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04.03.2025 | 05:45

Neuaufträge über mehrere 100 Millionen USD? European Lithium, Intel, Jenoptik

  • European Lithium
  • Intel
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Bildquelle: pixabay.com

Die Börsenrally geht nach einer kurzen Verschnaufpause wieder weiter und der Deutsche Aktienindex konnte mit der 23.000 Marke den nächsten 1.000er knacken. Angetrieben wurde der DAX unter anderem von den angekündigten Lockerungsmaßnahmen der Europäischen Kommission, die die Klimaziele für die Autohersteller betreffen. Das Verbrenner-Aus für 2035 soll überprüft werden, damit die europäische Industrie gegenüber dem internationalen Wettbewerb nicht benachteiligt wird. Doch auch an anderer Stelle gibt es teils gute Entwicklungen, u. a. bei diesen Unternehmen:

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: AU000000EUR7 , US4581401001 , DE000A2NB601


 

European Lithium mit signifikanter Unterbewertung?

Der australische Explorer European Lithium (WKN: A2AR9A | ISIN: AU000000EUR7 | Ticker-Symbol: PF8) konnte seit Ende letzten Jahres die Aufmerksamkeit der ersten Investoren auf sich ziehen. Seit November 2024 konnte sich der Wert vom bisherigen Allzeittief in einer sehr dynamischen Aufwärtsbewegung mehr als ver-1,5-fachen. Im Fokus der Anleger dürfte dabei die Mehrheitsbeteiligung von 74,3 % am NASDAQ Unternehmen Critical Metals liegen.

Das auf Lithium und Seltene Erden fokussierte Unternehmen wird an der Börse mit derzeit 160 Mio. USD bewertet, wovon 74,3 % bzw. 118,9 Mio. USD European Lithium zuzurechnen sind. Die Australier werden aber derzeit nur mit 43,6 Mio. USD bewertet und damit mit einem übermäßigen Abschlag. Die signifikante Unterbewertung der Beteiligung an Critical Metals macht das Unternehmen für etliche Marktteilnehmer interessant. Auch die Projekte im Portfolio sind aussichtsreich.

So ist das Lithium-Projekt von European Lithium im österreichischen Wolfsberg für den deutschen Autobauer BMW von Interesse. Dieser hat sich hier bereits im Juni 2024 mit einer Vorauszahlung von 15 Mio. USD den Zugriff auf das dortige Lithium gesichert. Um dieses Projekt zu entwickeln, konnte Critical Metals zuletzt 22,5 Mio. USD einsammeln, die aber nicht nur für das europäische Lithiumvorkommen in Österreich verwendet werden sollen.

Ein Teil des Geldes soll auch im grönländischen Tanbreez-Projekt mit hochgradigen Seltenen Erdoxiden verwendet werden. An diesem Projekt hält European Lithium direkt 7,5 % der Anteile, während Critical Metals 42 % der Projektanteile hält. Wie wichtig Grönlands Seltene Erden werden können, zeigte zuletzt vergangene Woche der bei einer diplomatischen Eskalation geplatzte Deal zwischen dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und dem US-Präsidenten Trump. Das könnte die wenigen Projekte in sicheren Drittstaaten wie Grönland wieder stärker in den Fokus der Weltöffentlichkeit bringen.

Jenoptik Mega-Kursziele und die Bullenkappe?

Etwas Abstand vom letzten Tief im Dezember 2024 konnte die Aktie von Jenoptik (WKN: A2NB60 | ISIN: DE000A2NB601 | Ticker-Symbol: JEN) gewinnen. Von dem Tief bei 20,24 EUR konnte der Wert gerade nach den ordentlichen Quartalskennzahlen von Mitte Februar 2025 gut 10 % Abstand gewinnen und notierte zuletzt bei 22,70 EUR je Anteilsschein. Der Konzern konnte in einem schwierigen Marktumfeld das Jahr 2024 mit einem Rekordwert abschließen. Der Umsatz legte um 5 % auf 1,12 Mrd. EUR zu und der operative Gewinn stieg um 6 % auf 222. Mio. EUR. Die Marge des Unternehmens konnte von zuvor 19,7 % auf 19,9 % ausgebaut werden.

Hier zeigt sich die Disziplin der Unternehmensführung sowie das Erreichen der gesetzten Ziele wie dem Ausbau der Produktionskapazitäten bei voller Kostenkontrolle und gleichzeitiger Reduzierung der Nettoverschuldung. Die Jahresprognose für 2025 will der Vorstandsvorsitzende Stefan Träger am 25. März 2025 verkünden, aber aufgrund der schleppenden Erholung in der Chip-Industrie werden die bisherigen Ziele um wenigstens ein Jahr nach hinten verschoben werden müssen. Der norwegische Staatsfonds ist jedenfalls von der bisherigen Führung des Unternehmens überzeugt und erhöhte seine direkte und indirekte Beteiligung am Unternehmen zuletzt auf 3,12 %.

Intel mit Nvidia und Broadcom?

Die Intel-Aktie (WKN: 855681 | ISIN: US4581401001 | Ticker-Symbol: INL) konnte nach einem jahrelangen, seit Januar 2020 andauernden Verfall der Marktkapitalisierung in den letzten acht Monaten einen nachhaltigen Boden zwischen 16,80 EUR bis 24 EUR ausbilden. Das war die bisherige Handelsspanne seit Sommer 2024. Zuletzt machte der Konzern wieder negative Schlagzeilen, denn der Produktionsstart des neuen Produktionswerkes im US-Bundesstaat Ohio verzögert sich. Konkret spricht der Konzern von einer Verschiebung des Starts auf das Jahr 2030. Der erste Teil der riesigen Produktionsstätte soll nun erst in 2030 fertig werden und der Start der Produktion daher erst in 2031 beginnen. Aus dem zweiten Bauabschnitt rechnet Intel erst mit einem Produktionsstart in 2032.

Positiv waren gestern jedoch die Gerüchte von zwei Insidern des Unternehmens, dass Intel Produktionstests für Fertigungsaufträge von Broadcom und Nvidia durchführt. Dies deutet darauf hin, dass die beiden Unternehmen vor einer möglichen Auftragsvergabe über mehrere Hundert Millionen USD stehen könnten. Einen Auftragsschub hätte das Unternehmen mehr als nötig, denn die negativen Nachrichten reißen bisher noch nicht ab.

Fazit

Die Unterbewertung bei European Lithium haben etliche Marktteilnehmer bereits erkannt und nutzten dies durch Zukäufe für sich aus. Zugeschlagen über dem Schwellenwert von 3 % hat der norwegische Staatsfonds bei Jenoptik. Skeptisch sind die Marktteilnehmer derzeit noch bei Intel, denn die laufenden Tests von Nvidia und Broadcom müssen sich erst noch in Aufträgen niederschlagen.



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