17.03.2022 | 05:45
Nächste Rallye begonnen? – Aspermont, Kali + Salz, K+S, Wacker Chemie
Nach dem Kurssturz der Aktienmärkte um über 20% in den ersten beiden Monaten des Jahres, drehen die Börsen seit dem 08.03.2022 wieder stark gen Norden. Der Deutsche Aktienindex (DAX40) kommt seitdem auf einen Kurszuwachs von 15%, als ob der Krieg in der Ukraine schon beendet wäre und die Auswirkungen der Sanktionen auf die Weltwirtschaft vernachlässigbar sind. Nachdem fast alle Branchen abverkauft worden sind, sollten Investoren nun auf starke Aktien setzen, die krisenfest sind.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
K+S AG NA O.N. | DE000KSAG888 , ASPERMONT LTD | AU000000ASP3 , WACKER CHEMIE O.N. | DE000WCH8881
Rohstoffe und Landwirtschaft bei Aspermont
Der Rohstoffindustrie ist durch ultimative Sanktionen der westlichen Staatengemeinschaft gegenüber der Rohstoffnation Russland massiv in die Vorderhand gespielt worden. Die schon durch die Corona-Maßnahmen verknappten Gütertransporte und die Verknappung der Angebotsmengen haben die Rohstoffpreise schon stark steigen lassen. Doch die Sanktionen gegen nahezu alle russischen Wirtschaftsbereiche ließen die Preise der Rohstoffe weltweit explodieren. Bis sich ein neues Gleichgewicht an den Märkten einpendelt, können Jahre vergehen. Um von diesen Ungleichwichten zu profitieren, sollte man sich eines der Bindeglieder in der Rohstoffwelt anschauen.
Ein Unternehmen mit bestmöglichem Überblick über die Rohstoffsektoren ist das führende Medienunternehmen Aspermont (WKN: A0NGFS ISIN: AU000000ASP3 Ticker: 00W). Seit über 185 Jahren berichtet die Fachpublikationen über Rohstoffunternehmen und durch die Digitalisierung der Angebote wächst die Lesergruppe und Reichweite immer stärker an. Das sogenannte XaaS – Anything as a Service-Modell - spült steigenden Cashflow in die Unternehmenskasse. Wie weit die Arme von Aspermont reichen, zeigte erst kürzlich ein Bundeszuschuss vom Bundesstaat Nordaustralien an das Tochterunternehmen Kondinin Group. Dieser soll verwendet werden, um die australischen Farmer noch besser bei der Bewältigung von Dürreperioden zu unterstützen und praxisrelevante Informationen zur Verfügung zu stellen. Dieses Vertrauen von Regierungsseite in die Unternehmensgruppe befeuert zukünftig das starke Wachstum der letzten Jahre noch. Die Bruttomarge lag zuletzt bei sehr guten 68% und mit steigenden Umsätzen legt der Gewinn des Unternehmens signifikant zu.
Rekorde bei Wacker Chemie
Der Spezialchemiekonzern Wacker Chemie konnte das Jahr 2021 mit einem Rekordergebnis abschließen. Umsatz und Gewinn schossen gen Norden und auch die Dividende soll signifikant erhöht werden. Die im MDAX gelistete Münchener Unternehmensgruppe konnte durch den Bauboom und die Digitalisierung in allen Geschäftsbereichen wachsen. Der Umsatz sprang zum ersten Mal über die Sechs-Milliarden EUR Marke und damit konnten Absatz und Verkaufspreise gesteigert werden. Durch den steigenden Digitalisierungsgrad der Wirtschaft profitiert Wacker Chemie von der stetig steigenden Nachfrage nach hochreinen Polysilizium, welches für Solaranlagen und Computerchips benötigt wird.
Auch der anhaltende Bauboom sorgte für steigende Nachfrage nach Polymeren, die als Basis für Klebstoffe dienen oder bei Bodenbelägen, Beton und Farben mit beigemengt werden. Und ein Ende der Umsatz- und Gewinnrekorde ist nicht in Sicht. Zwar werden die Ausgaben bei Wacker Chemie durch gestiegene Energie- und Rohstoffkosten um mehr als 1 Mrd. EUR steigen, diese sollen aber zum größten Teil auf die Kunden abgewälzt werden. In 2022 soll jedenfalls der Umsatz zum Vorjahr von 6,21 Mrd. EUR auf 7 Mrd. EUR gesteigert werden und das EBITDA erwartet der Konzern zwischen 1,2 Mrd. EUR bis 1,5 Mrd. EUR. Der bisherige Marktkonsens der Analysten sieht einen Umsatz bei 6,42 Mrd. EUR und eine EBITDA von 1,31 Mrd. EUR. Das Kursziel der Analysten der Baader Bank liegt bei 190 EUR je Anteilsschein, die derzeit noch bei 151 EUR notieren. Bei einer angedachten Dividendenausschüttung von 8 EUR entspricht das im Moment einer Dividendenrendite von ca. 5,3% p.a..
K+S immer weiter
Von einem Hoch zum nächsten springt bereits der Aktienkurs von Kali + Salz AG (WKN: KSAG88 ISIN: DE000KSAG888 Ticker: SDF). Nachdem das Allzeit-Tief im März 2020 bei 4,50 EUR je Aktie erreicht worden ist und die Sanierungsarbeiten des Konzerns auf Hochtouren liefen, fährt das Unternehmen nun die Früchte der massiven Umstrukturierung ein. Die Trendwende aus dem Abwärtstrend wurde bereits im Frühjahr 2021 geschafft und seitdem steigt die Aktie immer weiter. Mittlerweile notiert diese bei 24,67 EUR und liegt damit nur noch knapp unter dem Mai Hoch von 2018. Ein Überspringen der 25,86 EUR Marke würde ein neues Sechs-Jahres-Hoch bedeuten und das nächste Ziel von 40 EUR freischalten.
Dass dies erreichbar ist, sollte eigentlich niemanden überraschen. Lag die durchschnittliche Gewinnspanne bereits in 2021 bei hervorragenden 70%, sind die Kalipreise seit der Eskalation des seit langem schwelenden Ukrainekonfliktes nochmal deutlich gestiegen. Durch die explodierenden Erdgaspreise, welche Basis für die Düngemittelproduktion sind, ist die Nachfrage nach Kali signifikant gestiegen. Und da durch den Wirtschaftskrieg gegen Russland das weltweite Angebot verknappt und die Preise für Erdgas hoch bleiben dürften, ist eine Entspannung am Düngemittelmarkt nicht absehbar.
Fazit
Die vorgestellten Unternehmen verkaufen alle Produkte, die derzeit im Markt stark nachgefragt sind bzw. in den kommenden Monaten und Jahren sogar mit noch mehr Nachfrage rechnen können. Damit haben sie eine hohe Preissetzungsmacht und können höhere Einkaufspreise auf ihre Kunden umwälzen und damit weiterreichen. Auf diese Preissetzungsmacht, dürften zukünftig immer mehr Anleger schauen und diese Unternehmen bevorzugt ins Depot legen.