13.11.2023 | 05:30
Neue Patente und Ergebnisse – Defence Therapeutics, Palantir Technologies, Morphosys Aktie
Die Höhen und Tiefen bei Aktien der Biotech- und Pharmaindustrie liegen oft sehr nah beieinander. Treiben positive klinischen Phasen die Euphorie und Aktienkurse gen Norden, so werden Fehlentwicklungen mit signifikanten Kursabschlägen abgestraft. Stellt sich dann nach Jahren der Erfolg nicht ein, bleibt wie bei der Paion AG nur der Gang zum Insolvenzgericht. Ist der vermeintliche Durchbruch wie bei der Tübinger Immatics gelungen, winken die Platzhirsche der Branche mit Meilensteinzahlungen in Milliardenhöhe, wie dies Moderna vertraglich vereinbart hat.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
CA24463V1013 , DE0006632003 , US69608A1088
Defence Therapeutics – Patent bewilligt
Auf den Durchbruch wartet zur Zeit noch die aus Kanada stammende biopharmazeutische Unternehmung Defence Therapeutics (WKN: A3CN14 ISIN: CA24463V1013 Ticker: DTC). Mit der Spezialisierung auf die Entwicklung immunonkologischer Impfstoffe konnte das Unternehmen bereits die Accum™ Plattformtechnologie entwickeln. Mit dieser skalierbaren Technologie kann das Unternehmen die potenzielle Wirksamkeit möglicher Impfstoffkandidaten vorausberechnen. Dadurch kann die zwangsläufig auftretende Fehlversuchsquote reduziert werden und so die hohen Forschungs- & Entwicklungskosten effizienter eingesetzt werden. Die Aussicht auf Erfolg sind bei Defence Therapeutics bereits zu sehen, denn mittlerweile hat das Biotechnologieunternehmen sieben Wirkstofffamilien patentiert.
Nun erhielt das biopharmazeutische Unternehmen in der vergangenen Woche von der Canadian Intellectual Property Office (CIPO) den Bewilligungsbescheid zu einem weiteren eingereichten Patent. Dieser Patentantrag beinhaltete im Wesentlichen die Schlüsseltechnologie der Impfstoffplattform, welche die Immunogenizität proteinbasierter Impfstoffe verstärkt. Ebenso sind damit auch die Ansprüche zur Herstellung und Nutzung dieser proteinbasierten Impfstoffe inzwischen auch in Kanada abgesichert. Das selbe Patent für die USA wurde bereits im Juni 2023 gewährt. Nachdem der wichtige nordamerikanische Markt damit abgesichert ist, will das Unternehmen nach Aussage von CEO Sebastian Plouffe dies auch auf den absatzstarken Märkten Europas und Asiens durch dortige Patentanmeldungen erreichen.
So kommt das Unternehmen immer schneller in Richtung der Marktreife, um auf dem globalen Markt der onkologischen Produkte teilhaben zu können. Dieser soll laut Prognose von Precedence Research von 286 Mrd. USD in 2021 um jährlich 8,17 % auf 536 Mrd. USD in 2029 anwachsen. Die Onkologie umfasst dabei die Prävention, Diagnose und Behandlung von Krebs und gehört weltweit mit zu den häufigsten diagnostizierten Krankheiten und Todesursachen.
Morphosys vor den Ergebnissen
Das Biotechunternehmen Morphosys (WKN: 663200 ISIN: DE0006632003 Ticker-Symbol: MOR) hat mit der firmeneigenen Technologie HuCAL (Human Combinatorial Antibody Library) und Ylanthia zwei leistungsstarke Methoden zur Herstellung von menschlichen Antikörpern entwickelt. Auf diese Weise konnte sich das in Planegg bei München ansässige Unternehmen auf einem der sehr schnell wachsenden Medikamentenklassemärkten der Pharmaindustrie positionieren.
Doch auch bei der Erforschung des Myelofibrose (Knochenmarkkrebs) Medikamentes Pelabresib kommt das Unternehmen weiter vor. Dort sollen die Daten aus der Phase-III-Studie „MANIFEST“ und der Zusammenwirkung von Pelabresib und dem JAK-Inhibitor Ruxolitinib von Morphosys am 10. Dezember 2023 auf dem 65. Treffen der amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie in San Diego, Kalifornien vorgetragen werden.
Die Schweizer Großbank UBS und deren Analystin Xian Deng rechnen jedenfalls mit einer erfolgreichen Phase-III-Studie bei der Erforschung von Pelabresib und warten wohlwollend auf die Dezemberdaten des Unternehmens. Nach Einschätzung der UBS ist die Aktie ein „Buy“ und das Kursziel liegt nach wie vor bei 45 EUR. Doch bevor die Studienergebnisse im Dezember vorgestellt werden, sollen am 15. November 2023 um 14 Uhr die Ergebnisse des dritten Quartals präsentiert werden.
Palantir Technologies Erfolgsfaktor AIP
Die Aktie von Palantir (WKN: A2QA4J | ISIN: US69608A1088 | Ticker-Symbol: PTX) konnte nach zwei Jahren Abwärtsbewegung Ende 2022 ihren Tiefpunkt ausbilden und seitdem signifikant ansteigen. Seit Jahresanfang 2023 ging es bereits um mehr als 230 % aufwärts auch die letzten Quartalszahlen überzeugte die Mehrheit der Aktionäre. Nur noch 0,33 USD trennen die Aktie derzeit vor dem Erreichen neuer Jahreshochs bei 20,24 USD.
Der Erfolg gibt Palantir recht, denn die Nachfrage nach den Produkten nimmt stetig zu. Vor allem überzeugt die Artifical Intelligence Platform (AIP) die Kunden. In den letzten fünf Monaten haben mehr als 300 verschiedene Organisationen und Unternehmen damit gearbeitet und die Effizienzgewinne für die Nutzer waren signifikant. So sprach Chief Revenue Officer Ryan Taylor davon, das einzelne Kunden so viele Daten an einem einzigen Tag auswerten konnten, wo zuvor vier Monate gebraucht worden sind. Diese Effizienzgewinne spart Millionenbudgets bei den Nutzern ein und lässt deren Ziele deutlich schneller erreichen.
Durch die hohe Nachfrage nach AIP konnte zuletzt im Durchschnitt in diesem Teilsegment eine Bruttomarge von 81 % erzielt werden. Sollte AIP bei den Kundenanfragen die zu erwartende Sogwirkung erzielen, dann wäre eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung Richtung Allzeithoch wahrscheinlich.
Fazit
Die weltweiten Umwälzungen in Wirtschaft und Geopolitik verunsichern viele Menschen, doch bieten diese auch sehr gute Investitionschancen für die verschiedenen Anleger und Institutionelle Investoren. Alle drei vorgestellten Unternehmen sind in ihrem Segment einzigartig und bieten den Aktionären für die kommenden Jahre gutes Wachstumspotenzial. Sollte dann der entscheidende Durchbruch erfolgen, sind neue Allzeithochs einzukalkulieren.