17.07.2023 | 05:45
Mittelzuflüsse und Kursanstieg – BASF, Carbios, Defence Therapeutics Aktie
Nach einer starken Börsenwoche ist den Aktienindizes am freitäglichen Endspurt die Puste ausgegangen. Konnten am Donnerstag noch 16.189 Punkte im Dax erreicht werden, ging es am Freitag bis zum Börsenschluss um 111 Punkte wieder runter. Dennoch wurde die Woche mit einem Plus von 2,4 % beendet. Ähnlich stark, mit einem Plus von 2,38 %, ging der Dow Jones Industrial Index mit 34.509 Punkten ins Wochenende. Doch mit rückläufiger Inflation, aber robusten Konjunkturdaten in den USA rücken nun wieder weiter anziehende Zentralbankzinsen in den Fokus und das könnte belastende Auswirkungen auf die Indizes in den kommenden Tagen haben.
Lesezeit: ca.
2 Minuten.
Autor:
Sven Ferber
ISIN:
FR0011648716 , CA24463V1013 , DE000BASF111
Defence Therapeutics konsolidiert
Das aus Kanada stammende biopharmazeutische Unternehmen Defence Therapeutics (WKN: A3CN14 | ISIN: CA24463V1013 | Ticker: DTC) hat sich auf die Entwicklung immunonkologische Impfstoffe mit Hilfe seiner Digital-Plattformtechnologie spezialisiert. Mithilfe der sogenannten Accum™ Technologie optimiert das Unternehmen bereits vor den ersten Tests die Wirksamkeit möglicher Impfstoffkandidaten und kann dadurch die Fehlversuchsquote bei den späteren und laufenden Anwendungen deutlich senken. Hauptfokus des Unternehmens ist innerhalb der 7 Patentfamilien derzeit der AccuTOX™-Wirkstoff.
Die präklinische Phase ist abgeschlossen und die Phase-I-Studie ist bereits in der Vorbereitung und soll noch im laufenden Quartal gestartet werden. Das Mittel AccuTOX™ ist sehr interessant, da der Wirkstoff kranken Zellen, wie die Krebszellen, dazu zwingt, in den „Freitod“ überzugehen. Versuche an Mäusen haben bereits sehr gute Ergebnisse gezeigt und Lymphome verkleinert. Auch die Überlebensrate der erkrankten Tiere stieg im Vergleich zur unbehandelten Vergleichsgruppe an. Auch die Kombination von AccuTOX™ mit einem proteinbasierten Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs zeigte in der präklinischen Phase sehr gute Ergebnisse und soll ebenfalls im Laufe dieses Jahres in die klinische Studienphase überführt werden. Erste Anleger sind bereits im Juni auf die Aktie aufmerksam geworden. Die Aktie konnte im ersten Anlauf um 45 % auf 2,32 EUR ansteigen. Seit dem 23. Juni konsolidiert der Wert diesen Anstieg und ist im Moment für 1,93 EUR je Anteilsschein zu haben.
Carbios mit 141 Mio. EUR an Mittelzuflüssen
Der aus Frankreich stammende Kunststoff-Recycler Carbios (WKN: A1XA4J | ISIN: FR0011648716 | Ticker-Symbol: 3C1) konnte mittels einer deutlich überzeichneten Kapitalerhöhung insgesamt 141 Mio. EUR einnehmen. Laut Unternehmensauskunft war es die größte Kapitalerhöhung der letzten acht Jahre an der europäischen Börse für kleine und mittelgroße Unternehmen Euronext Growth. Das Unternehmen gab 5,6 Mio. neue Aktien zu einem Stückpreis von 25,32 EUR aus und die Zeichnungsquote lag mit 141,2 % klar in der Überzeichnung.
Mit den Mittelzuflüssen will Carbios u. a. die Errichtung einer neuen Anlage zum Recycling von Plastik finanzieren. In der neuen Anlage möchte das Unternehmen zudem die sogenannte Biorecyclingmethode einsetzen, bei der Enzyme Plastikmüll effektiver zersetzen sollen, als bei bisherigen Recyclingmethoden. Die Demonstrationsanlage für dieses Verfahren betreibt Carbios bereits im französischen Clermont-Ferrand. Mit dem Neubau soll die erste kommerzielle Anlage ebenfalls in Frankreich nahe der Grenze zu Luxemburg entstehen. Insgesamt sollen die Investitionskosten für Carbios bei ca. 230 Mio. EUR liegen und die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant.
BASF mit Gewinnwarnung
In den letzten zwei Wochen konnte die Aktie der BASF SE (WKN: BASF11 | ISIN: DE000BASF111 | Ticker-Symbol: BAS) deutlich ansteigen. Um 6,7 % legte das Dax-Schwergewicht in diesem Zeitraum zu. Auch wenn am vergangenen Freitag Gewinnmitnahmen auf den Kurs drückten und die Aktie mit 45,36 EUR in das Wochenende ging. Belastend für die Stimmung bei den Aktionären waren ab Donnerstag die veröffentlichen Kennzahlen zum Geschäftsergebnis des 2. Quartals und der Ausblick für das restliche Jahr.
Der Konzern kassierte seine alte Prognose für dieses Jahr mit einem geplanten Umsatz von 84 bis 87 Mrd. EUR auf nur noch 73 bis 76 Mrd. EUR. Auch das bereinigte EBIT soll statt 4,8 bis 5,4 Mrd. EUR nur noch bei 4,0 bis 4,4 Mrd. EUR zum Jahresende liegen. Die meisten Experten waren von der Entwicklung überrascht und hatten zumindest für das 2. Quartal noch mit höheren Umsätzen und Erträgen gerechnet. Statt 17,3 Mrd. EUR tatsächlichen Umsatz in Q2 2023 hatten die Analysten 19,3 Mrd. EUR erwartet. Auch beim erzielten Gewinn lag Plan und Wirklichkeit weiter auseinander als gedacht. Statt 729 Mio. EUR erwirtschaftete die BASF nur noch 499 Mio. EUR Gewinn im 2. Quartal.