ukrainekrise hält die Finanzmärkte in Atem und alle hoffen das Beste, aber bereiten sich auf das Schlimmste vor. Auch wenn niemand in Europa einen Krieg befürworten sollte und hinter den Kulissen die Telefondrähte glühen, mögen die Finanzmärkte gerade geopolitische Extremereignisse überhaupt nicht. Sollte sich aber die Behauptung der USA, eines bevorstehenden Angriffs von Russland auf die Ukraine, als falsch erweisen, dürften die Aktienmärkte umgehend wieder in den nächsten Rallyemodus umschalten.