08.07.2025 | 05:45
Mehr Effizienz mit Wasserstoff & Windenergie - dynaCERT, Nordex, SFC Energy AG
In dieser Woche steht der Zollstreit zwischen den Ländern der EU mit den USA im Fokus der Börsen. Am Mittwoch, den 9. Juli 2025, läuft die gesetzte 90-Tages-Verhandlungsfrist des US-Präsidenten Donald Trump aus. Während die Industrienationen Deutschland und Italien eine schnelle Einigung wollen, dämpft Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Erwartungen. Sollte ein Kompromiss zwischen beiden Wirtschaftsräumen scheitern, droht eine Zollspirale, die besonders die exportorientierte deutsche Wirtschaft treffen dürfte.
Lesezeit: ca.
4 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
CA26780A1084 , DE000A0D6554 , DE0007568578
SFC Energy AG Auftragsbuch füllt sich
Im Juni dieses Jahres konnte die SFC Energy AG (WKN: 756857 | ISIN: DE0007568578 | Ticker-Symbol: F3C) einen nächsten wichtigen Meilenstein erreichen. Das erst in 2024 gegründete dänische Tochterunternehmen konnte mit Norlys Fibernet einen neuen Großkunden gewinnen. Der führende Glasfaser-Großhändler in Dänemark vertraut in Zukunft nicht mehr auf Dieselgeneratoren als Notstromlösung, sondern will die emissionsfreie Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie von SFC Energy AG dafür verwenden.
Bisher nutzt Norlys Fibernet an 160 Point-of-Presence Stationen (PoP), worüber die Glasfaserinfrastruktur Dänemarks an zentralen Knotenpunkten gebündelt und abgesichert ist, die Produkte vom ehemaligen Wettbewerber Ballard Power System. Die Ergebnisse müssen so gut gewesen sein, dass die Dänen ihre bisherige Infrastruktur nun weiter umstellen wollen. Zum einen, um sich besser gegen Stromunterbrechungen zu schützen, zum anderen aber auch, um die Wartungskosten zu reduzieren. Da SFC Energy AG die Sparte von Ballard Power System in 2024 übernommen hatte, geht der Großauftrag nun an SFC Energy Dänemark. Auslieferung und Installation soll im August beginnen und bis zum Jahresende abgeschlossen sein.
Für die Analysten von Warburg Research bleibt die Aktie des Herstellers von Direktmethanol- und Wasserstoff-Brennstoffzellen ein „Kauf“ mit einem Kursziel von 27 EUR. First Berlin Equity Research ist etwas optimistischer und deren Analyst Dr. Karsten von Blumenthal sieht auf Sicht der nächsten 12 Monate ein Kursziel von 31 EUR als realistisch an und empfiehlt die Aktie ebenfalls als „Kauf“.
dynaCERT stärkt Bilanz
Während SFC Energy mit seinen Produkten u. a. auf autarke Lösungen für Notstrom und dezentrale Energieversorgung setzt, nimmt auch die Nachfrage nach Nachrüstlösungen in anderen Sektoren zu. Sehr interessant sind solche Angebote im Logistikbereich, in welchem hohe Dieselkosten wesentliche Ausgabentreiber sind. Doch bisher ist eine Emissionsreduzierung in der Transportbranche nur schwerlich möglich, da es noch keine nennenswerte Infrastruktur für Zugmaschinen mit Wasserstoffantrieb gibt.
Hier bietet das kanadische Unternehmen dynaCERT (WKN: A1KBAV | ISIN: CA26780A1084 | Ticker: DMJ) eine praktische Lösung für die meist mit Diesel betriebenen Kraftfahrzeuge. Mithilfe der patentierten HydraGEN™-Technologie kann fast jeder Dieselmotor effizienter und umweltfreundlicher umgerüstet werden. Dabei produziert die HydraGEN™-Einheit den benötigten Wasserstoff während der Nutzung des Dieselmotors und führt den Wasserstoff dem Verbrennungsprozess zu. Je nach Modell sinkt durch die verbesserte Verbrennungseffizienz der Dieselverbrauch und somit auch die Schadstoff- und CO2-Emissionen.
Diese CO2-Einsparmethodik wurde in einem aufwendigen Verfahren durch das CO2-Zertifizierungsunternehmen Verra bestätigt und seitdem werden je eingesparter CO2 Emission entsprechende Emissionszertifikate ausgestellt. Die dafür nötigen Messungen werden durch die HydraLytica™-Software vorgenommen, die ebenfalls von dynaCERT zur Verfügung gestellt wird. Um nun den Vertrieb des Unternehmens weiter auszubauen, konnten die Kanadier im Juni 2025 insgesamt 5 Mio. CAD zu 0,15 CAD bzw. 0,088 EUR einwerben. Damit soll die Auftragsgewinnung in den Schlüsselbranchen Bergbau, Öl- und Gasindustrie sowie des Transportsektors beschleunigt werden.
Die Aktie von dynaCERT notiert aktuell bei 0,15 CAD bzw. 0,088 EUR und kann derzeit noch zu denselben Preisen der kürzlich durchgeführten Kapitalerhöhung zugekauft werden.
Wer daher auf den technischen Fortschritt in einen wachsenden Markt für Klimaschutzlösungen im Bereich der Logistikbranche setzen möchte, für den könnte die HydraGEN™-Technologie mit der Software HydraLytica™ eine mögliche Investmentchance sein. Das sieht zumindest GBC Research so und rechnet für 2025 mit Umsätzen in Höhe von 12 Mio. CAD. Daher empfehlen sie die Aktie als „Kauf“ mit einem Kursziel von 0,48 EUR.
Nordex Aktie Großauftrag
Der Windkraftanlagenhersteller Nordex (WKN: A0D655 | ISIN: DE000A0D6554 | Ticker-Symbol: NDX1) konnte zuletzt wieder den Weg auf den Erfolgspfad zurückfinden. Die Auftragspipeline füllt sich und zuletzt konnten mehrere Großaufträge unterschrieben werden. Aus Deutschland kam ein Auftrag von Umweltgerechte Kraftanlagen (UKA) für Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 435 Megawatt. Dabei sollen die Hamburger die zwei Turbinentypen N175 und N163 ausliefern.
Der größere Auftrag kam aber aus der Türkei über insgesamt 900 Megawatt Gesamtleistung. Zusätzlich sollen auch nach Lettland weitere Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 147 Megawatt ausgeliefert werden und die Wartung für die nächsten 15 Jahre übernommen werden. Eine Nachbestellung kam ebenfalls von der SAB WindTeam über 13 Anlagen des Typs N163 mit einer Gesamtleistung von 91 Megawatt in das Auftragsbuch von Nordex. Hier soll zum Liefervertrag auch über 20 Jahre der Premium-Service für die Turbinen übernommen werden. Ausgeliefert und installiert sollen diese bis Anfang 2027 werden.
Diese gute Entwicklung ist auch den Analysten von Montega aufgefallen. Sie hoben das Kursziel von 15 EUR auf 19 EUR an und empfehlen die Aktie weiterhin als „Kauf“. Etwas mehr Potenzial sieht das Analysehaus Jefferies und empfiehlt die Aktie ebenfalls als „Kauf“ aber mit einem Kursziel von 21 EUR.
Fazit
Die Unternehmungen SFC Energy, dynaCERT und Nordex zeigen unterschiedliche und vielversprechende Ansätze für die Energiewende. Die Analysten sind für alle drei Unternehmen optimistisch bezüglich der weiteren Entwicklung und empfehlen diese zum „Kauf“.